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Der Staat nimmt private Vereine für Gesundheitsförderung in die Pflicht

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Autor: Fahrettin Calislar

Der Staatsrat formuliert Bedürfnisse und schliesst Leistungsvereinbarungen mit Organisationen ab. Diese wiederum setzen die Vorgaben um. Dafür passen sie ihre Ziele und ihr Vorgehen an. Gestern stellte Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre den Aktionsplan für die Gesundheitsförderung und die Prävention vor. «Die Gesundheit ist eine der zentralen Aufgaben des Staates», sagte Demierre.

Der Aktionsplan fusst auf einem Entwurf von 2007. Er soll bis 2015 gültig sein. Im Vordergrund stehen drei Aspekte: Aufgrund von Erfahrungswerten definiert der Staat jene Bereiche, in denen Handlungsbedarf herrscht. Dies ist bereits weitgehend geschehen. Priorität haben Felder wie die Ernährung und die psychische Gesundheit. Die «traditionellen» Bereiche wie die Suchtprävention werden beibehalten, aber auf das vorgeschriebene Mass reduziert.

Migranten im Fokus

Die Spezialisten erkannten zwei deutliche Zielgruppen für die zukünftige Arbeit: Migranten und Menschen über 50 Jahren. Gerade die Einstellung von Migranten zu ihrer Gesundheit bereitet dem Staatsrat Kopfzerbrechen. Diese führten ein ungesünderes Leben als die Einheimischen und brächten nicht selten gesundheitliche Belastungen schon aus ihren Herkunftsländern mit, beispielsweise Gewalterfahrungen, die sich auf die Psyche niederschlügen. Die Gesellschaft müsse Migranten vermehrt als Ressource und weniger als Risiko verstehen, hielt die Präventionsbeauftragte Annick Rywalski fest.

Nun, da die Ziele und das Vorgehen formuliert sind, verteilt der Staat nur noch Subventionen und schafft Rahmenbedingungen. Dabei würden die vorläufig 2,8 Millionen Franken, die pro Jahr an die Einrichtungen fliessen, nicht reduziert. Konkret: Bisher verteilte der Kanton nicht einmal die Hälfte des eingesetzten Geldes im Sinne seiner Prioritäten. Bis 2015 sollen 75 Prozent für vorrangige Themen eingesetzt werden. Es wurden bisher zudem vor allem Projekte subventioniert. «Aber auf diese haben wir weniger Einfluss», betonte Patrice Zurcher, Vorsteher des Amts für Gesundheit; deshalb die Neuorientierung und die stärkere Einbindung der total acht Institutionen. «Der Akzent wird anders gesetzt», so Demierre.

Das heisst auch: Der Anteil jeder Institution bleibt gleich. Der Kanton schreibt ihnen die Aufgaben vor, ein Controlling und eine offene Buchhaltung. Im Gegenzug erhalten sie Anerkennung und Budgetsicherheit, haben einen engeren Kontakt zu den Behörden und können ihre Strukturen überarbeiten. Ein zentraler Punkt sei, dass nun die Akteure im Gesundheitsbereich in der gleichen Sprache redeten, betonte Philippe Cotting, Direktor der Präventionsorganisation Reper.

Staat und Institutionen wollen die Probleme im Gesundheitswesen gemeinsam angehen, erklärten gestern Patrice Zurcher, Leiter des Amtes für Gesundheit und Annick Rywalski, kantonale Präventionsbeauftragte.Bild Aldo Ellena

Reper: Die Rollen und die Aufgaben werden neu verteilt

Die Organisation Reper ist ein gutes Beispiel, wie die zukünftige Zusammenarbeit zwischen dem Kanton Freiburg und privaten Vereinigungen im Bereich Gesundheitsförderung funktionieren soll: Der Staat schreibt vor, welche Probleme wie angegangen werden müssen; er bezahlt, und die Einrichtungen setzen die Vorgaben entsprechend ihren Möglichkeiten und ihrer bisherigen Erfahrung um. Am Schluss wird ihre Arbeit evaluiert. «Wir hatten zuerst Angst, unsere Autonomie zu verlieren, doch unter dem Strich profitieren wir vom neuen System», erklärte Reper-Direktor Philippe Cotting. Schliesslich gehörten junge Migranten jetzt schon zu ihren wichtigsten Kunden; nun müssten sie ihre Dienstleistungen noch stärker an deren Bedürfnissen ausrichten: «Wir weiten eigentlich nur unsere Ziele aus und verwenden einen globaleren Ansatz.» Der Schwerpunkt verschiebe sich von der traditionellen Präventionsaufgabe hin zu Aufgaben im Bereich der Gesundheitsförderung. «Für das Erreichen unserer gemeinsamen Ziele ist das wichtig.»fca

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