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Der Murtner Markus Köbeli zeigt die Weltpremiere seines Films in Murten

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«Luchsinger und die Götter» heisst der Film des Murtner Regisseurs Markus Köbeli. Der Streifen feiert seine Weltpremiere im Open-Air-Kino im Murtner Stadtgraben und widmet sich zentralen Lebensfragen mit Humor. 

Das Drehbuch für den Film «Luchsinger und die Götter» hat Markus Köbeli in Murten geschrieben. In Bern verwurzelt, hat es den Regisseur und Autor nach seiner Pensionierung in die Stadt Murten verschlagen:

Mir gefällt der Mix aus Überschaubarkeit der Altstadt und Anonymität des Städtischen.

Markus Köbeli
Regisseur

Auch der Murtensee habe es ihm angetan. Seit rund sechs Jahren lebt der Filmemacher im Murtner Stedtli, auf einem Anwesen beim Ochsenkreisel hat er zudem eine Datsche, wie er seinen Rückzugsort fröhlich nennt. Sein Bruder Daniel Köbeli lebt in dem Anwesen, vor dem ein Schiff und menschengrosse Puppen stehen, die Richtung Norden blicken. 

Markus Köbeli mit seinen Schaufensterpuppen im Garten. 
Charles Ellena

Perücken aus Bali

Der Film von Markus Köbeli ist eine Tragikomödie über die Vergänglichkeit des Lebens und über Identität in der Fremde: Vier Schweizer Rentner verbringen ihren Lebensabend aus ökonomischen Gründen in Bali. Wie ein Schweizer Regisseur dazu kommt, einen Streifen in Bali zu drehen, ist eine besondere Geschichte: In seiner Zeit beim Schweizer Fernsehen betreute Markus Köbeli Sendungen wie «Total Birgit» oder «Viktors Spätprogramm». Für Figuren wie Elvira Iseli, Harry Hasler und viele andere war ein grosser Bedarf an Perücken vorhanden. «Diese wurden zum Teil in Bali hergestellt», erklärt Markus Köbeli. Orlando Bassi, der Betreiber der Perückenfabrik, sei ein grosser Filmfreak und habe ein Filmstudio aufgebaut. «Ich kannte ihn nicht persönlich, aber er hat mich gefragt, ob ich bei ihm einen Film für das Schweizer Publikum drehen will.» So sei der Drehort für einmal vor der Handlung festgestanden. Nach Theaterstücken und TV-Sendungen ist «Luchsinger und die Götter» der erste Spielfilm von Markus Köbeli: 

Ich bin mein ganzes Berufsleben am Filmset gestanden, dieser Spielfilm ist mir quasi in den Schoss gefallen.

Markus Köbeli
Regisseur

Götter und Polizisten

Bali habe er nur von einer Reise von vor über 40 Jahren gekannt: «Ich war ein halbes Jahr auf einer Südostasien-Tour.» Es habe sich inzwischen viel verändert. Das Mystische mit Tempeln alle 50 Meter, der Bezug zu den Göttern sei hingegen noch genau gleich und tief verwurzelt. Von den Balinesinnen und Balinesen habe er sich willkommen geheissen gefühlt: «Die Behörden wollen detailliert informiert sein. Da gibt es viele Meetings und Reden. Doch dann gingen alle Türen auf.» Die Unterstützung sei fast schon zu gross gewesen: Die Polizei habe die Strasse gesperrt, an der die Filmcrew drehte – in der Meinung, damit zu helfen. «Ich habe dann interveniert, weil ich den Verkehr für ein authentisches Bild brauchte», erzählt Markus Köbeli lachend. 

Ursprünglich habe er in Bali nur eine kleine Doku-Geschichte drehen wollen, so der Regisseur. «Doch dann habe ich realisiert, dass mich eine 40-köpfige indonesisch-australische Filmcrew erwartet.» Die Geschichte von Auswanderern, die sich in einem anderen Land neu erfinden wollen, sei unter diesen Umständen auf der Hand gelegen. 

Eine Szene am Meer im Film von Markus Köbeli. 
zvg

Humor, Musik und Bildsprache

Im Film geht dem einen Rentner das Geld aus. Der andere, der eine fette Pension bezieht, blickt dem Tod ins Auge. Sie entschliessen sich zum kühnen Plan, ihre Leben zu tauschen. Das Thema Tod sei in Bali im Gegensatz zur Schweiz völlig enttabuisiert, «er ist etwas Selbstverständliches». Dem liege natürlich auch der Glaube an die Wiedergeburt zugrunde.

