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Der Patron des ASS geht in Pension

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Während fast 20 Jahren stand er an der Spitze des Amtes für Strassenverkehr und Schifffahrt (ASS). Unter seiner Leitung erhielt das ASS im Jahre 1997 als erstes Strassenverkehrsamt der Schweiz einen autonomen Status. In seiner Zeit wurden auch die Filialen des ASS in Domdidier und Bulle erstellt. Heute hat er nun seinen letzten Arbeitstag: Ein Gespräch mit Roland Klaus.
Der Patron des ASS geht in Pension
Arthur Zurkinden
Roland Klaus, mit was für einem Gefühl verlassen Sie heute das ASS?
Mit einem sehr guten Gefühl. Ich verlasse ein Unternehmen, das anerkanntermassen gut funktioniert und bei den Kunden sowie bei den anderen Strassenverkehrsämtern ein gutes Image hat.
Die Finanzen sind auf Vordermann, die Infrastruktur neuwertig, und es herrscht ein partnerschaftliches Arbeitsklima. Das Erreichte ist vollständig im Einklang mit meinen Ambitionen. Was will ich noch mehr? Ein idealer Zeitpunkt, um ins zweite Glied zu treten.

Auf was sind Sie im Rückblick auf die verflossenen Jahre besonders stolz?
Das Erreichen des Autonomiestatus war sicher die grösste Herausforderung und für das Amt von grosser, strategischer Tragweite. Es war bekanntlich die erste Verselbständigung eines Strassenverkehrsamtes in der Schweiz. Vergleichsmöglichkeiten fehlten, so musste viel Informations- und Überzeugungsarbeit geleistet werden, sowohl intern beim Personal wie auch extern bei den politischen Entscheidungsträgern.
Dieser Autonomiestatus bildete die Grundlage für die verschiedenen Schweizer Premieren des ASS, wie etwa Theorieprüfung am Computer – die in Freiburg entwickelt wurde – oder die Online-Terminierung für Führer- und Fahrzeugprüfungen, die internationale Akkreditierung und auch der Schweizer Award für Exzellenz in öffentlicher Verwaltung. Mit Genugtuung erfüllt mich auch die Tatsache, dass die Arbeitsplätze und die soziale Sicherheit – wie ich es anlässlich der Autonomisierung versprochen hatte – nicht nur gehalten, sondern ausgebaut werden konnten.

Auf was sind Sie weniger stolz?
In einem Betrieb von 85 Personen, einem Umsatz von 17 Mio. Franken pro Jahr und 80 000 Fahrzeugprüfungen passieren naturgemäss auch Fehler. Wichtig ist, dass eine Fehlerkultur besteht und die Mängel korrigiert werden. Da kommt mir der Fall eines Veteranenfahrzeugs in den Sinn, welches bei uns geprüft wurde. Dabei hat unser Experte den perfid kaschierten Rost übersehen. Dieses Auto gehörte einem Fernsehjournalisten. 14 Tage später war der Fall im «Kassensturz».
Das sind unangenehme Momente, wir haben daraus das Beste gemacht und unser Qualitätssicherungssystem verstärkt. Nun werden systematisch Fahrzeuge mit Mängeln präpariert und eingeschleust, um festzustellen, ob der Experte alle Fehler gesehen hat. Dieses System wurde übrigens von allen Westschweizer Kantonen übernommen.

Was konnten Sie anders machen, nachdem das ASS von Freiburg 1997 einen autonomen Status erhalten hatte?
Ein wahrer Paradigmenwechsel, der Schlüssel zum Erfolg. Erstmals verfügten wir über unternehmerische Handlungsfreiheit, aber auch die vollständige Unternehmens- verantwortung in den Bereichen Personal, Finanzen und operative Zielsetzungen. Dank dem Verwaltungsrat wurden die Entscheidungswege viel kürzer und damit auch rascher. Konkret, im Sommer 2001 wurde bekannt, dass die schweren Fahrzeuge künftig alle Jahre – früher wares es alle drei Jahre – geprüft werden mussten.
Unser Amt in Freiburg war für die zu erwartende Mehrarbeit definitiv zu klein, zudem machte es ökonomisch und ökologisch wenig Sinn, die beladenen Lastwagen durch die Stadt zu uns an die Tafersstrasse kommen zu lassen. Nach der Analyse und dem Businessplan konnte der Verwaltungsrat entscheiden. Bereits Ende 2003 war unsere erste Filiale in Domdidier betriebsbereit. Später erfolgte eine zweite in Bulle, so dass heute niemand mehr als 20 Minuten bis zum nächsten Standort des ASS braucht.
Weiter mussten wir nicht mehr alle Leistungen oder das Material vom Staat beziehen. Wir kaufen dort ein, wo das Preis-Leistung-Verhältnis für uns optimal ist. Auch unsere Arbeitskultur hat sich verändert, die Bürgerinnen und Bürger, welche zu uns ins Amt kommen resp. müssen, sind Kunden geworden!

