Der Regionalverband Saane hat am Donnerstagabend seine Organe bestellt und ist damit unter dem Präsidium von Oberamtfrau Lise-Marie Graden handlungsfähig. Eine erste Herausforderung sind die Bauzonen. Der regionale Richtplan geht in eine neue Vernehmlassung.
«Der Saane-Bezirk muss gemeinsam vorwärtsgehen», erklärte Oberamtfrau Lise-Marie Graden an der konstituierenden Versammlung. «Gemeinsam werden wir gute Projekte voranbringen. Wir werden uns sehr schnell an die Zusammenarbeit gewöhnen.» Ein starker Saane-Bezirk stärke das Zentrum des Kantons. Die Politikerin ist überzeugt: «Auch der Kanton wird an Stärke gewinnen.»
Kleinste Gemeinde sticht Freiburg aus
Die Wahl von Vorstand und Finanzkommission ging problemlos über die Bühne. Spannung kam bei der Wahl des Vizepräsidenten auf. Der Freiburger Stadtammann Thierry Steiert hatte sich zur Verfügung gestellt. In den Abstimmungskampf stieg auch der Syndic von Villarsel-sur-Marly, Luc Déglise. Die 75-Seelen-Gemeinde ist der kleinste Ort im Bezirk. Der Ammann der mit 37’000 Einwohnern grössten Stadt im Kanton zog daraufhin seine Kandidatur zurück.
Félicien Frossard, Generalsekretär der Agglomeration Freiburg, skizzierte vor den Delegierten die Schwierigkeiten, die auf den Regionalverband zukommen. Die Vernehmlassung zum ersten Richtplan führte zu 300 Reaktionen. Diese betrafen vor allem die Mobilität, die Raumplanung und den Tourismus. Den grössten Brocken bildet aber die «Urbanisierung».
Problematische Zonen-Kompensation
Die Wohnzonen wurden aufgrund des erwarteten Bevölkerungszuwachses von den Behörden grosszügig vergeben. Bei den Gewerbezonen und Zonen von regionalem Interesse ist der Raum aber knapp bemessen. Wird ein Gebiet umgezont, muss das Gelände im Ort oder in einer anderen Gemeinde kompensiert werden. Das hat bei der Vernehmlassung zum Richtplan zu zahlreichen Fragen geführt.
«Die Möglichkeiten der Umzonung in Gewerbezonen sind nicht unlimitiert», stellte Félicien Frossard lakonisch fest. Wie eine Umzonung als Kompensierung von einer Gemeinde auf eine andere umgewälzt werden könne, sei unklar. Er ergänzte: «Dieser Mechanismus muss noch erfunden werden.»
Der Richtplan des Bezirks muss überarbeitet werden, und zwar so rasch wie möglich. Der Kanton sieht eine Anpassung des Richtplans nur alle zehn Jahr vor. Oberamtfrau Lise-Marie Graden will die Änderungen für den zweiten Richtplan bereits in diesem Sommer in die Vernehmlassung schicken. Er soll im Herbst erarbeitet werden. Wenn alles gut geht, sollen im kommenden Frühling der Regionalverband Saane und im Sommer der Kanton grünes Licht für dieses politische Leitwerkzeug geben.
Organe
Vorstand repräsentiert die Regionen des Gemeindeverbands
Lise-Marie Graden führt als Präsidentin den Vorstand. Für die Stadt Freiburg haben Andrea Burgener Woeffray, Thierry Steiert und Laurent Dietrich Einsitz genommen. Haute Sarine entsendet den Syndic von Villarsel-sur-Marly, Luc Déglise, Marly Gemeindeammann Christophe Maillard, Villars-sur-Glâne Ammann Bruno Marmier. Für Gibloux sitzt Jacques Crausaz ein. Sarine Nord und Sarine Sud werden durch Politiker aus Granges-Paccot, Grolley, Neyruz und Cottens vertreten. ges
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