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«Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen»

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Zusammen mit dem Verband des Personals öffentlicher Dienste (VPOD) und dem Schweizer Berufsverband der Pflegefachfrauen und Pflegefachmänner (SBK) hat die Gewerkschaft Syna das «Bündnis Gesundheit» ins Leben gerufen. Die aktuelle Pandemie zeigt nachdrücklich, wie systemrelevant das öffentliche Gesundheitswesen ist. Deshalb setzt sich das Bündnis für eine Aufwertung der Gesundheitsberufe und ein starkes öffentliches Gesundheitswesen ein.

Auf der Verbandswebsite hat Syna Deutschfreiburg ein Interview mit einer Direktbetroffenen veröffentlicht, welche aus Angst vor personalrechtlichen Konsequenzen anonym bleiben möchte. Die Pflegefachkraft sieht Handlungsbedarf für einen Wandel im Gesundheitswesen: «Der Mensch sollte im Mittelpunkt stehen. Doch das ist immer weniger der Fall. Wir Pflegenden wollen die Heimbewohner und Patientinnen in den Mittelpunkt stellen. Abrechnen können wir jedoch nur gewisse vorgegebene Leistungen. Da beginnt das Spannungsfeld: Das Unternehmen hat kein Interesse daran, Zeit aufzuwenden für Leistungen, die nicht abgerechnet werden können. Doch wir wollen die Menschen nicht nur pflegen, sondern auch fördern und individuell auf sie eingehen.»

Mehr Zeit für den Menschen

Für die Pflegefachkraft ist klar, wo angesetzt werden muss. «Es braucht mehr Personal – mehr Zeit für die Menschen und ihre persönlichen Bedürfnisse. Und der Lohn ist auch ein wichtiger Faktor.» Mehr Personal, mehr Lohn und mehr Zeit für den Menschen, all das verursacht Mehrkosten. Mit den steigenden Krankenkassenprämien und der aktuellen Wirtschaftslage ist dies schwierig zu rechtfertigen. Dazu meint die Befragte: «Ja, gute Pflege kostet, Qualität kostet. Doch es betrifft nicht nur uns Pflegende, sondern uns als Gesellschaft. Wir alle werden älter und brauchen irgendwann Pflege. Nicht nur wir Pflegende leiden unter den aktuellen Bedingungen, auch Heimbewohner und Patientinnen. Wie wollen wir in Zukunft gepflegt werden? Diese Frage betrifft uns alle.»

Viele wechseln die Branche

Diese Aussage teilt Marie-Louise Fries, Regionalsekretärin von Syna Deutschfreiburg: «Wir alle sind früher oder später direkt von den Arbeitsbedingungen im Gesundheitswesen betroffen. Wer kürzlich selbst im Spital war oder Bekannte hat, die im Spital arbeiten, der weiss, welchem Stress und Druck das Gesundheitspersonal ausgesetzt ist.» Die aktuelle Situation bezeichnet Fries als Teufelskreis: «Es gibt zu wenig personelle Ressourcen, das führt zu einer Überlastung des Personals. Darunter leidet die Qualität der Pflege, dies kann zu Komplikationen führen, und das wiederum zu vielen frustrierten Berufsausteigerinnen und -aussteigern. Und schliesslich sind auch wir, die Patientinnen und Patienten, zunehmend unzufriedener.» Sie ist überzeugt, dass durch eine Investition in das Gesundheitspersonal langfristig Kosten gespart werden können. «Heute investiert der Staat viel Geld für qualitativ hochstehende Ausbildungen, doch viele Fachkräfte bleiben nicht in ihrem Beruf.» Sie verweist auf eine Analyse des Schweizerischen Gesundheitsobservatoriums (Obsan) aus dem Jahr 2016 zu den Berufsaustritten im Gesundheitsbereich: «Bei den Ärztinnen und Ärzten liegt der Anteil der Berufsaustritte bei einem Drittel – und zwar schon bei den jungen Ärztinnen und Ärzten. Noch eindrücklicher ist der hohe Anteil an Berufsaustritten (46 Prozent) bei Pflegefachpersonen.»

Um den Personalmangel im Gesundheitssektor zu beheben, reicht die alleinige Erhöhung der Ausbildungszahlen deshalb nicht aus. «Für die ausgebildeten Fachkräfte müssen auch Rahmenbedingungen geschaffen werden, damit sie möglichst lange im Beruf bleiben und nach Unterbrüchen wieder einsteigen», so Fries. Deshalb wird sich die Syna mit dem «Bündnis Gesundheit» auch in Zukunft für bessere Arbeitsbedingungen der Gesundheitsberufe einsetzen.

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