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Der Naturpark Gantrisch sucht Gastgeber für ein sicheres und geordnetes Camping

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Das Bedürfnis, seine Ferien abseits der bekannten Plätze zu verbringen, ist in den letzten Jahren gestiegen.
Bild Charles Ellena

Draussen in der Natur zu campieren ist im Trend. Weil dies auch im Naturpark Gantrisch im Sommer zu Konflikten führte, sucht der Park potenzielle Gastgeber für Camper. Derzeit findet dazu ein Seminar statt.

Das Übernachten unter freiem Himmel oder in speziellen Unterkünften hat in den letzten Jahren viel an Beliebtheit gewonnen. Die Corona-Pandemie hat diesen Trend noch verstärkt. «Wir haben festgestellt, dass diese neue Art des Campierens auch im Naturpark Gantrisch angekommen ist», sagt Raphael Zahnd, Projektleiter Angebotsentwicklung beim Naturpark Gantrisch.

Insbesondere letzten Sommer waren zahlreiche Menschen im Naturpark unterwegs, die wild campierten. «Es freut uns zwar, dass so viele Leute die Region besuchen.» Dieses neue Bedürfnis der Feriengäste berge aber verschiedene Konfliktsituationen, weil die Gäste oft in sensiblen Naturräumen unterwegs seien und teilweise ihren Abfall in der freien Natur zurückliessen (die FN berichteten).

Nun geht der Naturpark in die Offensive: Um den Touristen ein geordnetes Camping in der Region zu ermöglichen, sucht er Gastgeber, die ihr Land den Gästen zur Verfügung stellen. «Unser Auftrag ist es, die Natur zu erhalten. Wir können als Naturpark keine Verbote erlassen, sondern setzen auf Sensibilisierung.» Zudem könne man den Besucherstrom mit neuen Angeboten lenken.

Webinar für Gastgeber

Um dem Problem des wilden Campierens entgegenzuwirken, wolle man ein Angebot schaffen, das es den Touristen erlaube, abseits der bekannten Campingplätze in der Natur zu übernachten. «Wir sind auf unserer Suche von einem Einheimischen auf die Plattform Nomady aufmerksam gemacht worden, die diese Idee schon seit einiger Zeit umsetzt.» Nomady ist ein digitaler Marktplatz, der interessierten Campern Plätze in der Natur anbietet (siehe Kasten).

Diese und nächste Woche findet ein digitales Seminar – ein sogenanntes Webinar – für potenzielle Gastgeber statt, bei dem diese erfahren, wie das Konzept funktioniert und wie man sich als Gastgeber anmelden kann. Zudem erklären Zahnd und Oliver Huber von Nomady den Interessierten, was für Infrastruktur es braucht, um als Gastgeber sein Land zur Verfügung zu stellen, was es kostet, dabei mitzumachen, und natürlich, wie viel man dabei verdienen kann. Schliesslich will Zahnd den Teilnehmern des Webinars aufzeigen, wie der nachhaltige Tourismus mit Camping gefördert werden kann. Denn die Förderung eines nachhaltigen Tourismus sei das Ziel und die Vision des Naturparks, so Zahnd.

Eine Wertschöpfung generieren

Nachhaltiger Tourismus sei nicht nur mit dem Schutz und dem Erhalt der Natur getan, sagt Zahnd. «Es gibt auch eine wirtschaftliche und gesellschaftliche Komponente.» So verfolge der Naturpark Gantrisch mit dieser Initiative neben der Vermeidung des Wildcampierens noch andere Ziele: Die Camper sollen eine Wertschöpfung für die Region generieren. «Wir wollen keine Selbstbedienungsregion sein.»

Jeder Landbesitzer im Naturpark ist eigentlich ein potenzieller Gastgeber.

Raphael Zahnd
Projektleiter Angebotsentwicklung beim Naturpark Gantrisch

Die wilden Camper letzten Sommer hätten nämlich kaum Geld in der Region gelassen. Mit der Plattform Nomady erhielten die Gastgeber die Möglichkeit, ein Nebeneinkommen zu generieren. «Jeder Landbesitzer im Naturpark ist eigentlich ein potenzieller Gastgeber.» Darüber hinaus würden die Gäste oftmals Hofprodukte oder andere regionale Produkte vor Ort konsumieren.

«Menschen zusammenbringen»

Nicht zuletzt will der Naturpark Gantrisch auch den Austausch zwischen Gast und Gastgeber fördern. «Es wäre schön, wenn die Gäste aus den urbanen Zentren und der Agglomerationen die Lebensweise der Menschen aus den ländlichen Regionen kennenlernen würden.» Nomady bringe mit diesem Konzept Menschen zusammen, die sonst kaum einmal aufeinandertreffen würden, und fördere so das Verständnis für die Leute der Region. «Wir möchten dem Gastgeber und so auch der Region ein Gesicht geben.»

