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Der rasante Aufstieg des Yvon Mvogo

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Die Gefahr, abzuheben, ist gross, wenn Erfolg und Popularität innert Kürze Einzug halten–ganz besonders im Fussball, der sich einer grossen medialen Öffentlichkeit erfreut. Doch dem bodenständigen und mit seiner offenen Art einnehmenden Yvon Mvogo sind Starallüren fremd. Im Gegenteil, der Freiburger, der einen rasanten Aufstieg zur Nummer 1 im Tor der Young Boys hinter sich hat, bedankt sich für das Interesse an seiner Person und gibt bereitwillig Auskunft. «Warum sollte es auch anders sein? Ich bin immer noch der gleiche Yvon von früher, obwohl ich weiss, dass mich die Leute heute mit anderen Augen sehen.»

Ein Spätstarter

Spätestens seit der 20-Jährige im November erstmals für die Schweizer A-Nationalmannschaft aufgeboten wurde, hat sich der Status des Torhüters definitiv geändert. «Es war grossartig, in die Nati reinschnuppern zu können», sagt Mvogo, der mit sechs Jahren aus Kamerun in die Schweiz gekommen ist. Dass er sich für das Team von Vladimir Petkovic entschieden hat, war nicht selbstverständlich. Im Sommer hatte ihm Kameruns Nationaltrainer Volke Finke für die WM in Brasilien die Rolle des zweiten Torhüters in Aussicht gestellt. Doch Mvogo schlug das verlockende Angebot aus. «Ich fühle mich zu einhundert Prozent als Schweizer und will mit der Nati an die EM-Endrunde 2016 in Frankreich», macht er seine Gründe geltend und verhehlt seine Ambitionen nicht. Dass die Konkurrenz im Schweizer Tor mit den drei Bundesliga-Keepern Yann Sommer, Roman Bürki und Marwin Hitz riesig ist, beeinflusste den Entschluss des Freiburgers nicht. «Ich war noch nie einer, der den einfachsten Weg gegangen ist. Ich bin überzeugt von meinen Qualitäten.»

Es ist mitunter dieses Selbstvertrauen, das ihn in kurzer Zeit so weit gebracht hat. Denn Mvogo ist ein Spätstarter. Mit dem Fussball begonnen hat der Modellathlet erst im Alter von circa zwölf Jahren, nachdem seine Leidenschaft zuvor dem Basketball gegolten hatte. «Das ist schon ziemlich spät. Mein Weg ist deshalb sicher nicht ein typischer.» Zunächst spielte er beim FC Marly noch im Angriff. Immer wieder wurde er aber ins Tor gestellt, bis er sich schliesslich entschied, auf dieser Position zu bleiben. Schnell erkannten die Trainer das Talent Mvogos. In der U15-Auswahl des Teams AFF/FFV konnte sich der Freiburger in einem optimalen Umfeld weiterentwickeln, indem er im Leistungszentrum in Payerne gefördert und gefordert wurde. «Der kantonalen Auswahl habe ich viel zu verdanken. Ich konnte Schule und Fussball dank den vorhandenen Strukturen gut unter einen Hut bringen.» Bald einmal war indes klar, dass das Team AFF/FFV nur eine kurze Zwischenstation sein würde. Bereits im Alter von 15 Jahren lockte das Ausland. «Zusammen mit meiner Mutter habe ich aber entschieden, dass es dafür noch zu früh war.» Stattdessen wechselte Mvogo 2010 zu den Young Boys–auf Empfehlung von Stéphane Chapuisat, einem der Scouts der Berner. Dass seine Freiburger Heimat, mit der er nach wie vor eng verbunden ist, nicht fern sein würde, kam ihm entgegen.

