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Der Steinverarbeiter Buess verlässt Murten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Das Murtner Traditionsunternehmen Buess möchte auf die andere Seite des Sees umziehen. Am Dienstagabend sprach sich die Gemeindeversammlung von Mont-Vully für die Übergabe eines Grundstücks im Baurecht an die Steinverarbeitungsfirma aus. Die Buess AG muss ihren Standort verlegen, weil ihre Tätigkeit im Merlachfeld nicht zonenkonform ist (siehe Kasten). Laut dem zuständigen Gemeinderat David Noyer möchte der Geschäftsführer von Buess das gesamte Unternehmen mit den 15 Mitarbeitern von Murten nach Sugiez zügeln. Der Geschäftsführer von Buess war gestern nicht erreichbar. An der Gemeindeversammlung war auch kein Vertreter des Unternehmens anwesend.

Bei der Parzelle in Sugiez handelt sich um ein 4000 Quadratmeter grosses Feld an der Industriestrasse in Sugiez, gegenüber der Vac-Star Verpackungsmaschinen AG. Das Gelände ist Teil eines insgesamt 10 000 Quadratmeter grossen Feldes, das die Gemeinde kürzlich kaufte. Die Abgabe im Baurecht gelte für 50 Jahre, informierte der Gemeinderat die 96 anwesenden Stimmbürger. Der Preis betrage fünf Franken pro Quadratmeter und Jahr. «Dieser Wert wird regelmässig der Inflation angepasst», antwortete Noyer auf die Frage eines Bürgers. Dies sei auf lange Sicht finanziell attraktiver für die Gemeinde als ein Verkauf des Geländes. «Und zusätzlich behalten wir die Kontrolle darüber, was dort passiert, weil wir Besitzer des Bodens bleiben», so Noyer.

Kanalisation geplant

Für die Erschliessung des Geländes müssen noch Rohre für Abwasser und Regenwasser verlegt werden. Für die insgesamt 110 Meter Kanalisationsrohre erwartet der Gemeinderat Kosten in Höhe von 300 000 Franken. Der hohe Betrag sei darauf zurückzuführen, dass die Rohre tief in der Erde verlegt werden müssen, erklärte Noyer. Die Gemeinde werde die Arbeiten mit den Anschlussgebühren finanzieren, welche die Unternehmen wie Buess bezahlen müssen.

Die anwesenden Bürger sprachen sich einstimmig für die Abgabe des Grundstücks im Baurecht sowie für die Erschliessung mit einer Kanalisation aus.

Schneider Schüttel bedauert

Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel erfuhr gestern erst durch die FN von den Zügelplänen. «Ich bedauere, dass das Unternehmen von Murten wegziehen möchte», sagte sie auf Anfrage. «Gleichzeitig begrüsse ich, dass die Arbeitsplätze in der Region erhalten bleiben.» Urs Luginbühl, einer der Beschwerdeführer gegen die Zonennutzung im Merlachfeld, fragte sich, wie es in Zukunft mit der Liegenschaft weitergeht. «Ein neuer Betrieb muss bewilligungsfähig sein», sagte er. Der Oberamtmann des Seebezirks Daniel Lehmann war für eine Stellungnahme zum Fall nicht erreichbar.

Neues Schulreglement

An der Gemeindeversammlung nahmen die Bürger einstimmig das neue Abfallreglement und das neue Schulreglement an. Diese hatten an die Vorgaben und Regelungen des Kantons angepasst werden müssen. Ein Elternrat mit beratender Funktion wird ab August geschaffen. Neben Elternvertretern werden die Schuldirektoren, Vertreter des Lehrkörpers und der Gemeinde diesem Rat angehören.

Chronologie

Lange Auseinandersetzungen wegen der Baubewilligung

Ursprünglich war die Firma Buess in der Nähe des Bahnhofs Murten angesiedelt. Das Unternehmen stellt Grabdenkmäler und Kunststeine her. 2010 ersuchte Buess um die Bewilligung für den Bau einer Fabrikhalle, Büros und einer Wohnung im Merlachfeld in Murten. Die Gemeinde Murten unterstützte dieses Vorhaben. Doch gegen das Baugesuch gingen Einsprachen ein.

2011 erteilte das Oberamt des Seebezirks die Baubewilligung und wies die Einsprachen ab. Die Anwohner zogen den Fall aber weiter. Die Firma baute dennoch auf eigenes Risiko. Doch das Kantons- und im Anschluss auch das Bundesgericht gaben den Einsprechern 2013 recht: Die Steinverarbeitung ist an dem Standort gemäss Quartierplan illegal.

Das Oberamt verfügte deshalb 2015, dass die Firma ihre Tätigkeit der Steinverarbeitung einstellen müsse. Da die Firma dies missachtete, folgte im Februar eine Busse.

Im Mai 2017 schaltete die Firma auf einer Internetplattform ein Inserat für den Verkauf der Immobilie in Murten. Vier Millionen Franken für die 4000 Quadratmeter Gewerbefläche verlangte sie. Nun hat sie in Sugiez ein neues Stück Land in Aussicht.

emu/jmw

 

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