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Der neue Aldi lockt, aber rockt noch nicht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal JÄggi

Donnerstagmorgen, 7.45 Uhr: Die Tore der Rex-Galerien haben bereits geöffnet, gut fünfzehn Personen stehen vor der Schiebetür der Aldigeschäftsräume, die Hände auf die riesigen Einkaufswagen gelegt. Was wohl die Motivation sein mag, wenn andere zur Arbeit fahren oder den ersten Kaffee trinken, vor einem geschlossenen Laden zu warten? Es sind, wenig überraschend, die Sonderangebote der Woche, wie Flachbildschirmfernseher oder Hometrainer, erschwinglich für jedermann. Vanja und Geoffreoy aus Romont freuen sich: «Das Strampelgerät für Zuhause ist nur gerade für einen Drittel des Preises zu haben, den wir anderswo bezahlen müssten!» Bei der Qualität seien sicher Abstriche zu machen, aber immerhin gäbe es eine dreijährige Garantie, das habe ihn überzeugt, erklärt Geoffreoy.

Andere Kunden sind weniger gesprächig, haben «keine Zeit» oder scheinen sich ertappt zu fühlen. Als ob sie nicht gesehen werden wollten, geschweige denn in der Zeitung erwähnt werden. Doch schon um halb neun sind die Einkäufer auskunftsfreudiger, erzählen, warum sie gerade in den Harddiscounter gekommen sind. Die Antworten sind so vielfältig wie die Leute selber. Eine Dame aus dem Quartier, mit vollem Einkaufswagen, ist restlos begeistert: «Aldi ist super! Für den gleichen Einkauf hätte ich im Migros fünfzig Franken mehr ausgegeben. Hier waren es weniger als hundert», erklärt sie enthusiastisch. Andere sind nicht so überzeugt von den Preisen. Teilweise kommen die Passanten aus Neugier vorbei und stellen nach dem Einkauf fest, dass der Unterschied zu anderen Geschäften nicht eklatant ist. Ein Familienvater stellt fest: «Ich bin eigentlich ein grosser Fleischesser. Heute haben wir aber fast keines eingekauft, da es doch nicht so billig war, wie ich mir das vorgestellt habe.»

Ein geringer Teil der Besucher tätigt einen Wocheneinkauf, eigentlich eines der Argumente von Aldi, weshalb es sich lohne, bei ihnen einzukaufen. Viele verlassen das Geschäft mit nur einer Tüte und geben an, vor allem aus Interesse und Neugier vorbeigekommen zu sein. Sogar aus St. Silvester sind Leute da. Er werde aber sicher nicht regelmässig beim Harddiscounter einkaufen, sagt ein Oberländer im besten Alter. «Wir kennen Aldi schon länger, haben auch schon in Bulle eingekauft, aber es ist doch etwas mühsam, mit dem Auto in die Stadt zu fahren.» Immerhin, einen Parkplatz hätten sie schnell gefunden, dank dem integrierten Parkhaus. Überhaupt sind die meisten Besucher per Wagen gekommen, kein Wunder bei den sperrigen Gegenständen, die eingekauft werden.

Speziell sei es hier sicher nicht, meint eine ältere Dame aus Marly, aber ihre Freundin habe sie auf die Eröffnung aufmerksam gemacht, also hätten sie beschlossen, ihre Lebensmittel einmal im neuen Laden einzukaufen. Für die ganzen Sonderangebote wie Kinderschlitten oder Rutschbahnen habe sie keine Verwendung, lacht sie. Junge Familien sind schon eher an diesen Dingen interessiert und kaufen reichlich davon. Ein Kunde kehrt sogar zurück, um sich ein zweites Sonderangebot zu schnappen, da beide selbst für den Aldi-Wagen zu gross gewesen wären. Als Dankeschön bekommt er von einer Angestellten einen ganzen Strauss Rosen überreicht. Ein wohl etwas zu grosszügiges Geschenk, danach werden nur noch einzelne Blumen abgegeben. Wer sparen will, muss schliesslich auch auf Details achten.

Gut zwei Stunden nach der Eröffnung kann man festhalten, dass der Laden läuft, aber noch nicht auf dem Höhepunkt ist. Der diskrete Auftritt – an der Perollesstrasse ist das Firmenzeichen kaum erkennbar – bringt wohl auch nicht wirklich Laufkundschaft. Pressesprecher René Rohner verweist auf das Wochenende. «Gerade Grosseinkäufe tätigen die Leute eher am Samstag als während der Woche. Ich bin überzeugt, dass die Freiburger spätestens dann das neue Geschäft begrüssen werden», schätzt Rohner.

Kritische Kommentare zu den Gründen für die tiefen Preise gab es keine zu verzeichnen, wer gerade etwas besorgt hat, kann sich nicht wirklich über den Anbieter beschweren. Die Gewerkschaften blieben der Eröffnung fern, wollen aber dranbleiben und ihre Forderungen aufrechterhalten. Der Teil der Konsumenten schliesslich, die der «Aldisierung» skeptisch gegenüberstehen, stimmte mit den Füssen ab und ging anderswo einkaufen.

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