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Der neue Stern am Schwingerhimmel

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Wer am Sonntag die Startliste des Stoos-Schwingets studierte, dem fiel der Name Lario Kramer kaum besonders auf. Zwar gehört der 19-Jährige aus Galmiz zu den aufstrebenden Nachwuchstalenten des Südwestschweizer Schwingverband, mehr als ein Kranzgewinn hätte man ihm beim ersten Bergkranzfest der Saison aber nicht zugetraut. Doch Kramer überraschte alle: Mit fünf Siegen und nur einer Niederlage zog er auf dem Stoos in den Schlussgang ein. Und dort legte er den Zuger Marcel Bieri nach knapp vier Minuten mit einem Hüfter ins Sägemehl. Die Sensation war perfekt! «Mit einem Sieg von mir hat niemand gerechnet, auch ich selber nicht», freute sich der Seeländer am Tag nach seinem ersten Kranzfestsieg. «Sehr viele Leute haben mir schöne Nachrichten geschickt und mir zum Sieg gratuliert. Das waren echte Aufsteller. Dennoch habe ich noch immer nicht ganz realisiert, was ich geschafft habe.»

Zwölf Jahre nach Pellet

Ein Blick in die Statistik offenbart, was Kramer mit seinem Sieg auf dem Stoos vollbracht hat: Als erster Freiburger seit zwölf Jahren hat er eines der sechs Bergkranzfeste Brünig, Rigi, Stoos, Schwarzsee, Schwägalp oder Weissen­stein gewonnen. Zuletzt hatte Hanspeter Pellet 2006 in Schwarzsee obenaus geschwungen. Noch weiter zurückblättern muss man in den Annalen des Schwingsports, um den letzten Sieg eines Freiburgers auf dem Stoos zu finden: 1987 hatte Gabriel Yerly (Berlens) im Schlussgang Leo Betschart (Sins) bezwungen.

Lario Kramer und Schwingerkönig Matthias Sempach im Videointerview:

Hier geht’s zum kurzen Text vom Empfang in Galmiz.

«Dass etwas drinliegen könnte, habe ich nach den Siegen gegen die beiden Eidgenossen Alex Schuler und Mike Mülle­stein gemerkt», blickte Kramer auf seinen Triumph zurück. «Ich habe allerdings bloss auf einen Kranzgewinn gehofft, denn diesen hatte ich zuletzt an drei Bergfesten haarscharf verpasst. Dass es gleich zum Sieg gereicht hat, war eine Riesenüberraschung.»

Künftig härter eingeteilt

Mit dem Erfolg in der Innerschweiz hat sich Lario Kramer endgültig aus der breiten Masse der Schwinger hervorgetan. War der 19-Jährige bis zu seinem sonntäglichen Überraschungscoup selbst in Schwingerkreisen ein unbeschriebenes Blatt, so hat er sich nun schweizweit in den Fokus gekämpft – mit allen Vor- und Nachteilen. «Ich gehe davon aus, dass mich die Kampfgerichte künftig härter einteilen werden und ich es von Anfang an mit den Stärksten zu tun bekommen werde. Das hat durchaus etwas Positives, denn an den starken Gegnern kann man am meisten wachsen.»

Mit seinem Exploit hat Kramer in der Südwestschweiz die Hoffnung geweckt, dass der seit einigen Jahren gebeutelte Verband demnächst wieder einen erfolgreichen Schwinger stellen könnte. Fühlt sich Kramer nun – als grosser Hoffnungsträger – zusätzlich unter Druck? «Nein, nein. Ich schwinge für mich, wegen der Freude am Sport. Ich lasse mich von niemandem unter Druck setzen. Ich gebe einfach immer mein Bestes und schaue, was dabei herauskommt.»

Die FN waren live dabei beim Empfang von Lario Kramer in Galmiz:

Für Kramer ist auch klar, dass er weiterhin bescheiden bleiben muss – Sensationserfolg auf dem Stoss hin oder her. «Es gibt keinen Grund, jetzt überheblich zu werden. Ich habe noch viel zu lernen», sagt er selbstkritisch. Um die nötigen Fortschritte zu machen, absolviert der Youngster fünf Trainingseinheiten pro Woche, unter anderem auch mit den Bernern rund um Schwingerkönig Matthias Sempach in Kirchberg und mit einer Trainingsgruppe mit Remo Käser bei einem spezifisches Krafttraining in Magglingen. «Mein Ziel ist es, Jahr für Jahr besser zu werden», sagt der ausgelernte Gemüsebauer, der auf dem elterlichen Hof arbeitet und dadurch seine Arbeitsstunden flexibler einteilen kann, als normalerweise in dieser Brache üblich.

Beim Schwarzsee-Schwinget in zwei Wochen wird Kramer erstmals in der Post-Stoos-Schwinget-Ära ins Sägemehl steigen. Zu den Favoriten auf den Sieg zählt sich der Youngster nicht. «Mein Ziel ist ein Kranz. Wenn mir das gelingt, bin ich zufrieden.»

TK-Chef Schmutz: «Kramers Sieg ist sehr hoch einzustufen»

Dass Lario Kramer den ersten Bergkranzfestsieg eines Freiburgers seit 2006 (Hanspeter Pellet in Schwarzsee) und den ersten Triumph auf dem Stoos seit 1987 (Gabriel Yerly) realisieren konnte, sei nicht hoch genug einzuschätzen, sagt Christian Schmutz, der Technische Leiter des Südwestschweizer Verbandes.

«Man braucht nur die Namen seiner Vorgänger anzuschauen. Auf diesem Level ist es aussergewöhnlich, dass einer unserer Schwinger den Festsieg holen kann.» Für den Südwestschweizer Verband habe der Sieg Kramers, in dessen Schatten der ausgezeichnete dritte Rang des weiteren Freiburgers Benjamin Gapany fast ein wenig untergeht, grosse Bedeutung. «Die anderen Teilverbände sehen jetzt definitiv, dass wir noch am Leben sind», hält Schmutz fest. «In den vergangenen Jahren mussten wir unten durch und haben oft auf den Deckel bekommen.»

Im letzten Jahr sei es den Westschweizern dann gelungen, den einen oder anderen auswärtigen Kranz zu holen. «Wir sind sicher auf einem guten Weg. Doch es ist trotzdem nicht der Moment, allzu euphorisch zu werden.»
Trotz der erschwerten Saisonvorbereitung mit der Rekrutenschule habe Kramer gezeigt, dass er an guten Tagen überall etwas reissen könne, so Schmutz. «Obwohl Lario noch sehr jung ist, geht er immer an die Feste, um zu siegen. Er hat auch gegen arrivierte Schwinger keine Hemmungen, voll anzugreifen, wie man im Schlussgang gegen Marcel Bieri sehen konnte. Mit dieser Einstellung steht ihm vieles offen.»

Schmutz erhofft sich, dass der Sieg Kramers auf dem Stoos dem ganzen Teilverband Aufwind gibt, zumal am übernächsten Sonntag das Schwarzsee-Schwinget stattfindet. «Damit ist unser Berg- kranzfest lanciert, obwohl die Erwartungen und der Druck steigen.»

fs

 

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