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«Der Sensebezirk ist doch dynamisch»

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«Der Sensebezirk ist doch dynamisch»

Autor: Arthur zurkinden

Beat Vonlanthen, hat Sie als Sensler der Schlussrang des Sensebezirks überrascht? Hat Sie diese Klassierung überrascht?

Nein. Ich war mir bewusst, dass der Sensebezirk bei diesem Index kein Spitzenresultat aufweisen kann. Über 5500 Personen, also mehr als ein Viertel der aktiven Bevölkerung des Sensebezirks, arbeiten ausserhalb des Kantons Freiburg, hauptsächlich im Kanton Bern. Deren Produktion «fliesst» damit in die Berner BIP-Statistik. Kein anderer Bezirk zählt so viele interkantonale Pendler. Zudem ist der BIP-Anteil der Landwirtschaft mit 3,1 Prozent fast doppelt so hoch wie im kantonalen Durchschnitt.

Der Vorwurf des Mangels an wirtschaftlicher Dynamik ist demnach falsch?

Der Index Bruttoinlandprodukt pro Kopf der Bevölkerung muss mit Vorsicht verwendet werden. Trotzdem geben uns die Zahlen interessante Anhaltspunkte. Wir müssen Schwachstellen beheben, wenn wir langfristig den Wohlstand in unserem Kanton erhalten wollen.

Auch wenn die Zahlen auf den ersten Blick mangelnde wirtschaftliche Dynamik suggerieren, stellen wir bei einem zweiten Blick fest, dass der Sensebezirk sich relativ gut entwickelt. So ist z. B. 2008 das BIP des sekundären Sektors (verarbeitendes Gewerbe, Industrie) in keinem anderen Bezirk so stark gewachsen wie im Sensebezirk (+5,8 %). Dabei fallen natürlich die interessanten Ausbauprojekte von Sika in Düdingen, Collano Xiro in Schmitten oder Extramet in Plaffeien, die alle letztes Jahr eingeweiht werden konnten, ins Gewicht. Diese Investitionen sichern und schaffen direkt und indirekt Arbeitsplätze, also auch beim lokalen Gewerbe, das Aufträge erhält. Diese Dynamik muss aber anhalten und in Zukunft noch verstärkt werden, wenn die Senslerinnen und Sensler vermehrt auch interessante Arbeitsplätze in ihrem Wohnbezirk finden wollen.

Im Rahmen der Neuen Regionalpolitik stehen dem Kanton in den nächsten vier Jahren 34 Mio. Franken zur Verfügung. Unterstützt werden vor allem innovative Projekte. Wie kann der Sensebezirk auch von diesen Millionen profitieren?

Eine Volkswirtschaft kann heute nur dann langfristig erfolgreich sein und Mehrwert schaffen, wenn es ihr gelingt, innovativ zu sein. Von dieser wissenschaftlichen und technologischen Innovation profitieren auch unsere KMU in den Bezirken. So wirken beispielsweise zahlreiche Sensler Unternehmen im Cluster (Netzwerk von Hochschulen und Unternehmen) Einspritztechnik mit. Dieses Projekt wird durch die Neue Regionalpolitik unterstützt. So werden die Unternehmen ihre Wettbewerbsfähigkeit erhöhen können.

Ich kann die Bezirke also nur ermuntern, mit der NRP die Chancen einer flexiblen Projektausrichtung auszuschöpfen und zusammen mit anderen Regionen, allenfalls auch jenen der Nachbarkantone, und im Rahmen von öffentlich-privaten Partnerschaften, Projekte umzusetzen. Innovative Vernetzungen von Akteuren über die Gemeinde- und Bezirksgrenzen hinaus sind die Schlüsselwörter der NRP.

Die NRP unterstützt auch die aktive Bodenpolitik. Sehen Sie hier Möglichkeiten für den Sensebezirk?

Es ist mir ein zentrales Anliegen, dass die Gemeinden und die Regionen die Erschliessung der für die wirtschaftliche Entwicklung des Kantons wichtigen Arbeitszonen zügig in Angriff nehmen. Einer der grössten limitierenden Faktoren für die Wirtschaftsförderung ist heute die ungenügende Verfügbarkeit von Bauland. Damit wir bestehenden und neuen Unternehmen kurz- bis mittelfristig attraktive Niederlassungs- oder Ausbaumöglichkeiten anbieten können, benötigen wir genügend Bauland zu günstigen Preisen. Dies wird für die Wettbewerbsfähigkeit des Standortes Freiburg auch in Zukunft ein ausschlaggebendes Element sein.

Haben ein Thermalbad Schwarzsee oder andere Projekte im Bereich Tourismus, Umwelt, erneuerbare Energien eine Chance?

In den Bereichen Tourismus sowie in den erneuerbaren Energien und der Umwelt verfügt der Sensebezirk über ausgezeichnete Voraussetzungen, um innovative Projekte umzusetzen. Wichtig ist aber, dass die Projekte in regionale und kantonale Strategien eingebettet sind. Auch hier spielen die Kriterien einer regional verankerten Wertschöpfung, der Vernetzung und Schaffung von Arbeitsplätzen eine wichtige Rolle. Bei privaten Projekten in diesen Bereichen besteht das Risiko der Wettbewerbsverzerrung. Die Unterstützung eines Projekts, das einem einzelnen Unternehmen oder einer kleinen Gruppe von Unternehmen zugute kommt, ist somit ausgeschlossen. Ob das Projekt Thermalbad Schwarzsee diese Kriterien erfüllen wird, kann ich zurzeit nicht beurteilen, da das Projekt noch nicht eingereicht worden ist.

Welche Rolle sollte künftig die Region Sense spielen?

Die Initiative des Präsidenten der Region Sense, die Regionalplanung zu überarbeiten, scheint mir ein guter Ansatzpunkt zu sein. Die Region und die Gemeinden müssen nämlich selber eine Strategie erarbeiten und festlegen, wie sie die weitere Entwicklung mittel- und langfristig gestalten wollen. Sie können dabei Entwicklungspotenziale identifizieren und Prioritäten festlegen. Wichtig scheint mir aber, dass dieser Prozess in die kantonalen Strategien eingebettet ist, denn schliesslich geht es um die Profilierung und Stärkung einer Region als Teil des Kantons. Es geht um ein sich gegenseitig unterstützendes Zusammenspiel für eine nachhaltige Entwicklung unseres Kantons.

Die Finanz- und Wirtschaftskrise löst bei der Bevölkerung eine gewisse Verunsicherung und Ängste aus. Welche Ratschläge können Sie als kantonaler Volkswirtschaftsdirektor allgemein erteilen?

Ich habe durchaus Verständnis, dass die derzeitigen Negativschlagzeilen die Bevölkerung verunsichern können. Die wirtschaftliche Situation wird auch in unserem Kanton in den nächsten Monaten eine grosse Herausforderung darstellen. Die Entwicklung wird laufend verfolgt, und der Staatsrat wird sofern nötig Massnahmen treffen.

Zentral ist aber die langfristige Strategie: Die Wirtschaft des Kantons muss neue interessante Arbeitsplätze schaffen können. Und in diesem Zusammenhang haben wir eine sehr interessante und viel versprechende Ausgangslage. Ganz wichtig scheint mir auch zu sein, dass wir unsere Trümpfe nicht unnötig vernichten. Die Personenfreizügigkeit ist ein solcher Trumpf, den wir unbedingt auch in Zukunft ausspielen müssen.

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