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«Der Marathon ist noch nicht zu Ende»

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Die Bauarbeiter auf dem Campus Schwarzsee durften sich gestern von den 20 Personen nicht stören lassen, die während der Medienkonferenz der kantonalen Sicherheits- und Justizdirektion eine Besichtigung der Ausbildungsstätte für Zivildienstleistende und des Sport- und Freizeitzentrums machten. Denn jede Minute zählt. So sind zwar die Renovation der ehemaligen Kaserne und der Bau des ersten Schlafgebäudes abgeschlossen, die Fertigstellung des zweiten Schlafgebäudes und die Renovation des Empfangs und des Restaurants für die Zivildienstleistenden laufen aber noch.

Trotzdem kann der wichtigste Termin eingehalten werden: Anfang Januar zieht das nationale Ausbildungszentrum des Zivildienstes von Schwarzenburg nach Schwarzsee und empfängt am 11. Januar die ersten Zivildienstleistenden, die dort ihre Ausbildungskurse absolvieren. «Der Zeitdruck war enorm, aber es hat funktioniert», sagte Christoph Hartmann, Leiter der Vollzugsstelle für den Zivildienst. In Schwarzenburg war der Platz zu knapp geworden, zudem meldete die Besitzerin des Gebäudes, das Bundesamt für Bevölkerungsschutz, Eigenbedarf an (die FN berichteten).

 Unschöne Überraschung

Dass es mit dem Zivildienstzentrum pünktlich klappt, wo während 45 Wochen pro Jahr wöchentlich bis zu 260 Dienstpflichtige untergebracht, verpflegt und ausgebildet werden, freut auch Staatsrat Erwin Jutzet, der das Projekt initiiert hatte. Er verhehlte gestern jedoch nicht, dass es beim Sport- und Freizeitzentrum, das ebenfalls zum Projekt Campus Schwarzsee gehört, zu unangenehmen Überraschungen gekommen ist. «Wir haben einen langen Weg hinter uns, doch der Marathon ist noch nicht fertig.» So kann der Kunstrasenplatz, der am Seeufer auf dem Schwingplatz geplant war, nicht gebaut werden, da sich das Gelände ausserhalb der Bauzone und teilweise in einer Schutzzone befindet. In der Ortsplanung der Gemeinde Plaffeien sei dieses Landstück eingezont gewesen, wurde aber in der Teilrevision nicht mitgenehmigt, wie Ammann Otto Lötscher erklärte. Zudem wäre eine Waldrodung im geschützten Auengebiet nötig gewesen, damit das Feld Platz gehabt hätte. Dafür die Genehmigung zu erhalten wäre schwierig, sagte Lötscher den FN und erklärte, dass der Gemeinderat lange nichts vom geplanten Kunstrasenfeld gewusst habe. Er habe schlaflose Nächte gehabt, als er von diesem Problem erfahren habe, sagte Erwin Jutzet. Nebst den Multisportplätzen mit Beachvolleyballfeld, Finnenbahn, Kletterwänden und den Fitnessräumen sei der Kunstrasenplatz ein wesentliches Element des Sport- und Freizeitzentrums. Ohne dieses würden Schulen wohl nur einmal und Organisationen wie Jugend und Sport wohl gar nie ein Lager in Schwarzsee durchführen, und wesentliche Einnahmen gingen verloren. Deshalb ist die Idee des Baus einer Dreifachturnhalle, die wegen zu hoher Kosten von rund elf Millionen Franken fallen gelassen wurde (die FN berichteten), wieder im Gespräch. Diese würde nicht vorne am See, sondern auf dem Parkplatz gebaut. Dieses Land gehört dem Kanton und ist eingezont. Dort ein Kunstrasenfeld zu erstellen, komme wegen des Lärms für die Anwohner nicht infrage. Wird die Turnhalle gebaut, sind aber zusätzliche Gelder nötig. Jutzet rechnet nicht mit elf, sondern mit einer billigeren Variante von fünf bis sechs Millionen Franken.

Noch kein Betriebsleiter

Die Kosten für das Gesamtprojekt Campus Schwarzsee liegen aus heutiger Sicht zirka 1,5 Prozent über dem gesprochenen Verpflichtungskredit von 27,7 Millionen Franken. Weil der Staat sparen muss, gibt es noch keine Betriebsleiterstelle für den Campus. Zurzeit wird das Zentrum vom Personal des Amts für Bevölkerungsschutz und Militär verwaltet, doch dies soll sich gemäss Jutzet ändern. In diesem Zusammenhang prüft die Justizdirektion für den Campus den Status einer selbständigen öffentlich-rechtlichen Einrichtung, wie es etwa das Amt für Strassenverkehr und Schifffahrt ist. «Dies würde uns mehr Handlungsspielraum für den Betrieb und für Investitionen geben.» Die entsprechende externe Studie läuft. Der Staatsrat werde so rasch wie möglich darüber befinden, damit er dem Grossen Rat gegebenenfalls einen Gesetzesentwurf vorlegen könne, so Jutzet.

Zivildienst: Compass Group im Restaurant

D as Gebäude A der ehemaligen Militärkaserne Schwarzsee, wo Küche und Esssaal untergebracht sind, sollte abgerissen werden. Weil sich das Projekt Campus Schwarzsee wegen Einsprachen verzögerte, war dieses dann aber im Plan B, der nun nicht in Kraft tritt, für die Schlafräume der Zivildienstleistenden vorgesehen. Dies habe sich als Glücksfall erwiesen, sagte Staatsrat Erwin Jutzet gestern an der Medienkonferenz in Schwarzsee. Der Zustand des Gebäudes sei nicht so schlecht wie ursprünglich angenommen. Deshalb wird es nun umgebaut statt abgerissen und neu gebaut. Zimmer für die Leiter, der Empfang für die Zivildienstleistenden und der Esssaal mit Restaurant sind dort untergebracht. Den Restaurantbetrieb übernimmt die Compass Group, ein Catering-Unternehmen mit Sitz in England, das auch im Zivildienstzentrum in Schwarzenburg kocht. Die Compass Group investiere 500 000 Franken in die Einrichtung des Restaurants und werde Miete an den Staat bezahlen, so Jutzet.

Die Architekten Christian Luder und Cyrill Haymoz führten durch die Gebäude. Aus den Massenschlägen der Kaserne wurden freundliche Klassen- und Gruppenzimmer sowie Fitness- und Lagerräume. Die zwei neuen Holzbauten zählen 156 Schlafräume, mehrheitlich Zweierzimmer. Wie Erwin Jutzet gegenüber den FN erklärte, wird vorläufig mit Öl geheizt. Geplant sei jedoch der Anschluss an ein Fernwärmenetz mit Holzschnitzelheizung. ak

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