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Der Media Markt im Sprachengraben

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Fazit nach vier Monaten:Die Deutschfreiburger sind noch skeptisch

Am 23. September 1999 war für die Freiburger Elektro- und Platten-Geschäfte ein kleines Erdbeben angesagt:Der Media Markt eröffnete seine Filiale im Agy Centre in Granges Paccot. Jean-Marie Fontana, der Geschäftsleiter, ist nach den rund vier Monaten zufrieden:«Die Entwicklung läuft generell gut», sagt er. «Aber der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Es ist das erste Mal, dass ein Einkaufszentrum im Norden der Stadt steht;jetzt kommt es darauf an, den Süd-Reflex der Kunden in einen Nord-Reflex zu verwandeln.»

Beratung in beiden Sprachen

Mit 56 Angestellten ist der Media Markt in sein Freiburg-Abenteuer gestartet:«Das ist sehr viel», sagt Jean-Marie Fontana. Und bisher sind – bis auf eine Ausnahme – alle noch dabei. Ein auffallend grosser Teil des Personals ist deutschsprachig – und das ist bewusst so gehalten. Als deutschsprachiger Stadt-Freiburger ist Jean-Marie Fontana nämlich sensibel auf die Sprachenfrage:«Wir wollen beide Sprachgruppen ansprechen. Und ich möchte behaupten, dass es in jeder Abteilung des Media Marktes mindestens eine Fachperson hat, die deutsch spricht», präzisiert Fontana. Dies obwohl zweisprachiges Personal teurer ist.

Im Bereich «Computer» hat man jedoch durch die System-Konfigurationen festgestellt, dass nur rund zwanzig Prozent der Kunden deutschsprachig sind. «Das ist ungenügend», sagt Jean-Marie Fontana. Als Ziel bezeichnet er ungefähr einen Drittel. «Viele Leute gehen vermutlich noch immer davon aus, dass unser Geschäft französischsprachig ausgerichtet ist und fahren für den Einkauf nach Bern.» Dass das schon öfters vorgekommen ist, wisse man, weil diese Kunden für Reparaturen den kürzeren Weg nach Granges Paccot unter die Räder nehmen.

Woher kommen die Kunden?

Aber man will es jetzt genau wissen: Momentan läuft im Einkaufszentrum deshalb eine sogenannte «Regio-Cash-Analyse»; bei jedem Einkauf wird die Postleitzahl des Kunden erfragt. Die Herkunft von rund 20000 Kunden wird auf diese Weise erfasst. Die Analyse der Daten soll Aufschluss geben, wo weitere Werbemassnahmen nötig sind.

Ändern will Jean-Marie Fontana das Einkaufsverhalten der Kunden mit Geduld und Kompetenz. Als Aufgabe hat er sich gesteckt, die speziellen Bedürfnisse der Sprachgruppen abzudecken: «Die Bekanntheit einer Marke beispielsweise variiert regional.» Zu Hilfe kommt ihm dabei das Einkaufssystem:«Wir haben keine Einkaufszentrale. Deshalb können wir unser Angebot auf den Markt ausrichten und kaufen nicht an den Bedürfnissen vorbei ein.»

Einmalige Konkurrenz

«Die Situation in Freiburg ist in der Schweiz ziemlich einmalig», meint Jean-Marie Fontana,«es gibt wohl nirgends sonst so viele Elektro-Fachgeschäfte auf so wenige Einwohner.» Der Markt der potentiellen Kunden bleibt aber immer gleich gross – folglich muss ein Teil der Mitanbieter für das Auftreten des Media Marktes Federn lassen.

Über seine Konkurrenz macht sich Jean-Marie Fontana aber keine grosse Gedanken: «Bevor ich mich darum sorge, wem ich die Kunden wegnehme, kümmere ich mich darum, dass unsere Kunden gut bedient werden.» Der Media Markt will dies mit einer grösstmöglichen Auswahl an Artikeln tun:«Der Besuch bei uns soll ein Erlebnis werden.» Neben dem Dauertiefpreis soll aber auch die kompetente Beratung nicht vernachlässigt werden: «Viele Kunden haben noch immer dieses Bild des Media Marktes, aber wir sind keine Discounter – wir setzen auf
unsere Kompetenz.» Schliesslich biete man auch ein grosses Ser-
vice-Sortiment an: «Wir installieren auf Wunsch alles -vom Satelli-
ten-Empfänger bis zur Waschmaschine.»

Umsatz der Waro «könnte besser sein»

Jean Pierre Bavaud, der Verkaufsleiter Westschweiz der Waro, ist mit dem bisherigen Gang des Geschäftes «nicht unzufrieden, was die Kundenzahl angeht. Aber der Umsatz könnte noch besser sein». Die Erfahrungen in den anderen Filialen hätten gezeigt, dass man zwei bis drei Jahre brauche, um seine Kunden auf dem Markt zu finden und zu binden. Die Konkurrenzsituation mit dem Avry-Zentrum und Jumbo stört Jean-Pierre Bavaud nicht weiters: «Wir wussten ja, dass die anderen da sind.» Bestehen will er mit dem Verkauf hochwertiger Artikel zu vernünftigen Preisen.

Die Geschäftsleiter des Jumbo in Villars-sur-Glâne und der Migros in Avry-sur-Matran waren für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.

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