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«Der Mensch kann nicht den Wecker nach den Pilzen richten»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: karin aebischer

Der Satansröhrling ist ein wärmeliebender Pilz und deshalb im Normalfall in der Region Freiburg kaum zu finden. In diesem Jahr aber hat der Pilzkontrolleur Patrick Bächler in Düdingen einen Fundort entdeckt. Auch der wurzelnde Bitterröhrling – ebenfalls ein giftiger Pilz – und der Hallimasch, ein Pilz, den man nur abgebrüht oder getrocknet essen darf, seien ungewöhnlich zahlreich gewachsen. Den jungen Pilzfachmann, der nicht für die Pfanne, sondern aus reinem Interesse an der Sache auf Pilzsuche geht, freuen solche nicht alltäglichen Funde.

Doch viele Pilzsammler kennen diese Sorten nicht, und so ist es in der Südostschweiz in dieser Saison mit dem Satansröhrling bereits zu zehn Vergiftungsfällen gekommen. Bächler, der in Düdingen die Pilzkontrolle durchführt, ist aber noch nie ein giftiger Pilz entgangen.

Auf Biegen und Brechen

Einige Pilzsammler versuchen trotz des mageren Angebots an Pilzen auf ihr gewohntes Quantum zu kommen und pflücken deshalb viele ihnen unbekannte Exemplare in grösseren Mengen. Aus diesem Grund musste Patrick Bächler kürzlich drei Kilogramm derselben Pilzsorte wegwerfen. «Das ist der Nachteil der Pilzkontrolle. Die Leute wissen, dass jemand ihre Ausbeute kontrollieren wird und pflücken deshalb wild drauflos.» Besser sei es, lediglich einen Pilz der unbekannten Sorte vorbeizubringen, bevor man mehrere Kilogramm entsorgen müsse.

Natur ist unberechenbar

Für das spärliche Pilzangebot gibt Patrick Bächler nicht allein dem trockenen Sommer die Schuld. «Im Hitzesommer 2003 gab es trotz Trockenheit viele Pilze», erklärt er. Es müssen also nebst der Feuchtigkeit und der Wärme noch andere Faktoren das Pilzwachstum beeinflussen.

Doch genau die Tatsache, dass die Natur schliesslich doch macht, was sie will, fasziniert den gelernten Hochbauzeichner und Maurer an der Welt der Pilze. «Man kann nicht den Wecker nach den Pilzen richten», sagt er.

Aus Ungarn und Rumänien

Eierschwämme habe man Anfang Juli in den Bergen sammeln können, das sei dann aber auch schon alles gewesen. Die Wahrscheinlichkeit, dass man in den Freiburger Restaurants anstatt hiesige Pilze solche aus Ungarn und Rumänien oder Zuchtpilze auf dem Teller habe, schätzt Patrick Bächler als sehr gross ein. «Ich kontrolliere auf Anfrage auch Pilze von Privatpersonen, die diese dann an Gastronomiebetriebe verkaufen. In diesem Jahr hat sich jedoch noch niemand gemeldet.»

Der 24-Jährige hofft nun, dass die nächste Pilzsaison besser wird. «Jetzt hatten wir drei schlechte Jahre nacheinander.» An den Böden der Wälder meint er, könne es aber nicht liegen. «Ich habe nicht das Gefühl, dass es den Wäldern schlecht geht.»

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