Volkstümliches, Rock, Pop, Blues, Country – er lässt sich in keine Musikschublade einordnen: Domi Thalmann ist Feuer und Flamme für die verschiedensten Musikrichtungen. Er lebt seine Passion und hat dazu verschiedene Bands gegründet.
Die Musik hat ihn sein Leben lang begleitet: Bereits als kleiner Knirps machte Domi Thalmann in der Ländlerkapelle seiner Familie mit. «Ich war etwa sechs Jahre alt, als ich das erste Mal mit meinem Vater und meinem älteren Bruder auftrat. Wir spielten volkstümliche Weisen an den verschiedensten Anlässen, an mancher Stubeta und sogar an der Expo.02.» Er spielte Schwyzerörgeli und schaute dabei viel von den Grossen ab: «Mein Vater und mein Bruder waren meine Vorbilder. Ich beobachtete genau, wie sie spielen, und wollte es ihnen gleichtun.» Er spielte nach Gefühl und Gehör. Jahre später besuchte Domi Thalmann einen Moment lang das Konservatorium, um das Klavierspielen von Grund auf zu lernen. Doch das entsprach nicht seinem Naturell:
Noten waren für mich wie ein Korsett. Sie schränkten mich im Spielen zu sehr ein.
Charles Ellena
Offen für viele Musikstile
Offenheit und Neugierde prägten den musikalischen Werdegang von Domi Thalmann: «Mein Bruder hatte neben dem Klavier auch ein Schlagzeug. Das probierte ich einfach mal aus», meint der 30-Jährige schmunzelnd. Er entdeckte dabei auch die verschiedensten Musikstile: «Ich interessiere mich für alles: Country, Pop, Rock, Boogie-Woogie, Blues. Und das zusammen mit meinem Bruder spielen zu können, war fantastisch.» Ab und zu spielen die Brüder heute noch zusammen. Domi Thalmann fasziniert die Vielfalt der Musik. Er ist Mitglied verschiedener Bands, um seine Passion ausleben zu können. Mit Domi Thalmann & Band spielt er Mundart-Rock, mit Texas Delay Country-Hits, mit Lohin und Random Onions Pop- und Rock-Songs.
Charles Ellena
Eigenkompositionen
Während 16 Jahren hat Domi Thalmann vor allem Covers, das heisst Lieder von anderen, gespielt: «Es war Zeit für etwas Neues», erzählt er. 2020 nutzte er die besondere Corona-Situation, um eigene Lieder in seiner Muttersprache zu komponieren. Dass er in seinem Zuhause in Rechthalten auch sein Studio hat, vereinfachte ihm die Arbeit. «Ich schrieb die Texte und Melodien selber. Ausser dem Saxofon spielte ich jedes Instrument selber ein.» So erschien letztes Jahr seine erste CD «Finabiz» mit senslerdeutschen Liedern.
Was will er mit seinen Liedern vermitteln? «Vor allem eines: Freude», sagt Domi Thalmann. «Musik macht mir Freude. Ich liebe es, während zweier Stunden auf der Bühne zu sein. Wenn dann der Funken springt und ich die Freude beim Publikum sehe, dann ist das Ziel erreicht.»
Charles Ellena
Grosser Zeitaufwand
Der Aufwand für seine Leidenschaft ist gross: Domi Thalmann probt bis zu dreimal die Woche drei Stunden – abends. Dazu kommen ein bis zwei Auftritte am Wochenende. Diesen Aufwand nimmt er gerne in Kauf:
Ich lebe meine Passion. Ich mache das, was ich wirklich will.
Er kann dabei auf die Unterstützung seiner Partnerin zählen: «Dafür bin ich dankbar. Wir schaffen uns bewusst Zeitfenster für uns. Dann fahren wir zum Beispiel ein paar Tage mit unserem Camper weg. Auch das Mobiltelefon bleibt dann ausgeschaltet.»
Möchte er seine Berufung nicht zum Beruf machen? Der gelernte Metallbauschlosser und ehemalige Polizist will sich nicht festlegen: «Ich interessiere mich für vieles. Diese Option lasse ich mir offen. Im Herbst werde ich wieder etwas Neues beginnen: die Hochschule der Künste in Bern. Ich will dem Phänomen Musik noch gründlicher auf den Grund gehen. Wer weiss, was kommt? Ich lasse mich durch mein Inneres leiten.»
Serie
Eine Stafette mit Porträts
In einer losen Serie stellen die FN verschiedenste Menschen aus ihrem Einzugsgebiet vor. Die Serie funktioniert wie eine Stafette: Es ist der Porträtierte, der das nachfolgende Porträt bestimmt. im
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