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Der «Stadtbummel» der Langläufer

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Der «Stadtbummel» der Langläufer

Weltcup-Sprint auf dem Berner Bundesplatz mit Doris Trachsel und Andreas Buchs

Erstmals fand auf dem Berner Bundesplatz ein Langlauf-Sprint statt, welcher zum Weltcup zählte. Geschätzte 10 000 Zuschauer säumten die 800 m lange, künstliche Loipe. Der Schnee stammte von Eishallen, wo beim Präparieren jeweils viel Schnee anfällt.

Von GUIDO BIELMANN

Ein Langlauf-Sprint verläuft folgendermassen: In einem ersten Durchgang laufen die Teilnehmer ein Einzelrennen. Die 16 Schnellsten steigen dann in Vierergruppen in die Viertelfinals. Je die zwei Schnellsten können darauf in den Halbfinal und in den Final. Andreas Buchs belegte unter den 75 Teilnehmern den 65. Rang. Doris Trachsel lief unter 45 Läuferinnen auf den 29. Rang. Damit gewann sie im ersten Weltcup-Rennen auch gleich die ersten zwei Weltcup-Punkte.

Bereits vergangenen Mittwoch hatte in Luzern ein City-Sprint mit den beiden Freiburger stattgefunden. Der Langlaufsport geht mit den City-Sprints in die Offensive, um sich näher ans Publikum zu bringen. Die vielen Zuschauer in Bern geben dem Vorgehen Recht, auch wenn von der grünen Seite solche Anlässe kritisiert werden. Allerdings betonte der Sprecher, dass der Schnee nicht künstlich hergestellt worden sei, sondern dass es sich um Abrieb-Schnee von den umliegenden Eishallen handle – allerdings wird dort das Eis künstlich hergestellt.

Nichts Neues

Einzelsportarten, die sich in den Städten präsentieren – der Langlauf geht da, wenn es auch so scheinen mag, bei weitem keine neuen Wege. Anfangs der 90er-Jahre bestand ein solches Projekt in Bulle. Ein Gruppe um Jean-Claude Schuwey hatte dort ein internationales Langlaufrennen geplant. Allerdings spielte damals das Wetter nicht mit, worauf der Anlass abgeblasen werden musste. Auch die Snowboarder treten bekanntlich seit ein paar Jahren in den Städten auf, so auch in Freiburg auf dem Georges-Python-Platz mit einem Jump-Contest.

Geht man in der Geschichte einige Jahre zurück, erinnert man sich, dass früher die Rad-Kriterien beliebt waren. Die Radrennfahrer drehten dabei in den Städten ihre Runden, so auch Ende der 80er-Jahre im Stadtzentrum von Freiburg, wo einige Male das so genannte Profi-Kriterium mit internationalen Topfahrern durchgeführt wurde – Promotor war damals der ehemalige Freiburger Radprofi Auguste Girard.

Für Andreas Buchs und Doris Trachsel war der City-Sprint in Bern ein besonderes Erlebnis, obwohl es für sie nicht das erste Rennen dieser Art war (siehe Kasten). Das grosse Medieninteresse tat das Seinige dazu.

Das Schweizer Fernsehen, das sonst sehr spärlich über Langlauf berichtet, strahlte die Finals live aus. Auch das ZDF, das an den meisten Langlauf-Weltcups dabei ist, war mit einer Equipe von 25 Personen da.

