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Der SCD «beurlaubt» Trainer Lengen

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Mit der Bürde von vier Niederlagen in Folge musste der SC Düdingen am Samstag den schweren Gang zum 1.-Liga-Konkurrenten Naters antreten. Vier Niederlagen en suite, das hat es beim SCD noch nie gegeben, seit Martin Lengen vor fünf Jahren das Traineramt übernommen hat. «Das ist eine neue Situation für uns alle», hatte sich Lengen vor dem kapitalen Spiel im Wallis in einem Interview in den FN geäussert. «Wir alle, Trainer, Spieler und Vorstand, müssen diese Situation gemeinsam meistern.»

Wie sich der Verein die gemeinsame Krisenbewältigung vorstellt, hat er gestern auf seiner Homepage bekannt gegeben. «Der SC Düdingen hat nach der 0:2-Niederlage in Naters entschieden, den Trainer Martin Lengen per sofort für die nächsten drei Spiele zu beurlauben.» Ersetzt wird der 42-Jährige bis Saisonende durch Joël Durret, Trainer der Düdinger Coca-Cola-League-A-Mannschaft, und Cédric Liechti, Trainer des Coca-Cola-League-C-Teams.

«Neue Impulse setzen»

«Nach dem blutleeren Auftritt in Naters mussten wir reagieren», erklärt René Cavigelli, Sportchef des SC Düdingen. Durch die fünfte Niederlage in Folge ist der Vorsprung der elftplatzierten Sensler auf den Strich auf einen Zähler geschrumpft, das Team steckt in akuter Abstiegsgefahr. «Mit dem Trainerwechsel versuchen wir als Verein, neue Impulse zu setzen. Joël und Cédric sind zwei junge Trainer, die ihre Aufgabe, den Ligaerhalt, ganz unbelastet angehen können.»

Cavigelli betont, dass Martin Lengen «beurlaubt» und nicht «entlassen» ist. «Tinu hat in den letzten fünf Jahren einen super Job gemacht, auch in dieser Saison. Ihm können wir nichts vorwerfen, im Gegensatz zu einigen Spielern, die ihrer Leaderrolle nicht gerecht werden und ihre Leistungen nicht bringen. Wir können aber nicht die halbe Mannschaft auswechseln.» Der Trainer sei nun mal das schwächste Glied in der Kette, weshalb man ihn beurlaubt habe. «Uns ging es auch darum, Lengen aus der Schusslinie zu nehmen», sagt der SCD-Sportchef.

Ob es auch im Interesse des Trainers war, aus der Schusslinie genommen zu werden, dazu wollte sich Martin Lengen selbst nicht äussern. «Mein Wunsch ist es, dass der SC Düdingen Ende Saison, wie auch jetzt noch, über dem Strich liegt», liess er die FN wissen. «Ansonsten möchte ich lieber nichts dazu sagen.»

«In Ruhe analysieren»

Martin Lengen besitzt beim SC Düdingen noch einen Vertrag bis Sommer 2019, erst im vergangenen Winter wurde dieser um zwei weitere Saisons verlängert. «Es ist nicht ausgeschlossen, dass unsere Zusammenarbeit weitergeht», sagt SCD-Sportchef René Cavigelli. «Ende Mai werden wir die ganze Angelegenheit in Ruhe analysieren und entscheiden, wie es weitergeht.»

Ob Lengen tatsächlich nächs­te Saison aufs Birchhölzli zurückkehrt, ist allerdings fraglich. Mit der Beurlaubung hat der Verein seinem Trainer nicht nur das mangelnde Vertrauen kundgetan, er hat den 42-Jährigen in der Mannschaft förmlich diskreditiert – auch wenn man das beim SCD etwas anders sieht. «Wir sind im Amateur- und nicht im Profifussball», sagt Cavigelli. «Es ist sicherlich eine unkonventionelle Aktion, aber das kann durchaus gut funktionieren. Schliesslich wird es im nächsten Jahr einige Änderungen im Team geben.»

Ob Lengen das auch so sieht und ob er auch künftig Interesse hat, das SCD-Fanionteam zu trainieren, wird die Zukunft zeigen. Klar ist, dass ein freiwilliger Verzicht von Lengen dem SCD nicht ungelegen kommen würde: Beendet der Cordaster seine Zusammenarbeit nämlich von sich aus, spart der Verein viel Geld.

«Ein völliger Newcomer»

Vorerst gilt Düdingens Aufmerksamkeit aber dem Unternehmen «Ligaerhalt». Dieses sollen Joël Durret als neuer Haupttrainer und Cédric Liechti als Hilfscoach realisieren. In den letzten drei Jahren war der 28-jährige Durret Trainer bei Düdingens A-Junioren und hat diese in der Coca-Cola-Junior-League von Erfolg zu Erfolg geführt. Aktuell belegt die Sensler Nachwuchsmannschaft in ihrer Gruppe den ersten Tabellenrang. Erfahrung mit dem Leiten von Aktiven-Mannschaften hat der neue Trainer allerdings nicht. «Ich bin ein völliger Newcomer», schmunzelt Durret. «Es ist alles ganz schnell gegangen», sagt er. «Am Sonntag stand ich noch beim Spiel der A-Junioren an der Seitenlinie, kurz nach Spielschluss hat mich der Vorstand gefragt, ob ich die erste Mannschaft übernehmen will.» Er habe nicht lange überlegen müssen. «Ich bin gerne bereit, dem Verein in seiner schwierigen Situation zu helfen, wenn er das wünscht.»

Viel Zeit bleibt Joël Durret nicht, grosse Umwälzungen kann er bei seinem Team nicht vornehmen. «Viel ändern muss ich eh nicht. Martin Lengen hat sehr gute Arbeit gemacht, das Team hatte einfach das Pech, in eine schlechte Phase gerutscht zu sein. Meine Hauptaufgabe wird es sein, wieder für eine positive Stimmung zu sorgen und bei den Spielern wieder die Freude am Fussball zu wecken.»

Erreichen will dies Durret durch Einzelgespräche mit den Spielern. «Es beginnt wieder alles bei null, was vorher war, zählt nicht mehr. Jeder erhält die Chance, zu beweisen, dass er sich auf dem Platz für das Team zerreissen will.»

«Wir können nicht die halbe Mannschaft auswechseln.»

René Cavigelli

Sportchef SC Düdingen

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