Autor: Marjolein Bieri
Der neue, 340 Meter lange Kletterpark beim Institut Guglera verspricht ein sportliches Vergnügen für Jung und Alt. Mit Sicherheitsgurt und Karabinerhaken ausgerüstet, können Abenteuerfreudige seit Dienstag in zwei bis acht Meter Höhe mitten durch das Baumgeäst klettern, über Hängebrücken balancieren und sich an der längsten Seilrutsche im Kanton in rassigem Tempo heruntergleiten lassen.
Politiker in den Seilen
Neben dem feierlichen Durchschneiden des Einweihungsbandes boten sich der Grossrat Ruedi Vonlanthen und der Sensler Oberamtmann Nicolas Bürgisser an, den Park gleich selbst auszutesten. Beide hatten sichtlichen Spass an der abenteuerlichen Höhenreise, auch wenn der Park den Kletterern teilweise einiges an Mut und Anstrengung abverlangt (siehe auch Kasten).
Schwieriger Weg
«Ich habe den Park nicht für mich gebaut, sondern für euch», sagte Beat Fasnacht, Leiter des Instituts, den anwesenden Institutbewohnern. Die Jugendlichen, die aus der gesamten Schweiz kommen, leiden an Adipositas (siehe auch FN vom 16. August). Fasnacht und sein Mitarbeiterteam helfen den Bewohnern, Gewicht zu verlieren und einen Einstieg in die Arbeitswelt zu finden. Seit dem Start des Guglera-Adipositas-Programmes 2008 haben bereits 25 junge Erwachsene daran teilgenommen. Die Kletterpartie durch die Nadelbäume rund um das gesamte Institutgelände sei neben dem sportlichen Vergnügen auch Sinnbild für den persönlichen Weg, den die übergewichtigen Institutbewohner beschreiten.
«Wie im Leben kommt ihr auch in diesem Seilpark nur Schritt für Schritt eurem Ziel näher.» Anfangs wohl noch etwas zaghaft und unsicher, würde jeder immer mutiger und selbstbewusster auf seinem Weg, bis er schiesslich das Ziel erreiche und mutig in die Zukunft gehen könne. «Das wünsche ich euch allen», sagte Fasnacht. Neben den bereits bestehenden rund zwanzig Werk-, Sport- und Erlebnisateliers, wozu etwa die Sporthalle, die Holzofenbäckerei oder der angrenzende Bauernhof gehören, stellt der Park ein weiteres Glied im Gesamtkonzept des Instituts dar. «Ihr vertrautes Zuhause zu verlassen und hierher zu kommen, ist für viele Jugendliche schwierig. Mit den Attraktionen wollen wir ihnen die erste Hürde der Überwindung erleichtern», erklärt der Institutleiter. Daneben soll der Park auch eine neue Einnahmequelle sein, um die Finanzdefizite, die im Förder- und Ausbildungsbereich entstehen, auszugleichen. Daher ist der Park sowie das gesamte Institutsareal für Schulklassen und Familien, aber auch für Unternehmen und Seminargruppen offen.