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Der Spassfaktor ist ein wichtiges Kriterium

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Autor: Imelda Ruffieux

Warum haben Sie sich als Dirigent für das Jugendmusiklager zur Verfügung gestellt?

Benedikt Hayoz: Der Tradition gemäss wird das Jungmusiklager des Sensebezirks musikalisch durch Mitglieder der Musikkommission des Verbandes geleitet. Vor einem Jahr wurde die Musikkommission erneuert, und André Schwaller, Michel Stempfel und ich haben entschieden, von einem Jahr zum nächsten zusammen die jeweiligen Dirigenten zu bestimmen. Mit der Aufstockung der Musikkommission auf fünf Mitglieder gäbe es einen regelmässigen Dirigentenwechsel, was auch den Teilnehmern zu Gute kommt.

Michel Stempfel: Die persönliche Motivation liegt in der Herausforderung, in nur drei Tagen ein anspruchsvolles Konzert einzustudieren. Ausserdem ist die Zusammenarbeit mit den Jugendlichen sehr dankbar und auch für den Dirigenten sehr lehrreich.

Welche Erwartungen haben Sie an das Musikcamp?

Stempfel: Ich erwarte, dass wir es auch in diesem Jahr schaffen, durch eine seriöse Probenarbeit die Stücke gut einzustudieren, und dass wir an den Abenden gemeinsam wieder tolle Feste feiern – denn auch das gehört zu einem erfolgreichen Musikcamp.

Sind Sie ein strenger Lehrer?

Hayoz: Fragen Sie mal meine Musikanten in Tafers (ich dirigiere die MG Tafers)! Eine solche Überlegung steht nie im Zentrum. Wichtig ist vor allem, dass die Musikerinnen und Musiker sich nicht langweilen an einer Probe und Spass haben. Man sollte klar ein Ziel anstreben und viel von den Musikerinnen und Musikern verlangen. Dies zeigt ihnen auch, dass man sie ernst nimmt und bereit ist, Verantwortung zu übertragen.

Meine noch recht geringe Erfahrung zeigt, dass diese Methode gut funktioniert. Ziel muss es sein, den Musikerinnen und Musikern bei Schwierigkeiten zu helfen und die oft vorhandene Angst zu nehmen. In der Tat ist man als Dirigent eines Amateurorchesters vor allem Pädagoge und erst in einem zweiten Schritt Dirigent.

Stempfel: Ich leite meine Proben nicht nach irgendeinem Schema oder Lehrbuch – während der Proben handle ich meistens intuitiv. Wenn ich mich als Dirigent durch die Einstellung und Vorbereitung selbst für die Probenarbeit begeistern kann, gelingt es in der Regel von selbst, die Musikantinnen und Musikanten abzuholen.

Ich versuche für meine Probenarbeit jeweils eine gute Mischung aus Kreativität, Begeisterungsfähigkeit und selbstverständlich auch Autorität zu finden. Ich kann also durchaus ein strenger, vor allem aber ein fordernder Lehrer sein.

Welche musikalischen Ziele haben Sie sich für diese drei Tage gesteckt?

Hayoz: Ein Konzert, dass allen Freude bereitet. Wenn die Musiker von der Bühne gehen, müssen sie mit einer guten Erinnerung von der Bühne abtreten können, unterstützt von einem dankbaren Publikum, ansonsten wäre mein Ziel nicht erreicht.

Stempfel: Der Fokus richtet sich ganz klar auf das Abschlusskonzert vom Sonntagabend. Wir müssen die kurze Zeit optimal nutzen und uns musikalisch gezielt auf diesen Anlass vorbereiten. Immerhin sind die Abschlusskonzerte des Jungmusiklagers jeweils bis auf den letzten Platz besetzt.

Wie ist die Auswahl der Stücke geschehen?

Hayoz: Michel Stempfel und ich haben versucht, einen roten Faden in das Programm hineinzubringen. Es wird sich alles rund um Zirkusmusik drehen. Die Werke hat jeder selber für sein Orchester ausgewählt.

Stempfel: Wir haben in diesem Jahr das Konzept etwas geändert. Bisher war es so, dass die Band, die den ersten Konzertteil gestaltete, eher konzertante Musik und die andere Band eher unterhaltende Musik einstudiert hat. Das war zum Teil für die erste Band etwas undankbar. So studieren in diesem Jahr beide Bands sowohl konzertante wie auch unterhaltende Kompositionen von meistens zeitgenössischen Komponisten ein.

Kann man heutzutage Jugendliche überhaupt noch für Blasmusik motivieren?

Stempfel: Im vergangenen Jahr verbuchte das U20-Jungmusiklager auf dem Gurnigel mit 130 Anmeldungen einen neuen Teilnehmerrekord, und wir mussten in diesem Jahr aus Platzgründen das Alter für das U20-Lager um einen Jahrgang reduzieren. Die vom Verband organisierten Anlässe helfen mit, Jugendliche für die Musik zu begeistern. Wenn sie erzählen, wie toll das Lager war, werden sich automatisch weitere Jugendliche dafür interessieren.

Der Spassfaktor ist gerade bei Jugendlichen ein enorm wichtiges Kriterium bei der Wahl ihrer Freizeitgestaltung. Dementsprechend gross ist in den Dorfvereinen die Bedeutung einer gut funktionierenden Jugendmusik. Viele Jungmusikleiter machen in dieser Hinsicht bereits seit Jahren eine ausgezeichnete Arbeit.

Hayoz: Ja, der Sensebezirk ist eines der Vorzeigebeispiele, wie es funktionieren kann. Die Musikgesellschaften und der Verband haben in den letzten zehn, fünfzehn Jahren viel Arbeit und Geld investiert, und dies mit sichtlichem Erfolg.

Viele Orchester verfügen über eine ausgezeichnete Nachwuchsförderung und haben viele junge Musiker und Musikerinnen. Ein Präsident und sein Vorstand müssen auch immer darauf achten, dass vor lauter Nachwuchsförderung die älteren, langjährigen Mitglieder nicht vergessen gehen, die über Jahre viel Arbeit geleistet haben.

Musik braucht viel Zeit, aber gibt auch einiges zurück, wie die Freude oder die Dankbarkeit der Zuhörer. Schwierig wird es vor allem für junge Leute, die sehr gerne Musik machen, aber auch ambitioniert Sport treiben.

Hinzu kommt, dass ein Verein immer ein Abbild der Gesellschaft ist. Die Leistungsgesellschaft ist auch in Vereinen spürbar. Es muss immer schneller, höher, besser, weiter usw. gehen. Das macht Spass, und viele junge Leute lieben diese Herausforderung. Aber es führt auch unweigerlich zu Spannungen und vor allem zu unheimlich viel mehr Arbeit.

Man sieht also, in einem Musikverein wird es nicht langweilig.

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