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Der Pelikan steht für Jesus Christus

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Die neue Sonderausstellung «Freund und Feind–Das Tier in der mittelalterlichen Textilkunst» des Textilmuseums der Abegg-Stiftung in Riggisberg beschäftigt sich dieses Jahr mit der Tierwelt. Es öffnet am Sonntag seine Türen. «Die Stiftung hat eine bedeutende Sammlung bildhafter Textilien aus dem 13. Jahrhundert, mehrheitlich Seidengewebe», sagt Kuratorin Evelin Wetter. Diese wolle die Stiftung der Öffentlichkeit zugänglich machen. Das Tier habe in der mittelalterlichen Textilkunst eine grosse Bedeutung gehabt, so Wetter weiter. Im 13. und 14. Jahrhundert haben sich die gesellschaftlichen Eliten Stoffe, vor allem aus Seide, weben lassen, auf denen Adler, Gazellen, Löwen, Hunde oder Pelikane zu sehen waren.

Die dargestellten Tiere hätten nicht nur eine dekorative Funktion, sondern auch eine bestimmte Symbolik, die sich vor allem aus dem literarischen Umfeld jener Zeit erschliessen lasse, so Wetter weiter. Deshalb werde die Ausstellung der Exponate auch durch literarische Quellen flankiert, die über Kopfhörer zu entdecken sind. Als Beispiel nennt sie Ovids Metamorphosen oder mittelalterliche Versepen.

Auch heute sind Tiersujets auf Textilien weit verbreitet, von «Hello Kitty»-Karten bis hin zu «Puma»-Shirts–es ist modisch, die Tierwelt auf seiner Kleidung spazieren zu tragen. Das sei auch im Mittelalter so gewesen, so Wetter. Der Vergleich mit aktuellen Kleidungsstücken sei berechtigt. «Wie der Träger eines Superman-T-Shirts heute zeigt, dass er Fan des Films ist, und sein Gegenüber die Aussage versteht, ohne den Film gesehen zu haben, so signalisieren kläffende Hunde vor einer Minneburg: ‹Sieh her, ich kenne mich aus in der höfischen Liebe und damit gehöre ich zur Elite.›»

Ein Statussymbol

Die Ausstellungsmacher gehen nicht nur auf den ästhetischen Wert der Stoffe ein. Sie stellen sich auch eine soziale Frage: Waren die Textilien lediglich schön fürs Auge oder stellten sie auch ein kompliziert herzustellendes und damit teures Produkt dar, mit welchem man seinen Reichtum zeigen konnte? So sind viele Jagdmotive zu sehen, die auf das herrschaftliche Privileg der Hochwildjagd anspielen. «Sie erinnern an literarische Erzählungen, mit denen sich die mittelalterlichen Eliten unterhalten liessen», weiss Wetter. Die Träger der Gewänder präsentierten mit ihren gemusterten Stoffen ihre Rechte und Privilegien, ihren literarischen Kenntnishorizont und ihren Bildungsgrad.

Begleitet wird die Ausstellung der Textilien mit einem tiefen Blick in die Geschichtsschreibung und die Literatur. Es gebe verschiedene Deutungsweisen der Tiermotive, zum Beispiel eine christliche: «Ein Pelikan, der das Fleisch von seiner Brust reisst und seine Jungen damit ernährt, steht für die Opferbereitschaft Jesu», so Wetter. Ein Beispiel aus der Heraldik ist ein Tuch aus Spanien mit der Abbildung eines Adlers – es erinnert an die Hochzeit von Beatrice von Schwaben mit dem spanischen König Ferdinand III. im Jahr 1219.

Programm

Sonderausstellung mit Führungen

Die Sonderausstellung 2016 der Abegg-Stiftung «Freund und Feind–Das Tier in der mittelalterlichen Textilkunst» öffnet am 24. April die Türen und dauert voraussichtlich bis 13. November. Geöffnet ist die Ausstellung täglich von 14 bis 17.30 Uhr. Eine Diaschau informiert über die Aktivitäten der Stiftung. An bestimmten Tagen werden öffentliche Führungen angeboten. 13 Führungen sind auf Deutsch, je eine in englischer und französischer Sprache. Für Gruppen besteht die Möglichkeit von Sonderführungen.fca

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