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«Der schwierigste Teil folgt noch»

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Bei Gottéron herrscht dieser Tage eitel Sonnenschein. Bestes Beispiel dafür ist Jan Cadieux. Für nächste Saison ist der 33-jährige Stürmer noch ohne Vertrag, oft war er in dieser Saison überzählig. Dennoch kehrt er nach dem Montagstraining singend und strahlend vom Treppenlauf im St. Leonhard in die Garderobe zurück–weil es Gottéron gut läuft und weil Cadieux wieder vermehrt zum Einsatz gelangt.

 

 Jan Cadieux, eine alte Playoff-Weisheit besagt, dass der letzte Sieg immer der schwierigste ist. Floskel oder Tatsache?

 An dieser Aussage ist schon etwas dran. Plötzlich ist der Druck nur noch auf einer Seite. Zürich liegt nun 0:3 hinten, hat nichts mehr zu verlieren und kann frei aufspielen.

 

 Und als führendes Team beginnt man zu überlegen, was ein Sieg für Folgen hätte …

Diese Gefahr besteht. Es fehlt noch ein Sieg, die Erwartungen von aussen sind hoch, der Club feiert seinen 75. Geburtstag, der ganze Kanton wartet seit fast 20 Jahren auf einen Finaleinzug Gottérons. Da kommt einiges zusammen, das zusätzlichen Druck verursachen kann. Klar, der Druck nimmt zu.

 

 Sie waren 14 Jahre alt, als Gottéron 1994 letztmals im Final stand. Ihr Vater Paul-André stand damals als Trainer an der Bande. Welche Erinnerung haben Sie an diese Spiele?

Am besten kann ich mich an die erste Finalserie 1992 gegen Bern erinnern. Gottéron holte einen 0:2-Rückstand auf und erzwang ein entscheidendes fünftes Spiel im St. Leonhard. An diesen Tag des entscheidenden Spiels erinnere ich mich noch von A bis Z ganz genau. Die gesamte Stadt war den ganzen Tag über in Feierlaune. Vor dem Stadion wurden Festzelte aufgebaut, den gesamten Tag über waren bereits Fans vor dem St. Leonhard. Für mich als Kind war dies ein tolles Erlebnis und ziemlich beeindruckend. Wenn ich nun daran denke, dass ich als Spieler das Gleiche erleben könnte, dann ist das wunderbar. Aber genau daran sollte ich momentan nicht denken. Wir müssen uns noch voll auf die Serie gegen den ZSC konzentrieren und alles andere ausblenden. Denn das kann sonst gefährlich sein.

 

 Waren Sie als Kind regelmässiger Gast im St. Leonhard?

Als mein Vater Trainer war, hab ich mir oft die Trainings angeschaut, und an den Heimspielen war ich sowieso immer live dabei.

 

 Bereits in der Viertelfinal-Serie gegen Biel führte Gottéron 3:0 und musste am Ende noch in ein entscheidendes siebtes Spiel. Was muss Freiburg tun, damit dies gegen Zürich nicht wieder passiert?

Ich hoffe, wir sind alle intelligent genug, um aus der Vergangenheit zu lernen. Wir dürfen kein bisschen nachlassen. Die Mission Final-Qualifikation ist noch nicht beendet. Wir müssen bereit sein und wissen, dass Zürich den Titel nicht einfach so aus den Händen geben wird. In den beiden letzten Spielen haben wir nur mit viel Mühe gewonnen, Zürich hat sehr gut gespielt, am Samstag waren sie sogar besser als wir. Deshalb ist für mich klar: Der schwierigste Teil der Serie folgt noch.

 

 Sie persönlich kommen in den Playoffs wieder regelmässig zum Zug, dies, nachdem Sie in der Qualifikation nach Weihnachten oft überzählig waren oder als 13. Stürmer kaum zum Einsatz gelangten. Und obwohl Defensivstürmer, stehen Sie in diesen Playoffs bei einer Plus-1-Bilanz. Sind Sie ein Playoff-Spieler?

In den Playoffs wird physischer gespielt und in der Regel auch defensiver. Das ist seit Jahren die Rolle, die ich einnehme, deshalb kommt mir diese Spielweise sicher entgegen. Aber dass es mir momentan wieder besser läuft, hat auch mit dem zurückgewonnenen Selbstvertrauen zu tun.

 

 Verleiht Ihnen die Tatsache, wieder vermehrt zum Einsatz zu gelangen Hoffnung, in Freiburg vielleicht doch noch einen Vertrag für nächste Saison zu erhalten?

Diese Thematik habe ich momentan auf die Seite geschoben. In den nächsten drei Wochen haben ich und das Team nur ein Ziel: siegen, siegen, siegen. Alles andere sehen wir dann, wenn die Saison vorbei ist. Aber natürlich sind die Chancen auf einen Vertrag immer besser, wenn man in einer Mannschaft spielt, der es gut läuft.