Ein besonderes Anliegen war Ihnen stets die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer. Wie kann ein ASS-Direktor dies beeinflussen?
Alles was wir tun, dient letztlich der Verkehrssicherheit: Mit der Fahrzeugprüfung sollen nur betriebssichere Autos und mit der Führerprüfung nur genügend ausgebildete Fahrer zum Verkehr zugelassen werden. Auch mit dem Entzug des Fahrausweises sollen Rückfälle vermieden und nicht mehr geeignete Fahrer vom Verkehr ferngehalten werden.
Mein persönliches Engagement galt und gilt der Prävention. So habe ich ab Beginn meiner Tätigkeit eine Präventionsabteilung kreiert, weil ich feststellte, dass sich nach der obligatorischen Schulzeit niemand sich den Jugendlichen annahm, obwohl gerade sie nun auch motorisierte Verkehrsteilnehmer wurden.
Heute besuchen wir mit unseren Instruktoren jährlich an die 20 Klassen an Gymnasien, bzw. an der Berufsschule. Für Alkohol am Steuer, Verkehrsregelmissachtung und für Senioren gibt es je ein spezielles Kursangebot. Zudem überweisen wir jährlich eine Viertel-Million für die Sanierung gefährlicher Strassenkreuzungen und unterstützen finanziell Projekte der Suchtpräventions-Organisationen.
Mir schwebt noch etwas Innovatives vor, nämlich die Schaffung eines Lehrstuhls «Verkehrssicherheit» an unserer Universität oder Fachhochschule. Diese Idee konnte ich vor einigen Tagen unserer Staatsrätin Isabelle Chassot präsentieren. Sie war sehr interessiert.

Sie haben als ASS-Direktor auch die kantonale Kommission für Administrativmassnahmen präsidiert, also jene Kommission, die u. a. die Dauer der Ausweisentzüge festlegt. Wie beurteilen Sie Freiburg im Vergleich zu andern Kantonen?
Die Mär, wonach die Freiburger mehr trinken, kann man definitiv vergessen. Mit zirka 4000 Permis-Entzügen im Jahr befindet sich unser Kanton – auch was die Entzugsmotive betrifft (Alkohol, Geschwindigkeit usw.) – absolut im schweizerischen Mittel.
Ich denke, dass das Strassenverkehrsrecht der Schweiz zu den strengsten im europäischen Raum zählt, und finde, dass es im Moment nicht mehr braucht, umso mehr die Schweiz europaweit in Sachen Unfallzahlen gut dasteht. Allerdings sollten wir auch ohne gesetzlichen Zwang von Zeit zu Zeit unsere Kenntnisse im Strassenverkehr auffrischen.

Ein Anliegen war Ihnen ebenfalls die Zufriedenheit der Kunden und des Personals. Was kann ein ASS-Direktor tun, um diese zu erhöhen?
Zuerst einmal muss man deren Erwartungen kennen. Wir lassen darum regelmässig Kunden-, aber auch Personalbefragungen machen. Meine Erfahrung: Die Kundenrückmeldungen, allfällige Reklamationen oder Personalvorschläge sind regelrechte Optimierungs-Fundgruben. Auch dieses Jahr waren die Resultate der Kunden- wie der Personalbefragung mit zirka 90 Prozent positiven Antworten hervorragend.
Obwohl wir nicht immer frohe Botschaften überbringen können – ca. 35 Prozent der Fahrprüfungskandidaten fallen durch, ca. 40 Prozent der vorgeführten Fahrzeuge m

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