Der Film sei aber keinesfalls nur für ein älteres Publikum: «Es gibt keine Altersgrenze, denn wer auswandert, ist den zentralen Lebensfragen zwangsläufig ausgesetzt, beschäftigt sich mit der eigenen Identität.» Ein Wechsel der Identität verstärke dies zusätzlich, sagt Markus Köbeli und lächelt verschmitzt.

 Wir haben unsere Probleme immer dabei, wir nehmen sie immer mit.

Markus Köbeli
Regisseur

So kommen Schweizer Probleme nach Bali, und zwar mit Humor, denn der Film sei kein Sozialdrama: «Zwar ist das Thema ernsthaft, aber mit Humor können wir Geschichten schneller, sprunghafter erzählen und wir verlieren uns so nicht psychologisch in den Figuren.» Der Groove des Films liege im Humor, in der Musik und in der Bildsprache des Schweizer Kameramanns Patrick Bürge. Die Zusammenarbeit mit ihm sei eng gewesen, «das hätte wegen der Kommunikation mit jemandem aus Australien nicht geklappt». Man habe sich mit der indonesisch-australischen Filmcrew am Set auf Englisch unterhalten. Die Schweizer Schauspieler Manfred Lichti, Andrea Zogg, Max Rüdlinger und Jürg C. Maier sprachen ihre Texte jedoch auf Schweizerdeutsch. «Es gab auch eine englische Version des Drehbuchs, sodass alle wussten, worum es geht.»

Fantasie und Realität

Er habe sich schon als Kind Geschichten ausgedacht und in einer Fantasiewelt gelebt, sagt Markus Köbeli. «Ich empfand Fantasie und Realität als gleichwertig.» Er habe auch seiner Mutter Geschichten erzählt. Einmal, dass sie mit der Schule einen Ausflug gemacht hätten und auf der Ladefläche eines Lastwagens hätten mitfahren dürfen. «Sie ist daraufhin empört in die Schule gegangen.» Rasch sei jedoch klar geworden, dass es gar keinen Ausflug gegeben hatte. «Dann hatte ich Ärger», so Köbeli lachend. «Man kann die Fantasie eben nicht abstellen.» 

Bild einer Szene aus dem Film «Luchsinger und die Götter». 
zvg

Zur Person

Von Bern nach Murten

Markus Köbeli ist Jahrgang 1956. Er ist in Bern geboren und lebt heute in Murten. Köbeli studierte Neuere Geschichte und Philosophie an der Universität Bern. Längere Zeit war er als Autor und Regisseur beim Schweizer Radio und Fernsehen für Sendungen wie «Schreckmümpfeli», «Zweierleier», «Viktors Programm», «Viktors Spätprogramm» und «Total Birgit» tätig. Er ist zudem Verfasser mehrerer Theaterstücke wie «Zimmer frei», «Lenin» oder «Holzers Peepshow». Letzteres ist seit vielen Jahren ein Dauerbrenner auf europäischen Bühnen. Sein neustes Stück «Like you» feiert demnächst in Wien Premiere. «Luchsinger und die Götter» ist der erste Spielfilm von Markus Köbeli. emu

Programm

Von «Elvis» über «Liebesdings» bis zum «Schneeleopard»

Am Mittwoch startet das Open-Air-Kino Murten in die neue Saison. Die Auswahl der Filme ist vielfältig, und es sind einige neue Filme dabei. So zum Beispiel «Elvis» von Baz Luhrmann, «Monsieur Claude 3» oder die deutsche Komödie «Liebesdings» mit Elyas M’Barek. Das Programm führt auch Filme auf, die den Veranstaltern speziell am Herzen liegen, wie sie in einer Medienmitteilung schreiben. Dazu gehört der Streifen «Presque», der an den Solothurner Filmtagen 2022 mit dem Prix du Public ausgezeichnet wurde. Oder der französische Dokumentarfilm «Panthère de neige – Der Schneeleopard» mit seinen eindrücklichen Naturbildern – ein Film, den man laut Vorankündigung auf Grossleinwand sehen muss. Als Highlight dieser Saison gilt die Weltpremiere von «Luchsinger und die Götter» am 21. Juli. Die Schweizer Schauspieler, Kameramann Patrick Bürge wie auch Hank Shizzoe, der für die Filmmusik zuständig ist, werden an der Premiere vor Ort in Murten sein.

Das vollständige Programm bis am 14. August, Filmtrailer, Vorverkaufsstellen und das Bistro-Angebot sind auf www.openairkino-murten.ch zu finden. emu

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