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Der Spielraum fürs HFR wird enger

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Drei gute Nachrichten hatte Claudia Käch, Generaldirektorin des Freiburger Spitals HFR, gestern vor der Presse: Sie wies für 2013 einen Gewinn von 5,4 Millionen Franken aus. Und zusätzliche 2,2 Millionen Franken zahlte das HFR dem Kanton für Schulden zurück, welche ihm der Kanton in der Rechnung 2012 gestundet hatte. Ausserdem stieg die Zahl jener Patienten, welche die Notfallstationen und die Permanence Merlach aufgesucht haben, um fast zehn Prozent.

Doch dann kamen die Einschränkungen. Der Gewinn wird, wenn man nur das Betriebsergebnis für sich anschaut, zu einem Defizit von 2,5 Millionen Franken. Die Zahl der stationären Patienten ist gesunken und mit ihnen die Erträge. Mit der Folge, dass der Kanton diese Ausfälle mit Subventionen–als «Übergangsfinanzierung» bezeichnet–ausglich. Diese Transferbeiträge stiegen von 43 Millionen Franken im Vorjahr auf 52 Millionen Franken und ermöglichten das positive Ergebnis.

Zurzeit sei das Spital auf diese Übergangsfinanzierung angewiesen, sagte Verwaltungsratspräsident Philippe Menoud. «Mittelfristig wollen wir sie auf null senken, um unsere Autonomie wahrnehmen zu können.» Angesichts der prekären Finanzlage des Staates müsse auch das HFR sparen helfen. Die Gesamtrechnung des Spitals für den Staat beträgt 171 Millionen Franken. Sie liegt leicht unter Budget. 26,3 Millionen Franken ist der Anteil der gemeinwirtschaftlichen Leistungen, zum Beispiel für Ausbildung.

Marktanteil schwindet

Die Zahl der stationären Aufenthalte fiel einerseits, weil die ambulanten Behandlungen um 6,6 Prozent zunahmen. Wie Käch einräumte, hat das HFR aber auch Patienten an die Privatkliniken und Spitäler ausserhalb des Kantons verloren. Während im Vorjahr der HFR-Marktanteil noch um 50 Prozent schwankte, fiel er 2013 auf 47,7 Prozent. «Das ist ein Alarmzeichen. Vor allem die Berner Privatkliniken treten sehr aggressiv auf dem Markt auf. Wir müssen das Vertrauen der Freiburger zurückgewinnen», so Käch. So sank allein die Zahl der Geburten innert Jahresfrist um 200; da fehle Ende Jahr eine ganze Million in der Kasse. Das HFR hat auf diesen negativen Trend mit einer Analyse reagiert. Unter dem Projektnamen «Polaris» erhebt es die zukünftigen Bedürfnisse, um die nötigen Instrumente bereitstellen zu können.

Es gibt weitere Faktoren, die den Verantwortlichen Kopfzerbrechen bereiten: Gegenläufig zur Zahl der stationären Patienten stieg ihre Aufenthaltsdauer: ein Beleg für einen Trend hin zu schwierigeren und damit teureren Fällen. Zusätzliche Kosten verursachen zudem Patienten, die auf einen Platz in einem Pflegeheim warten. Der Wandel hin zu ambulanten Behandlungen senkt zwar den Aufwand, hat aber auch Nachteile in Form eines geringeren Ertrags. Zehn Millionen Franken fehlen dem Spital im Jahr, so Menoud, weil die Entschädigungen für ambulante Eingriffe den Aufwand nicht decken. Ein Gerichtsurteil steht aus: Der Tarif könnte fürs HFR sogar noch schlechter ausfallen.

Spareffekt noch zu gering

Zwar hat das HFR Sparmassnahmen ergriffen, wie die Verlagerung der Geburtshilfe von Riaz nach Freiburg. Doch die Kosten sind gegenüber dem Vorjahr weiter gestiegen–und dies bei einem zunehmenden Druck auf die Erträge. Die Spitalführung hat deshalb vor allem die Personalkosten im Visier und fordert ein eigenes Reglement. Das Spitalpersonal soll nicht mehr demselben Gesetz unterstellt sein wie die Angestellten des Staates, wie Präsident Menoud festhielt. Denn dieser Kostenpunkt sei überdurchschnittlich hoch und die aktuelle Regelung nicht flexibel genug. «Wir wollen nicht überheblich sein, aber wir müssen auf einem offenen Markt konkurrenzfähig sein.» Sollte der Staatsrat dies anders sehen, erwarte er, dass der Staat die Mehrkosten in der Höhe von 20 Millionen Franken übernehme.

Noch immer sind die stationären Tarife für 2012 und 2013 provisorisch. Sie könnten bedeutend tiefer ausfallen als budgetiert. «Wir haben dafür zwar Geld auf die Seite gelegt, aber ich befürchte, dass es nicht reichen wird», so Käch. Für die beiden Jahre liegen 7,1 Millionen Franken bereit.

Praxiszentrum: Projekt bedroht Angebot in Tafers

G egen das neue Ärztezentrum der Hirslanden-Gruppe in Düdingen habe er nichts, sagte HFR-Präsident Philippe Menoud, aber: «Wir haben die Botschaft verstanden und werden um unsere Patienten kämpfen.» Hirslanden richte ein Eingangstor für ihre Berner Spitäler ein. Die Zukunft des Standortes Tafers stehe auf dem Spiel. Das HFR müsse sich entscheiden, was es dort in Zukunft noch anbieten wolle. «Das liegt nicht in unserer Hand. Einen allfälligen Verlust müsste der Staat zahlen», so Menoud. Die Düdinger entscheiden im Juni über ihren Anteil an die Baukosten des neuen Zentrums. fca

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