Doris Trachsel im Sprint-Halbfinal

Bern. Langlauf-Weltcup. Sprint (freie Technik). Männer: 1. Tor Arne Hetland (No). 2. Thobias Fredriksson (Sd). 3. Johan Kjoelstad (No). 4. Börre Naess (No). 5. Björn Lind (Sd). 6. John Kristian Dahl (No). 7. Jens Arne Svartedal (No). 8. Janusz Krezelok (Pol). 9. Trond Iversen (No). 10. Cristian Zorzi (It). – Ferner die Schweizer: 14. Christoph Eigenmann (Sz). 22. Peter von Allmen. 57. Dominik Walpen. 58. Gaudenz Flury. 60. Bernhard Burn. 64. Thomas Nyiko. 65. Andreas Buchs (SC Im Fang) 66. Jan Stadelmann. 67. Gion Caviezel. 68. Boris Fischer. 69. Urs Graf. 70. Philipp Furrer. 71. Stefan Gay. – 71 klassiert. Weltcup (5/20): 1. Axel Teichmann (De) 283. 2. Wassili Rotschew (Russ) 198. 3. René Sommerfeldt (De) 190. 4. Hetland 189. – Ferner die Schweizer: 28. Eigenmann 42. 62. Von Allmen 9. 64. Gion Andrea Bundi 8. – 82 klassiert.
Teamsprint (freie Technik): 1. Russland (Iwan Alypow/Wassili Rotschew) 13:16,8. 2. Norwegen (Jens Arne Svartedal/Tor Arne Hetland) 0,3. 3. Italien (Renato Pasini/Cristian Zorzi) 0,8. 4. Schweden 2,0. 5. Italien 2 2,8. 6. Schweden 2 5,0. – In den Halbfinals ausgeschieden: 15. Schweiz 2 (Christian Stebler/Gion Andrea Bundi). 17. Schweiz 1 (Peter von Allmen/Christoph Eigenmann). 19. Schweiz 3 (Andreas Waldmeier/Dominik Walpen). 20. Schweiz 4 (Christoph Schnider/David Romer).
Frauen: 1. Marit Björgen (No). 2. Claudia Künzel (De). 3. Ella Gjömle (No). 4. Karin Moroder (It). 5. Pirjo Manninen (Fi). 6. Anna Dahlberg (Sd). 7. Sara Renner (Ka). 8. Guro Stroem Solli (No). 9. Aina Kaisa Saarinen (Fi). 10. Emelie Oehrstig (Sd). – Ferner die Schweizerinnen: 14. Laurence Rochat (Sz). 19. Flurina Bachmann. 26. Seraina Mischol. 29. Doris Trachsel (SC Plasselb) 44. Nicole Kunz. – 45 klassiert. Weltcup (5/20): 1. Björgen 410. 2. Kristina Smigun (Est) 260. 3. Katerina Neumannova (Tsch) 225. 4. Künzel 208. – Ferner: 28. Mischol 37. 40. Rochat 24. 53. Bachmann 12. 67. Trachsel 2. – 71 klassiert.
Teamsprint (freie Technik): 1. Norwegen (Ella Gjömle/Marit Björgen 14:45,2. 2. Deutschland (Stephanie Böhler/Claudia Künzel) 0,2. 3. Italien (Arianna Follis/Gabriella Paruzzi) 2,6. 4. Schweiz 1 (Seraina Mischol/Laurence Rochat) 3,2. 5. Russland 2 4,2. 6. Norwegen 2 4,3. – In den Halbfinals ausgeschieden: 14. Schweiz 2 (Flurina Bachmann/Doris Trachsel). – 15 Teams.
Zwei mit Weltcup-Debüt

Andreas Buchs (22) vom SC Im Fang und Doris Trachsel (20) vom SC Plasselb erlebten am Berner Sprint ihren ersten Weltcup.

Der derzeit stärkste Freiburger Langläufer, Andreas Buchs, erhielt in Bern ebenfalls einen Startplatz. Er war auf Grund seines 5. Ranges im Sprint an den Schweizer Meisterschaften und seinem 36. Rang am Mittwoch in Luzern selektioniert worden. Am nächsten Mittwoch wird er bereits am City-Sprint von St. Gallen starten können. Wie war sein Befinden vor dem Start in Bern? «Ich war nicht nervös. Ich hatte nur Angst, dass der Schnee zu tief sein würde und es in den Kurven schwierig werden würde.» Mit seinem 65. Rang unter 75 Läufern war Buchs zufrieden.

Andreas Buchs ist im Sprint gut. Er kann seinen Puls auf 200 hochjagen. Aber auf den langen Distanzen ist er noch besser: «Diesen Winter will ich nebst den Schweizer Meisterschaften die Transjurassienne über 76 Kilometer laufen.» Buchs arbeitet als Zimmermann mit einem 50-Prozent-Pensum in einer Firma in Charmey. Anfangs November weilte er für zwei Wochen in Norwegen.

Doris Trachsel wurde am Samstag gleich von zwei Fernsehteams begleitet, nämlich vom Schweizer Fernsehen und von Telebärn. «Am Anfang war das Gefühl schon komisch. Mit der Zeit war es mir egal, wenn sie mir neben der Loipe in der Menschenmenge nicht folgen konnten. Ich war irgendwann einmal auch froh, wenn ich alleine auf der Loipe laufen konnte.» Sie startete um 12.30 Uhr zu ihrem Qualifikationslauf: «Beim Einlaufen am Morgen war der Schnee sulzig. Dann wurde mit Salz präpariert, und im Qualifikationslauf war es schnell und hart. Ich erschrak ein wenig. Aber ich bin mit meinem Rennen zufrieden – zwei Weltcuppunkte im ersten Weltcup- rennen. Technisch kann ich mich noch verbessern, im Kurvenlaufen und beim Armeinsatz.» Ab den Viertelfinals war sie Zuschauerin: «Die Ambiance war genial. Es ist gut, dass der Langlauf so näher ans Publikum kommt. Aber jedes Rennen möchte ich nicht so laufen.»

Gestern war Doris Trachsel mit der Schweizer Staffel noch in den Sprintrennen im Einsatz. Ihr nächstes wichtiges Rennen ist nächstes Wochenende der Continental-Cup in Davos. bi

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