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Der Lindenzweig und die illegalen Frauen

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Die Ausstellung «80 Jahre Murtenlauf» ist von Fotografien geprägt: Zahlreiche Aufnahmen, die von den Dreissigerjahren bis zur Ausgabe 2012 des Murtenlaufs reichen, lassen die Besucherinnen und Besucher in die Geschichte des modernen Klassikers unter den Volksläufen eintauchen. So sind Läufer aus verschiedenen Epochen zu sehen, die sich die berüchtigte Sonnaz-Steigung hinaufkämpfen. Oder eine jubelnde Menge, die den Zieleinlauf von Werner Dössegger bejubelt, der den Lauf von 1965 bis 1973 neunmal in Folge gewonnen hat. Und die Bilder zeigen, wie sich die Landschaft entlang der Strecke zwischen Murten und Freiburg in den letzten 80 Jahren verändert hat.

 Frauen mit Männernamen

Die Ausstellung beleuchtet aber auch gesellschaftliche Themen: Frauen durften bis 1977 nicht am Murtenlauf teilnehmen. Einige taten es trotzdem und liefen illegal mit, oft unter einem Männernamen. Eine war Marijke Moser, die 1973 als Markus Aebischer teilnahm und vier Jahre später erste offizielle Siegerin des Murtenlaufs wurde. Wie Museumsdirektor Ivan Mariano gestern vor den Medien erklärte, war die Teilnahme von Frauen nicht nur am Murtenlauf lange verboten. «Es war bei praktische allen Läufen so und damit ein generelles Problem.» Die meisten Läufer hätten die Teilnahme von Frauen damals längst akzeptiert. «Aber der Laufsport war militärisch geprägt und unter Medizinern herrschte lange die Ansicht, Langstreckenläufe seien für Frauen nicht gesund», erklärte Mariano den zeitgeschichtlichen Hintergrund.

 Im Gegensatz zu vielen anderen Volksläufen ist der Murtenlauf ein Gedenklauf: Er beruft sich auf die Legende des Meldeläufers, der 1476 von Murten nach Freiburg lief, um den Sieg der Eidgenossen in der Schlacht von Murten zu verkünden. Als Siegeszeichen trug er einen Lindenzweig vom Schlachtfeld in der Hand. Aus diesem Zweig soll gemäss Legende die Murtenlinde in Freiburg gewachsen sein. Bis heute erhalten deshalb die Siegerinnen und Sieger beim Zieleinlauf einen Lindenzweig.

Die Entstehung des heutigen Murtenlaufs geht auf Adolphe Flückiger zurück: Er lief die Strecke 1931 alleine mit einem Lindenzweig in der Hand und stiess damit auf ein grosses mediales Echo. Gefallen an der Idee fand auch Beda Hefti, Gründer des Leichtathletikclubs Freiburg. So fand 1933 die erste Ausgabe mit 14 Läufern und Alexander Zosso als Sieger statt.

Museum Murten. Vernissage: Sa., 8. Juni, 18 Uhr. Bis zum 20. Oktober, jeweils Di. bis Sa., 14 bis 17 Uhr und So., 10 bis 17 Uhr.

Arnold Meier (r.) blieb 1938 als erster unter einer Stunde. Bild zvgDietmar Millonig (l.) und Markus Ryffel 1984 in La Sonnaz. Bild zvg

Programm

Veranstaltungen zur Sonderausstellung

Zur Ausstellung «80 Jahre Murtenlauf» finden mehrere Begleitveranstaltungen statt. AmDonnerstag, 13. Juni,sind die einstigen Murtenlauf-Sieger Yves Jeannotat und Werner Dössegger sowie Heinz Schild, Trainer des früheren Spitzenläufers Markus Ryffel, zum Gespräch zu Gast. Am12. Septemberberichtet die erste Murtenlauf-Siegerin, Marijke Moser, über den Kampf für die Starterlaubnis der Frauen und am26. Septemberist Martial Saugy, Direktor des Schweizer Dopinganalyse-Labors in Lausanne, zu Gast (Vortrag auf Französisch).luk

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