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Der Mensch ist schuld an der Arteninvasion

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Autor: Marjolein Bieri

Freiburg Mit dem verstärkten globalen Austausch von Waren werden Pflanzen und Tiere über weite Strecken in Gebiete gebracht, in denen sie ursprünglich nicht heimisch sind. So existieren in der Schweiz heute schätzungsweise 800 gebietsfremde Arten, genannt «Neobiota».

Grosse Schäden

Während uns Weizen, Mais und Kartoffeln viele Vorteile gebracht haben und längst als Teil der heimischen Flora anerkannt sind, gibt es zahlreiche Pflanzenarten, aber auch Säugetiere, Insekten, Reptilien und Pilze, die als «invasiv» gelten. Diese Organismenarten verbreiten sich sehr schnell, verdrängen die einheimischen Arten und werden so in ökologischer, ökonomischer oder gesundheitlicher Hinsicht gefährlich. Ganze Ökosysteme können kollabieren, und grosse Schäden entstehen.

Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler aus ganz Europa untersuchten in einer Studie die Faktoren, welche zur «Einwanderung» exotischer Arten führen. Während den letzten drei Jahren wurde im Rahmen des Pojektes «Daisie» (Delivering Alien Invasive Species Inventories for Europe) eine nahezu umfassende Datenbank erstellt, in welcher die gebietsfremden Arten aller Organismengruppen aus 55 europäischen Ländern erfasst wurden. 11 000 exotische Arten wurden bisher in die Datenbank aufgenommen.

Die geografischen, klimatischen und ökonomischen Faktoren verschiedener Regionen wurden in der Folge verglichen. Das Ergebnis zeigt, dass die Anzahl fremder Arten in Gebieten mit hoher Bevölkerungsdichte und hohem Wohlstand am grössten ist. So beweist die Studie, dass der Mensch durch verstärkte Reisetätigkeit, internationalen Handel und Warentransport die Invasion massgeblich begünstigt.

Verantwortung übernehmen

«Der Mensch kann sich nun nicht mehr aus seiner Verantwortung stehlen, indem er dem Klima oder der geografischen Lage die Schuld zuschiebt», sagt Sven Bacher aus dem Departement für Biologie der Universität Freiburg. Er selbst hat sich an der Studie beteiligt und dabei die Erfassung der gebietsfremden Säugetiere geleitet.

Der asiatische Marienkäfer beispielsweise sei auf dem besten Wege, die einheimischen Marienkäfer in unserer Region zu verdrängen. Während diese jedoch mit Vorliebe schädliche Blattläuse verspeisen und so den Bauern einen grossen Dienst tun, weist die gebietsfremde Art einen erweiterten Speiseplan auf. Dadurch könnten den Bauern zukünftig erheblich Mehrkosten für Schädlingsbekämpfung entstehen. Das rasante Auftreten der asiatischen Marienkäfer wurde viel zu spät entdeckt. Und damit ist die Eindämmung oder Ausrottung unmöglich geworden.

Umdenken in den Köpfen

«Daher brauchen wir ein gut funktionierendes Früherkennungssystem und einen breitflächigen Präventionsapparat», sagt Sven Bacher. Kontrollen müssten verschärft werden, damit gebietsfremde und schädliche Arten zukünftig nicht mehr so leicht in die Schweiz gelangen könnten. «Dies setzt zuallererst ein Umdenken in den Köpfen der Bevölkerung voraus, sonst sitzen wir auf einer möglichen Zeitbombe.»

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