Autor: Marc Kipfer
Es ist bisher ein kalter Winter, und er soll auch eisig weitergehen. Davon geht zumindest die Gemeinde Murten aus. «Da nun in diesem Winter für längere Zeit tiefe Temperaturen angesagt sind, werden die Balken zur Verhinderung von Wellenbewegungen im Kleinbootshafen wieder angebracht», schreibt der Gemeinderat. Die Stadtregierung hofft, dass das Schlittschuhlaufen im «Häfeli» nach mehreren Jahren Pause bald möglich sein wird. Doch im Moment ist das Eis noch dünn, an den meisten Stellen schimmert das Seewasser durch. Der Gemeinderat bittet darum ungeduldige Wintersportler, die Signalisation zu beachten.
Das Schlittschuhlaufen auf dem Murtensee hat eine lange Tradition. Nicht nur im «Häfeli» wurde vor Jahren noch gefahren, getanzt und Eishockey gespielt, sondern etwa auch an den Ufern vor dem Dorf Muntelier und vor dem Chablais-Wald. In manchen Jahren fror der See sogar ganz zu.
Damit dies geschieht, müssen mehrere Faktoren zusammenspielen. Die addierten Durchschnittstemperaturen aller Wintertage müssen beim Murtensee zirka minus 130 erreichen – es muss also über Wochen sehr kalt bleiben. Wenn der kritische Punkt erreicht ist, an dem der See zufrieren könnte, braucht es kalte, windstille Nächte. Auch sollte die Strömung möglichst schwach sein. Letztmals ganz zugefroren war der Murtensee vor 47 Jahren. Und beinahe geklappt hat es zuletzt im Jahr 2006.
Im «Häfeli», wo der Murtensee ruhiger und nicht allzu tief ist, braucht es nicht so viele kalte Tage wie auf dem Rest des Sees, damit die Oberfläche gefriert. Erst recht, wenn der Gemeinderat wie angekündigt erlaubt, die Strömung mit Balken zu drosseln. Dem winterlichen Spass im Hafen steht ausser den nötigen Kältetagen nicht mehr viel im Weg.