Nachhaltiger Tourismus

«Nomady will das Gegenteil von Massentourismus fördern»

Der Gründer und Geschäftsführer von Nomady, Oilver Huber, ist selbst ein Outdoor-Fan.
Bild zvg

«Die Idee von Nomady ist mir in der Wildnis von Alaska gekommen», sagt Oliver Huber, Gründer und Geschäftsführer der Plattform Nomady. Er selbst sei ein leidenschaftlicher Outdoor-Mensch und habe vor einigen Jahren gemerkt, dass es auch in der Schweiz ein gestiegenes Bedürfnis von Naturliebhabern gebe, in der freien Natur zu übernachten. «Nur das Angebot war noch kaum vorhanden.»

Die 2019 gegründete Plattform will das Ungleichgewicht von Nachfrage und Angebot ausgleichen und Campern schöne Plätze in der Natur anbieten. Gleichzeitig ermöglicht sie den Gastgebern, ein kleines Einkommen zu generieren. «Das Geld für den Platz geht direkt an den Gastgeber.» Eine Kommission von 15 Prozent gehe an Nomady.

Mit Nomady werde der Tourismus abseits der Tourismus-Hotspots gefördert. «Nomady gelingt es, Menschen aus den Städten in die abgelegensten Orte der Schweiz zu bringen und so einen Austausch zwischen Land- und Stadtbevölkerung zu schaffen.» Aus diesem Grund habe die Schweizer Berghilfe Nomady auch den Innovationspreis verliehen.

«Nicht zwei Wochen Bali»

Huber und Nomady ist es wichtig, einen nachhaltigen Tourismus zu fördern. «Camping ist per se eine nachhaltige Reiseart.» Das hätten auch mehrere Studien herausgefunden. Es brauche dafür nicht viel Infrastruktur, wie dies beispielsweise bei Hotels der Fall sei. Zudem werde das Regionale gefördert, weil die meisten Camper ihre Ferien in der Schweiz oder im nahen Ausland verbringen würden. «Es ist etwas anderes als zwei Wochen Bali.» Mit dieser Reiseart werde auch das Flugzeug vermieden. «Nomady will das Gegenteil von Massentourismus fördern.»

Die Zahlen zeigen, dass das Konzept von Nomady aufgeht. Im letzten Jahr habe die Plattform 14’000 Logiernächte abgewickelt. Die Tendenz dazu sei klar steigend. «Wir spüren durch die Corona-Krise eine erhöhte Nachfrage.» Momentan gebe es auf Nomady 145 buchbare Angebote. Man sei aber dran, das Angebot stetig zu vergrössern. «Wir sind vor allem in der Deutschschweiz und insbesondere in der Zentralschweiz präsent.» Man wolle aber auch in anderen Regionen der Schweiz Campingplätze anbieten und sei daran, in der Romandie Fuss zu fassen.

Parklabels

Die Schweizer Naturpärke sind auf Kurs

Im Sommer letzten Jahres haben sich die Parkgemeinden des Naturparks Gantrisch für eine Verlängerung des Parklabels um weitere zehn Jahre ausgesprochen. Wie das Netzwerk Schweizer Pärke schreibt, fanden 2020 und Anfang 2021 in sieben weiteren regionalen Naturpärken der Schweiz solche Abstimmungen statt. In sämtlichen Naturpärken stimmten die Gemeinden der Vertragsverlängerung zu. Es handelt sich hierbei um folgende regionale Naturpärke: Val Müstair (GR), Binntal (VS), Diemtigtal (BE), Jurapark Aargau (AG/SO), Chasseral (BE/NE), Parc Ela (GR) sowie Gruyère Pays-d’Enhaut (FR/VD). Somit kann der Bund diesen Pärken das Label «Park von nationaler Bedeutung» für weitere zehn Jahre verleihen.

«Nachhaltige Entwicklung»

Dass alle bisher beteiligten Gemeinden weiterhin im Park bleiben wollen, freut das Netzwerk Schweizer Pärke: «Dieses klare Bekenntnis der Bevölkerung ist nicht nur ein Vertrauensbeweis für die bisher geleistete Arbeit der Naturpärke, sondern bekräftigt sie auch in ihrer Stossrichtung im Bereich nachhaltige Entwicklung.» Auch im Bereich des nachhaltigen Tourismus seien die Pärke vorbildlich, da sie Angebote hätten, die nicht den Massentourismus, sondern sozial- und umweltverträgliches Reisen mit hoher Wertschöpfung für die Region fördern würden.

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