Ein Wink des Schicksals

Mvogo figurierte sogleich im erweiterten Kader der ersten Mannschaft und kam zunächst vor allem im U21-Team zum Einsatz. Dann, im Dezember 2013, nahm die Karriere Mvogos unerwartet plötzlich und rasant an Fahrt auf. Stammgoalie Marco Wölfli verletzte sich schwer, riss sich eine Achillessehne. «Das war wohl Schicksal», sagt er Mvogo, dessen Vorbild der ebenfalls noch junge David de Gea von Manchester United ist. «Man könnte auch sagen: des einen Pech, des andern Glück.» Mvogo jedenfalls wusste diese unverhoffte Chance beim Schopf zu packen. Obwohl YB in den ersten paar Spielen mit dem Freiburger das eine oder andere Tore zu viel kassierte, leistete sich Mvogo keine groben Fehler. Das Vertrauen der Mitspieler und von Trainer Uli Forte in die Künste des schon jetzt erstaunlich abgeklärten Youngsters war gross. So gross, dass YB von einer Neuverpflichtung als Wöfli-Ersatz absah und ihn als Torhüter Nummer 1 für die Rückrunde der Saison 2013/14 bestätigte. Mvogo zahlte das Vertrauen mit Leistung zurück und ist seither im Tor der Berner unangefochten. «Manchmal kommt es mir noch immer so vor, als ob alles nur ein Traum wäre. Es ging wirklich schnell.»

«Einer für das Ausland»

 Die sich im letzten Jahr überschlagenden Ereignisse liessen nicht nur die Persönlichkeit Mvogos reifen. Auch auf dem Platz ist er an den Aufgaben gewachsen. So beeindruckt seine mentale Stärke. Läuft es einmal nicht nach Wunsch, versteht er es, im nächsten Spiel umgehend zu reagieren. «Ich bin noch jung und Rückschläge sind normal. Umso wichtiger ist es, sich nicht aus der Bahn werfen zu lassen. Zusammen mit meinem Umfeld habe ich daran gearbeitet, dass ich im Kopf stark bin. Speziell für einen Torhüter ist das wichtig.»

 Der Vertrag von «Black Cat», wie ihn die Mitspieler nennen, mit den Young Boys läuft bis Sommer 2018. Ob er ihn erfüllen wird, erscheint zumindest fraglich. «Langfristig ist Yvon einer für das Ausland», ist Uli Forte überzeugt. «Meiner Meinung ist er mit seiner Spielweise für die englische Liga prädestiniert.» Er habe ihm jedoch nahegelegt, mit dem nächsten Karriereschritt noch ein oder zwei Jahre zu warten. «Im Ausland weht ein ganz anderer Wind als in der Super League. Ich bin mit seiner Entwicklung sehr zufrieden. Trotzdem verfügt Yvon noch über viel Potenzial. Mit dem Ball am Fuss kann er sich beispielsweise noch verbessern.» Dessen ist sich auch Mvogo bewusst. Obwohl er seine Zukunft nicht in Gelb-Schwarz sieht, bekennt er sich vor dem Rückrundenstart voll und ganz zu den Young Boys. «Der Klub und meine Teamkollegen haben mir so viel gegeben, da ist es nur normal, dass ich zurzeit nur an YB denke.»

 Dies umso mehr, als es den Bernern in den nächsten Wochen nicht an Herausforderungen mangelt. In der Super League liegt YB auf dem dritten Rang, punktgleich mit dem zweitplatzierten FC Zürich. Bereits am Samstag beim Rückrundenstart in Luzern erwartet Mvogo einen harten Kampf. «Die Luzerner haben das Messer am Hals.» Und in der Europa League wartet in den Sechzehntelfinals Everton. «Ich hätte mir keinen besseren Gegner wünschen können», sagt Mvogo, der sich auf die Duelle mit dieser physisch starken Equipe freut. Beim Rückspiel am 26. Februar im Goodison Park in Liverpool wird der Freiburger dann die Gelegenheit erhalten, zu beweisen, ob sein Spiel wirklich für die Insel geschaffen ist, so wie es Forte befand.

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