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Der musikalische Gemeindepräsident

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Im Seebezirk kennt man Peter Hauser vor allem als Gemeindepräsident von Fräschels. Ursprünglich kam der gebürtige Süddeutsche aber durch die Musik in die Region. Seit 1994 ist er stellvertretender Solocellist des Berner Sinfonieorchesters (BSO). An diesem Wochenende spielt er mit dem Bläserensemble des BSO ein Cellokonzert des österreichischen Komponisten Friedrich Gulda (siehe Kasten).

Musikalisches Elternhaus

Peter Hauser wuchs in der Region Stuttgart auf, als Sohn einer Pianistin und eines Kontrabassisten. Entsprechend früh kam er mit Musik in Kontakt. «Bei uns gingen viele Musiker ein und aus», erzählt Hauser. Er habe früh Konzerte und Opern besucht. So hörte er viele Meisterwerke. Er begann mit Klavierunterricht. Bis eines Tages sein erstes Cello unangekündigt unter dem Weihnachtsbaum lag. Er habe nie geäussert, er wolle Cello spielen. «Meine Mutter hatte das einfach entschieden.» Noch an Heiligabend wollte ihm sein Vater die ersten Griffe beibringen. Das Vorhaben endete in Tränen. «Cello braucht schon für wenige Töne viel Übung», sagt Hauser. Dass er das Cello dereinst zum Beruf machen würde, war alles andere als klar. «Ich hatte als Jugendlicher auch viele andere Interessen.» Kurzzeitig habe er sogar aufgehört, Cello zu spielen. Erst im Gymnasium entschied sich Hauser, noch vor dem Abitur an die Musikhochschule zu wechseln.

Faszination für Technik

Hätte Hauser nicht Musik studiert, wäre aus ihm wohl ein Ingenieur geworden. «Mich fasziniert alles Technische und Mechanische.» Er hat unter anderem eine Schwäche für Autos. So würde er gerne einmal einen McLaren-Boliden über der Nordschleife des Nürburgrings steuern. Viele Jahre lang schrieb er zudem parallel zu seinem Beruf Artikel für Computerzeitschriften.

Berge und Chefdirigent

Vor seiner Zeit in Bern war Hauser stellvertretender Solocellist in Bonn. Die damalige Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland war ihm aber zu flach. «Ich wollte immer in den Süden, wo es mehr Berge gibt.» Als das Sinfonieorchester Bern die gleiche Stelle ausschrieb, stach Hauser der Name des damaligen Chefdirigenten Dmitri Kitajenko in die Augen. «Ich dachte mir, das muss ein gutes Orchester sein.»

Im Berner Sinfonieorchester lernte Hauser seine Frau kennen. Damit wurde auch ein Wechsel an ein anderes Orchester unrealistisch. «Haben beide Partner eine gute Stelle in einem Orchester, gibt man das nicht so schnell auf.» Zudem habe sich das Berner Sinfonieorchester in den letzten 25 Jahren stark professionalisiert. «Heute sind wir zum Beispiel internationaler ausgerichtet als früher», so Hauser.

Im Gegensatz zur Musik schien Hausers Weg zur Politik nicht vorgezeichnet. «Das entwickelte sich zufällig.» Durch die Heirat wurde er zum Doppelbürger. Weil Hauser und seine Frau gerne auf dem Land lebten, zogen sie erst nach Kerzers, später nach Fräschels. «Eines Tages fragte mich ein Nachbar, ob ich nicht Interesse am freien Sitz im Gemeinderat hätte.» Hauser sagte zu. «Aber ich rechnete nicht damit, dass mir der Rat gleich an meiner ersten Sitzung das Präsidium überträgt.» Kaum im Amt, musste er seine erste Gemeindeversammlung leiten. «Die Bürgerinnen und Bürger waren zum Glück verständnisvoll.» Ohnehin ist Hauser beeindruckt, wie offen ihn die Einheimischen aufgenommen haben.

Cellosuiten als Lebensaufgabe

Ein Ausgleich zum Beruf sei die Politik zwar nicht, dafür sei das Amt zu belastend. Hauser erwähnt etwa die Ortsplanung, die seit seinem Amtsantritt 2011 pendent ist. «Es braucht viel Durchhaltevermögen.» Als Gemeindepräsident sei er aber eine Art Dorfmanager. Das gefalle ihm. «Jedes gelöste Problem gibt ein gutes Gefühl.»

Fräschels habe ein intensives Dorfleben. Der Gemeinde fehle aber ein Mittelpunkt. «Es wäre schön, wir könnten zum Beispiel wieder einen Dorfladen oder ein Café ansiedeln», sagt der Gemeindepräsident.

Auch musikalisch hat Hauser Ideen: «Ich würde gerne einmal mit Bachs Cellosuiten durch Freiburger Kirchen touren.» Im Kanton Freiburg gebe es nämlich viele Kirchen, in denen Musik schön klinge. Doch die Cellosuiten seien fast eine Lebensaufgabe für jeden Cellisten. «Irgendwann bin ich hoffentlich bereit für dieses Projekt.»

Friedrich Gulda

Wildes Potpourri der Stile

«Dass dieses Konzert gerade auf mein Dienstjubiläum fällt, ist eher Zufall», sagt Peter Hauser. Der stellvertretende Solocellist des Berner Sinfonieorchesters (BSO) spielt an diesem Wochenende zusammen mit dem Bläserensemble des BSO in Frutigen und in Bern. Auf dem Programm steht unter anderem das Cellokonzert von Friedrich Gulda. Der österreichische Pianist und Komponist galt mit seinen exzentrischen Aufführungen als Enfant terrible der Klassikszene. Auch sein Cellokonzert hat es in sich: «Gulda vermischt darin alle Stile, die er beherrscht, zu einem wilden Karussell», sagt Peter Hauser. So springe er munter von Jazz über Funk zum Ländler. «Das Konzert ist als klassisches Werk gleichzeitig Unterhaltungsmusik auf höchstem Ni­veau», sagt Hauser.

sos

 

Ref. Kirche, Frutigen: Fr., 20. September. 20 Uhr. Konservatorium, Bern: So., 22. September, 18 Uhr.

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