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Der Murtner Kirchenchor singt moderne Requiems

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Rund 20 Sängerinnen und Sänger versammelten sich am Donnerstagabend im reformierten Kirchgemeindesaal von Murten. «Durch die Herbstferien sind wir etwas dezimiert», sagte Uschi von Niederhäusern, Präsidentin des reformierten Kirchenchors von Murten. Doch der Murtner Chor ist ohnehin nur ein Glied im Konzertprojekt, das am 5. November in Murten Premiere feiert. Unter dem Titel «Requiem 2017» hat er sich mit dem katholischen Kirchenchor aus dem solothurnischen Langendorf sowie mit einem Basler Projektchor zusammengeschlossen. Alle drei Chöre stehen unter der Leitung von Florian Kirchhofer.

Auf dem Programm stehen zwei zeitgenössische Requiems des britischen Komponisten Karl Jenkins sowie des jungen Baslers Raphael Sommer. Am Anfang des Projektes stand das Werk von Jenkins. «Ich hörte diese Musik und wusste, dass ich dieses Requiem mit meinen Chören aufführen will», sagt Kirchhofer. Jenkins sei zwar ein zeitgenössischer Komponist, seine Musik sei aber bewegend und zugänglich. «Er bewegt sich in relativ traditionellen Klangwelten, die er mit modernen Harmonien leicht verschärft.» Das Besondere am 2005 uraufgeführten Werk sei dessen japanischer Einfluss. Im Requiem hat er mehrere Nummern in Form von Haiku-Gedichten vertont. Sie bestehen aus drei Zeilen mit fünf, sieben und noch einmal fünf Silben. «Im Requiem stellen die Gedichte den Zyklus des Wassers dar», erklärt Kirchhofer.

Uraufführung für Auftragswerk

An diesem Abend vertieft sich der Chor aber vorerst in das zweite Requiem von Raphael Sommer. Kirchhofer hat das Werk extra für das Chorprojekt beim 28-jährigen Komponisten bestellt, der bislang vor allem mit Soundtracks für Filme bekannt wurde. Dunkel steigen die Bässe in das Credo ein. Plötzlich hellt die Stimmung mit rhythmisch pointierten Akkorden auf, ohne aber ins Fröhliche zu kippen. Das Werk bewegt sich in einer eigenartigen Klangwelt, die tatsächlich entfernt an Filmmusik erinnert. «Für mich ist das Requiem von Sommer die Fortsetzung des ersten Requiems», sagt Kirchhofer. Mit seiner Energie und seinen plötzlichen harmonischen Kontrasten wirkt das Werk faszinierend.

Florian Kirchhofer freut sich: Mit Erfolg hat der Chor einen ersten Durchlauf gemeistert. Lediglich die plötzlichen Tonartwechsel bereiten den Sängerinnen und Sängern noch hörbar Schwierigkeiten. «Da bringen wir bis zu den Konzerten noch Klarheit hinein», sagt Kirchhofer. Die Uraufführung eines Werkes sei eine anspruchsvolle Aufgabe, die aber einen besonderen Reiz habe. «Wir wissen noch nicht, wie das Requiem am Ende klingen wird», so Kirchhofer. Er kenne das Werk bislang erst aus der elektronischen Partitur und aus den Proben mit den Chören. «Wie diese Musik mit allen 100 Sängerinnen und Sängern und den 40 Instrumentalisten wirkt, werden wir zum ersten Mal Ende Oktober in den Gesamtproben erleben.»

Das Projekt «Requiem 2017» wird am 5. November in der Deutschen Kirche in Murten aufgeführt. Weitere Konzerte folgen in Basel und Solothurn. Weitere Informationen: www.requiem2017.ch

Definition

Eine leicht andere Messform

Der Begriff Requiem bezeichnet eine Totenmesse. Sie verläuft weitgehend entlang dem klassischen Schema der Messe, verzichtet aber meistens auf das Gloria und das Credo und enthält stattdessen ein Dies irae. Je nach Zählweise beinhaltet ein Requiem so zwischen 7 und 15 Teile. Der britische Komponist Karl Jenkins hat sein Requiem in 13 Teilen angelegt, da die Zahl 13 in der japanischen Kultur eine besondere Bedeutung hat. Die bekannteste Vertonung des Textes ist wohl das Requiem von Wolfgang Amadeus Mozart, wobei Mozart das Werk aufgrund seines Todes nicht selber vollenden konnte. Häufig, aber längst nicht immer, basiert ein Requiem auf lateinischem Text. Der deutsche Komponist Johannes Brahms etwa verwendete Texte aus der deutschen Bibel. Während Jenkins japanische Passagen vertonte, setzte Raphael Sommer einen Teil seines Werkes in Aramäisch.

sos

 

 

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