Autor: Pascal Jäggi
Am Dienstagnachmittag dudeln noch ungewohnte Klänge durch die gewaltigen Lautsprecheranlagen. «There are Nine Million Bycicles in Beijing», säuselt die Popsängerin Katie Melua im Forum Freiburg ab Band, um die Anlage zu testen. In Peking war die Veranstaltung, die hier am Samstag zu sehen sein wird, zwar auch schon, aber im Musikantenstadl mit Andy Borg wirds dann doch etwas lebhafter zu und her gehen als bei Katie Melua.
Chalets und Lampen
Das innert kürzester Zeit ausverkaufte Volksmusik-Ereignis braucht einiges an Vorbereitung. Wer sich den Aufbau anschaut, staunt allerdings. Nur wenige Bühnenbauer verlieren sich in der weiten Halle des Forums. Bereits am Dienstag steht ein Grossteil der Kulisse, seit dem Wochenende sind gut 60 Arbeiter mit dem Aufbau beschäftigt. Zwei Chalets dienen als Bühne, bereits voll eingerichtet mit Kornleuchtern und Sofas. Wo später 296 Tische auf die Gäste warten, liegen noch die Balken, an denen dutzende Scheinwerfer und Lampen befestigt sind. Von Anfang bis zum Ende der grossen Halle liegen sie bereit, um hochgezogen so viel Licht wie möglich in die Sache zu bringen.
Vielseitige Container
Angekommen ist das ganze Material mit Bahn und Camions. Ganze 32 Container mussten aus Österreich in die Schweiz gefahren werden. Mit der Bahn wurden die Container bis zum Bahnhof Chavornay (Waadt) gebracht, wo sich das Zollfreilager befindet. «Dort haben zwei Lastwagen übernommen, um das Material in Granges-Paccot abzuladen», erklärt Hanspeter Baeriswyl, Vizepräsident der Freiburger Sektion des Nutzfahrzeugverbands Astag. Der Zweck der Container ist damit noch nicht erfüllt. «Einige davon werden als Garderoben genutzt», so Baeriswyl. Im Forum sei es möglich, alle Container in der Halle aufzubewahren, ergänzt Claudia Cotting, Präsidentin des Astag Freiburg.
Grösse voll ausgenutzt
Überhaupt scheint es, als könnte der Musikantenstadl ohne ein Zentrum von der Grösse des Forums nicht durchgeführt werden. Abgetrennt von der Haupthalle wird die Restauration für die Gäste eingerichtet. In einem Raum oberhalb findet das Galadiner statt. Ein weiterer beherbergt improvisierte Büros für die «Stadl»-Macher und Garderoben für die Stars des Abends, wie DJ Ötzi, Stefan Mross oder Hansi Hinterseer.
Auch das lokale Gewerbe kann sich ein Scheibchen vom Kuchen abschneiden. So kommen die Getränke und ein Grossteil des Essens von örtlichen Lieferanten, auch die Hotels in der Region können sich die Hände reiben. Beim Galadiner müssen die Freiburger aber aussen vor bleiben. Zum 30-Jahre-Jubiläum werden ausschliesslich österreichische Spezialitäten serviert. Die Zutaten dafür stammen, natürlich, aus Österreich.