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Der «Schützenpäpù» geht in den Ruhestand

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Als Präsident des Schiesssportverbandes des Sensebezirks (SVS) leitet Otto Binz heute Abend nach neun Jahren Vorstandstätigkeit seine letzte Delegiertenversammlung. Ein mulmiges Gefühl wegen des nahenden Abschieds aus dem Vorstand des 107-jährigen Verbandes verspürt er aber nicht–ganz im Gegenteil. «Es ist der richtige Moment», sagt er: «Sich mit bald 74 Jahren erneut für drei weitere Jahre zu verpflichten, wäre nicht klug gewesen.» Dass sich alle seine Vorstandskollegen weiter engagieren und mit Antje Burri eine topmotivierte Nachfolgerin gefunden werden konnte (siehe Kasten), habe ihm die Entscheidung erleichtert.

 Ein Herz für die Jugend

An seinen Eintritt in den Bezirksvorstand kann sich Otto Binz noch gut erinnern. Nach vielen Jahren als Schiessoffizier und Präsident der kantonalen Schiesskommission habe er sich auf Anfrage der Vorstandsmitglieder 2007 bereit erklärt, einen Posten zu übernehmen. «Als ich zur Vorstandssitzung eingeladen wurde und fragte, welches Ämtli ich denn übernehmen solle, haben sie mir prompt jenes des Präsidenten zugeteilt», erzählt Binz und lacht herzhaft: «Das hat von Anfang an zu mir gepasst.» Ebenso wie der Spitzname «Schützenpäpù», den er von einigen Giffersner Schützen kurz nach Übernahme des Präsidiums verliehen bekam. «Diese Bezeichnung hat mir wesentlich besser gefallen als jene des Präsidenten.» So habe er seine Rolle als Vorsitzender denn auch nie als die des «Commanders» interpretiert, sondern sich als «Dienstleister» verstanden. Er habe versucht, die Sektionen und die Sportler zu unterstützen und ihnen positive Erlebnisse zu ermöglichen. «Rendre service» sei seine Maxime gewesen–und «die Freude an der Sache» seine Motivation: «Nur wer Freude gibt, bekommt selber auch Freude geschenkt.»

 Dabei lag dem «Schützenpäpù» ein Thema ganz besonders am Herzen: die Förderung der Jungschützen. «Ich habe mich über jeden Franken gefreut, der in die Jungschützenausbildung investiert werden konnte», sagt Binz. Er verweist auf die Statistik: 2015 waren 207 der 1072 innerhalb des Verbandes ausgestellten Lizenzen an Jungschützen vergeben. «Wenn wir heute behaupten dürfen, dass die Sensler Schützen regelmäs- sig auf Champions-League-Niveau schiessen, dann ist deren Ausbildung hierfür wesentlich mitverantwortlich. Sie ist die Grundlage eines gesunden Schützenwesens.» Im vergangenen Jahr gab der SVS den 3000 im Verband vereinten Luftdruck-, Klein- und Grosskaliberschützen rund 4600 Franken für die Nachwuchsförderung zurück. «Wenn jemand nur in der Vergangenheit lebt und behauptet, dass früher alles besser war, dann ist diese Einstellung in meinen Augen für die Füchse. Es geht doch um das Heute und das Morgen.» Deshalb sei ihm auch die Jugend so am Herzen gelegen.

 Für Feldschiessen sorgen

 Darum konnte er die Polemik, die aufgekommen war, weil sich die Veranstalter des letztjährigen Feldschiessens in Wünnewil dazu entschlossen hatten, in den Ständen zu schiessen, auch nicht nachvollziehen: «Aber das ist Schnee von gestern.» Lieber erinnere er sich an die 100-Jahr-Feier des Verbandes 2009 in Rechthalten, den letztjährigen Triumph von Yolanda Brülhart, der ersten Sensler Schützenkönigin, oder an die vielen gelungenen Feldschiessen. «Darunter ein Bestes zu küren, ist unmöglich. Sie waren alle toll», sagt Binz. Er hoffe, dass auf das Feldschiessen auch in Zukunft gut achtgegeben werde: «Denn in der Ambiance dieses Gemeinschaftserlebnisses zeigt sich am schönsten, wie verbindend der Schiesssport sein kann.» Er habe jedes Jahr aufs Neue gestaunt, von welcher Dynamik das mit der Organisation des Feldschiessens beauftragte Dorf ergriffen wurde, wenn Gemeinde, Vereine und Bevölkerung miteinander harmonierten. «Ich bin nach wie vor der Meinung, dass es nur wenig gibt, das die Menschen ähnlich stark miteinander verbindet, wie wenn sie sich für die gleiche Sache engagieren und für diese gemeinsam ein Hemd verschwitzen.»

Präsidium: Erstmals eine Frau an der Spitze

W enn Otto Binz an der Delegiertenversammlung von heute Abend sein Amt niederlegt, wird zum ersten Mal in der 107-jährigen Geschichte des Sensler Schiesssportverbandes eine Frau den Vorsitz übernehmen. Antje Burri-Escher, abtretende Gemeindepräsidentin von Tentlingen und seit 18 Jahren als 300- Meter-Schützin aktiv, hat sich bereit erklärt, den Verband in den nächsten Jahren zu führen. «Das Schützenwesen der Schweiz ist ein Brauchtum, das vermehrt gepflegt werden muss», erklärt die designierte Präsidentin ihre Motivation. Sie wolle sich deshalb gemeinsam mit allen Vorstandsmitgliedern dafür einsetzen, die Bedenken gegenüber dem Schiesssport zu entwaffnen und gleichzeitig mehr Frauen und mehr Jugendliche für das Schützenwesen zu interessieren. «Wie Otto Binz ist auch mir die Jugendförderung ein besonderes Anliegen», sagt Antje Burri. mz

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