 

«Wenn ich nun daran denke, dass ich als Spieler das Gleiche erleben könnte, dann ist das wunderbar.»

Jan Cadieux

Gottéron-Stürmer

«Bykow hatte in Sachen Fitness schon immer die besten Werte des Teams. Wenn man einen forcieren kann, dann ihn.»

Hans Kossmann

Trainer Gottéron

Vorschau: Zürich soll «nicht durchatmen» können

H ans Kossmann ist von der Halbfinal-Serie gegen Zürich durchaus angetan. «Strafen, Emotionen, Chancen, Tore – wir sehen bisher Playoff pur», sagt der Freiburger Trainer. «Und es wird auch so weitergehen. Wir müssen weiterhin attackieren, Zürich nicht die Chance geben durchzuatmen.» Zürich sei nun noch gereizter, Kossmann rechnet mit einer vehementen Reaktion. «Ich bin überzeugt, dass wir den Match nicht im ersten Drittel zu unseren Gunsten entscheiden können, aber wir müssen aufpassen, dass wir ihn nicht bereits im Startdrittel verlieren.» Kossmann würde sein Team gerne wieder ein bisschen disziplinierter sehen als am Samstag. Er ist zwar sehr zufrieden mit den letzten Leistungen des Teams, spricht unter anderem von einer «sehr guten Energie», die Freiburg seit dem siebten Spiel gegen Biel habe, sagt aber auch: «Die Müdigkeit hat am Samstag das Spiel geöffnet, es gab mehr Fehler auf beiden Seiten. Deshalb ist es wichtig, dass wir defensiv wieder stabiler stehen.»

Mit oder ohne Heins?

Defensiv besonders anfällig zeigte sich zuletzt die Linie um Christian Dubé und Simon Gamache. Das Duo stand in dieser Serie bei sechs der sieben Gegentore auf dem Eis. «Diese Linie muss sich defensiv steigern. Klar, Gamache hat am Samstag ein schönes und wichtiges Tor erzielt. Aber bei so vielen Gegentoren auf dem Eis zu stehen ist zu viel.»

Gegentore verhindern soll eigentlich auch Shawn Heins. Noch ist allerdings unklar, welche Folgen der Check des ZSC-Spielers Mikko Lehtonen hat. Heins spielte am Samstag nach der Aktion zwar weiter, beging allerdings im Schlussdrittel einen kapitalen Fehler, der zum 4:4 führte. Danach wurde der Kanadier nicht mehr eingesetzt. Heins habe einen Brummschädel gehabt, allerdings weiterspielen wollen, sagte Kossmann nach der Partie. Gestern stand Heins nicht auf dem Eis. «Das Training war fakultativ, er ist zu Hause geblieben», sagt Kossmann. Weitere Angaben über den Gesundheitszustand des 39-Jährigen macht er nicht. Es scheint aber nicht ausgeschlossen, dass heute Abend (20.15 Uhr) im Hallenstadion der Russe Maxim Suschinsky zu seinem Playoff-Debüt kommt.

Angeschlagene Spieler auf beiden Seiten

Ansonsten sollte Kossmann bis auf Lukas Gerber auf alle Spieler zurückgreifen können. Zwar sind viele Spieler angeschlagen; so hat auch Andrei Bykow am Samstag einen Schlag auf den Arm erhalten. Dazu sagt Kossmann allerdings bloss lapidar: «Glauben Sie mir, bei Zürich haben auch viele Spieler Bobos. Das sind halt die Playoffs.»

Zuletzt setzte bei Freiburg fast immer die Linie um Bykow, Benjamin Plüss und Julien Sprunger die offensiven Akzente. Sorgen, dass Freiburg zu sehr von den Leistungen dieses Trios abhängig ist oder die drei Stürmer nachlassen könnten, weil sie stark forciert werden, macht sich Kossmann keine. «Bykow hatte in Sachen Fitness schon immer die besten Werte der Mannschaft. Wenn man einen forcieren kann, dann ihn. Und Sprunger hatte in dieser Saison genügend Pausen …»

Saisonende für McCarthy

Den ZSC Lions ihrerseits bleibt nichts anderes übrig, als sich mit Durchhalteparolen Mut zu machen. «Wir hätten in den letzten zwei Spielen einen besseren Ausgang verdient», sagt Trainer Marc Crawford. «Aber wir haben nun keine andere Wahl, als weiterzukämpfen und zu hoffen, dass das Momentum irgendwie dreht. Ich habe in meiner Karriere schon oft gesehen, dass es nicht viel braucht, damit das Momentum kippt.» Auf dem Weg zur Aufholjagd müssen die Zürcher indes einen neuerlichen Rückschlag verkraften. Der kanadische Verteidiger Steve McCarthy, der erst am Samstag sein Comeback gegeben hat, hat sich bereits wieder an der Schulter verletzt. Für ihn ist die Saison zu Ende. fm

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