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Der Mann für alle Katastrophenfälle

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Daniel Papaux zu erreichen, ist nicht immer einfach, er ist oft auf dem Terrain. Ihn per E-Mail zu kontaktieren, davon rät seine Sekretärin ab.

Im Büro wird dann einiges klar: Der Computer steht auf einem kleinen Tisch in der Ecke, auf dem grossen, sauber aufgeräumten Schreibtisch dominiert das stattliche Telefon. «Es ist schon so: Am liebsten habe ich den direkten Kontakt», sagt Papaux. Das Terrain des Vorstehers des kantonalen Amts für Bevölkerungsschutz und Militär (ABSM) ist ein weites: vom Zivilschutzzentrum Sugiez über die Militärunterkunft Schwarzsee, die Kaserne Poya, die Justizdirektion und andere kantonale Ämter, Übungsplätze im Freien, Katastrophenorte und Unfallstellen, Schiessstände bis zu Asylunterkünften. «Und ich besuche an 20 Samstagen pro Jahr beruflich Anlässe.»

Daniel Papaux hat am 30. dieses Monats seinen letzten Arbeitstag. Er tritt nach 35 Jahren aus dem Staatsdienst aus und überlässt das ABSM seinem Nachfolger Jean-Denis Chavaillaz.

Bis zuletzt im Zeughaus

Die letzten Blicke aus seinem Büro könnten Daniel Papaux mit Wehmut erfüllen. Er blickt auf ein Zeughaus, das seit 2006 nicht mehr als Zeughaus dient. Jetzt ist im Gebäude nur noch sein Amt untergebracht. Wenn 2020 das Zeughaus abgebrochen wird, muss sich das Amt ein anderes Zuhause suchen (siehe Kasten).

Doch eigentlich macht der Blick zum Fenster hinaus Papaux stolz. Mit der Schliessung des Zeughausbetriebs mussten 38 Mitarbeiter eine neue Stelle finden. Einige wurde frühpensioniert, für alle anderen hat Papaux eine Lösung gefunden: beim Logistikzentrum Grolley, in der Kaserne Poya oder in anderen Staatsbetrieben.

Vor allem die Ansiedlung des Armeelogistikzentrums in Grolley trägt Daniel Papaux’ Handschrift. Mit diesem Projekt konnten im Kanton Freiburg gar Arbeitsplätze geschaffen werden, wo doch in anderen Regionen viele Stellen im Zusammenhang mit der Armee XXI verloren gegangen sind. «Heute arbeiten auf Freiburger Boden rund 500 Mitarbeiter im militärischen Bereich», so Papaux. Zudem wohnten rund 210 höhere Offiziere, davon zehn im Generalstab, und Instruktoren im Kanton Freiburg.

Militärfreundlicher Kanton

Für Daniel Papaux ist das ein Hinweis, dass Freiburg in Armeekreisen einen guten Ruf geniesst. Er selber hat als Amtsvorsteher viele Kontakte gepflegt. Dabei half ihm seine eigene militärische Karriere: 1700 Diensttage hat Papaux geleistet, er hat es bis zum Oberst im Generalstab gebracht. Er befehligte das Gebirgsfüsilierbataillon 15 und war Stabschef der Festungsbrigade 10. «In dieser Position konnte ich allen Kaderoffizieren auf Augenhöhe begegnen», so Papaux.

Als 48-Jähriger sollte Papaux das Kommando der Festungsbrigade übernehmen, doch der Staatsrat bat ihn, darauf zu verzichten. Er bot seinem bisherigen Vorsteher für Gesamtverteidigung nämlich den neuen Posten als Chef des Departements für militärische Angelegenheiten an, wobei Papaux weiter Stabschef für die kantonale Verteidigung blieb.

Daraus wurde das «Amt für Militär und Bevölkerungsschutz», welches später aufgrund der höheren Gewichtung des Bevölkerungsschutzes zum «Amt für Bevölkerungsschutz und Militär» wurde. Als Vorsteher dieses Amtes wurde Papaux 2006 vom Staatsrat zum Chef des kantonalen Führungsorgans für Katastrophenfälle und Grossunfälle ernannt.

Als erster Ansprechpartner der Regierung stand Papaux bei der Bewältigung der Lothar-Schäden im Mittelpunkt, und die Evakuation der Bewohner des Galterntals bei Geländerutschen war auf ihn zurückzuführen. Auch bei der Vogelgrippe und der Schweinegrippe stand Papaux in ständigem Kontakt mit der Regierung. «In den letzten Jahren ist es zum Glück ruhig geblieben», so Papaux.

Zufrieden mit Zivilschutz

Ein weiteres Kind, das sich zur vollsten Zufriedenheit von Daniel Papaux entwickelt hat, ist der Zivilschutz. Als dieser noch auf Gemeindeebene organisiert gewesen sei, da seien die Kommandanten und das Ausbildungsniveau nicht überall gut gewesen, befindet er. Neue Strukturen haben den Zivilschutz aber kantonalisiert und drei Einsatzkompanien geschaffen. Heute sei der Zivilschutz effizient und leistungsfähig. Für den Zivilschutz würden Leute aufgeboten, die berufliche Erfahrungen einbringen könnten. Diesbezüglich räumt er mit einem Vorurteil auf: «Es heisst, heute seien nur noch 60 Prozent aller jungen Männer diensttauglich. Tatsächlich aber setzen wir 65 Prozent im Militär und 15 Prozent im Zivilschutz ein. Wir haben also wie früher über 80 Prozent, die Dienst leisten können.»

Ganz ohne Nostalgie fällt der Rückblick von Daniel Papaux an seinem letzten Arbeitstag dennoch nicht aus. Er vermisst die Zeiten der kantonalen Truppen, als Sensler und Seebezirkler noch zusammen Dienst leisteten. «Die Nähe der kantonalen Behörden zu den Truppen ist verloren gegangen. Heute kennt der Staatsrat den Kommandanten eines Bataillons nicht mehr.»

Immobilien: Unsichere Zeiten für Poya-Kaserne

A b 2020 wird das Amt für Bevölkerungsschutz und Militär das ehemalige Zeughaus nicht mehr als Verwaltungsgebäude nutzen können. Daniel Papaux hat sich dazu Gedanken gemacht: «Eine Möglichkeit ist die Poya-Kaserne.» Dies hängt aber davon ab, wie die Zukunft der Kaserne aussieht. Gemäss Papaux wird der Bundesrat bis Ende November den kantonalen Militärdirektoren seinen Stationierungsplan präsentieren. Dabei habe Poya nicht die besten Karten, so Papaux. Es handelt sich dabei nämlich um eine kantonale Kaserne: Der Bund zahlt Freiburg jährlich rund zwei Millionen Franken an Miete und Personalkosten. Streiche der Bund Kasernen, so dürfte es wohl zuerst diejenigen treffen, die ihm nicht selber gehörten, vermutet Papaux. Eine Schliessung der Kaserne Poya würde gemäss Papaux aber wohl erst 2018 bis 2020 vollzo gen. uh

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