Der neue Ammann von Kerzers glaubt, vor einer schwierigen Aufgabe zu stehen

Der neue Gemeindepräsident von Kerzers ist ein Freisinniger: Martin Maeder führt die Exekutive in der neuen Legislatur an. Die SVP als zweitstärkste Kraft ist nicht mehr im Präsidium vertreten.

Martin Maeder ist neuer Gemeindepräsident von Kerzers. Damit holt sich die FDP nach fünf Jahren Unterbruch das Präsidium wieder zurück. Dies war zu erwarten. Erzielten die Liberalen doch mit 33,8 Prozent der Stimmen das beste Ergebnis bei den Gemeinderatswahlen.

«Mich reizt es, mich dieser Herausforderung zu stellen», sagt Martin Maeder am späten Abend den FN. Das Gemeindepräsidium ergreifen zu können, sei eine seltene Gelegenheit. Er übernehme das Amt aber auch im Bewusstsein, dass Kerzers eine sehr heterogene Gemeinde sei. Es werde schwer sein, eine gemeinsame Stossrichtung für die Zukunft zu schaffen. Als Beispiel nannte der Inhaber eines Holzbauunternehmens die Diskussionen um die neuen Tempo-30-Zonen, die in sehr unterschiedliche Richtungen gehen würden. Sein Ziel sei, dass die Gemeinde in den nächsten fünf Jahren ihre Kernthemen voranbringen kann, beispielsweise die Tempo-30-Zonen und das Gesundheitszentrum.

Vize-Ammann von der CVP

Obwohl die SVP mit 27,4 Prozent der Stimmen die zweitstärkste Partei bei den Wahlen war, übernimmt sie nicht das Amt des Vize-Gemeindepräsidenten. Stattdessen ist Urs Hecht von der CVP der neue Vize-Ammann. Er wird auch das Ressort Bildung betreuen. Gestern Abend war er für eine Reaktion nicht erreichbar.

Darauf angesprochen zeigt sich Christoph Johner, Präsident der Kerzerser SVP, überrascht. «Warum die SVP nicht im Präsidium vertreten ist, ist eine gute Frage.» Er wisse nicht, was die Gemeinderäte an ihrer konstituierenden Sitzung entschieden haben. Dass die SVP im Präsidium fehlt, finde er schade. «Die zweistärkste Partei ist nicht angemessen berücksichtigt. Das entspricht nicht dem Wählerwillen.» Martin Maeder sagt, dass die zwei Gemeinderäte von der SVP, Fredy Moser und Adrian Tschachtli, aufgrund ihrer Arbeitsbelastung auf das Vize-Präsidium verzichten wollten.

Finanzen bleiben bei der FDP

Fredy Moser übernimmt das Ressort Umwelt und Sicherheit, Adrian Tschachtli den Tiefbau, Andrea Kaufmann (FDP, neu) die Planung, Jörg Bönzli (FDP, neu) die Finanzen und Daniel Wattinger (SP) den Bereich Soziales.