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Der «Marathonmann» feiert Jubiläum

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Die einen sammeln Briefmarken, die anderen Schallplatten oder Schuhe. Der Tafersner Jean-Marc Suter sammelt Marathon- und Ultra-Läufe. 99 davon kann er bereits sein Eigen nennen–so oft hat er ein Rennen absolviert, das mindestens 42,195 Kilometer lang ist. «Vor zehn Jahren hatte ich zu meinen Kollegen gesagt, dass ich meinen sechzigsten Geburtstag nicht feiern werde und stattdessen meinen hundertsten Marathonlauf machen will», sagt Suter, der im Dezember sechzig wird. «Was ursprünglich als Witz gemeint war, wurde nach und nach konkreter.» Heute Abend startet der Sensler beim 100-km-Lauf in Biel, der Königsdisziplin der Bieler Lauftage. Schafft er es ins Ziel, hat er die 100er-Marke geknackt.

Von Paris bis Kuba

Für den «Marathonmann» schliesst sich damit der Kreis: Seinen ersten Marathon hat er 1987 in Biel absolviert, für den Jubiläumslauf kehrt er nun ins Seeland zurück. «Vor dreissig Jahren habe ich meinen Job gewechselt. Der war sehr stressig, also habe ich mit Joggen angefangen, um nach der Arbeit herunterfahren zu können», erinnert sich Suter. Mit den Plötscha-Jogging-Boys trainiert er anfangs zwei-, später dreimal pro Woche, und er nimmt an zahlreichen Läufen teil. Paris, London, Berlin, Frankfurt, München, Brüssel oder Oslo–Suter finisht die bekanntesten europäischen Marathons fast alle einmal. Er startet in New York, in China, Südafrika, Hawaii und Kuba. «Der gesellschaftliche Aspekt ist uns sehr wichtig, deshalb verbinden wir die Läufe im Ausland jeweils mit ein paar Tagen Ferien.»

Bei seinen 55 Marathons und 45 Ultra-Marathons hat Suter schon einiges erlebt. «In Hawaii waren 38 000 Leute am Start, davon 30 000 Japaner. Es war über 30 Grad, und die letzten 30 Kilometer mussten wir in extrem starkem Gegenwind laufen.» Besonders in Erinnerung geblieben ist dem Tafersner auch ein Rennen im Süden Hongkongs. «Die Verpflegung war dermassen schlecht, dass ich die letzten zehn Kilometer ohne Wasser laufen musste.» Zu seinen Highlights zählt Suter auch die dreizehn Jungfrau-Marathons, die er absolviert hat. «Ich laufe und trainiere sehr gerne in den Bergen.»

Heute startet Jean-Marc Suter zum 24. Mal beim 100-km-Lauf. Es gibt zweifellos längere und härtere Läufe, der Bieler Ur-Ultras bleibt aber etwas Besonderes. «Ich erinnere mich gut an meine erste Teilnahme. Es war 1988, und es war fürchterlich. Ich kam nach dem Lauf kaum mehr aus der Badewanne, konnte eine Woche lang nicht mehr gehen.»

Leiden für das Glücksgefühl

 Der 59-Jährige fährt schon lange nicht mehr nach Biel, um sich mit seinen persönlichen Bestzeiten zu messen. «Ich bin weder ein begabter noch ein schneller Läufer. Ich habe aber einen eisernen Willen.» Für ihn steht die Teilnahme im Vordergrund–und das Beenden des Laufs. «Ich habe noch nie aufgegeben und will auch dieses Mal das Ziel erreichen.»

100 Kilometer am Stück zu laufen, ist Herausforderung und Grenzerfahrung zugleich. Bei Jean-Marc Suter kommt erschwerend hinzu, dass er ein Handicap mit der Verpflegung hat. «40 Kilometer gehen locker. Wenn es mehr sind, habe ich ein Problem. Ich kann keine isotonischen Getränke zu mir nehmen, mein Magen verträgt das nicht.» Er könne auch kaum etwas essen, ohne dass es ihm den Magen umdrehe, sagt Suter.

«Ich habe einige Kollegen, die während eines Laufs erbrechen mussten und dann ganz ausgelaugt aufgegeben haben. Mir passiert das seit Jahren mehrmals pro Rennen, dennoch versuche ich immer weiterzumachen.»

Auf Nahrungs- und Flüssigkeitszunahme kann der Marathonläufer freilich nicht verzichten–daran ändert auch die Tatsache nichts, dass er seit einer Woche zweimal pro Tag Spaghettis isst und mindestens drei Liter Wasser pro Tag trinkt. «Letztes Jahr habe ich während des Laufs alkoholfreies Bier getrunken. Das ging ganz gut, darum werde ich erneut Bier mitnehmen. Zudem will ich es mit einer Schokoladenmilch versuchen. Mir sagen zwar alle, das sei komplett verrückt, aber es ist ein Versuch wert.»

Kein Ende in Sicht

Eigentlich wollte er wegen seiner Beschwerden keine Ultras mehr absolvieren–dennoch ist er heute wieder dabei, wenn rund 1000 Läufer vom applaudierenden Publikum hinaus in die Dunkelheit entsandt werden und irgendwann am nächsten Morgen im Ziel eintreffen. «Vernunft hin oder her. Nach einem Jahr vergisst man die Schmerzen und Strapazen so eines Laufes. Was bleibt, ist das Erfolgserlebnis, eine solche Strecke bewältigt zu haben.»

Aller Glücksgefühle zum Trotz–Ultra-Läufe will Suter künftig keine mehr machen. Das Alter, wie er sagt. Seine Sammelleidenschaft ist deswegen aber noch nicht gestillt. «Ich werde auch künftig normale Marathons laufen, jener in Boston reizt mich besonders. Jogging bedeutet für mich Lebensqualität. Wenn ich nicht laufen kann, werde ich ganz kribbelig. Zu Hause heisst es dann jeweils: ‹Gang doch a chli ga jogge.›»

«Ich bin weder ein begabter noch ein schneller Läufer. Ich habe aber einen eisernen Willen.»

Jean-Marc Suter

Marathonläufer

Zur Person

Jean-Marc Suter

Jean-Marc Suter ist am 4. Dezember 1956 geboren. Er ist in Freiburg aufgewachsen und zur Schule gegangen, seit 30 Jahren wohnt er in Tafers. Er ist verheiratet und Vater zweier erwachsener Töchter. Bis 2004 war er als Senior-Berater im Private Banking der Freiburger Kantonalbank tätig. Heute ist er Mitinhaber einer Vermögensverwaltungs-AG mit Sitz in Freiburg. Seit 1987 ist Suter Mitglied der Plötscha-Jogging-Boys, 1988 hat er seinen ersten Marathon absolviert. Bis heute hat er 55 Marathons und 45 Ultra-Marathons bestritten.ms

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