Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Der Stille vertrauen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Der Baum: Wir stehen auf einem Bein. Winkeln das andere an. Heben die Arme hoch und legen Handfläche an Handfläche. Wir fixieren einen Punkt im Raum. So gelingt das Stehen. Den meisten jedenfalls. Die Baumübung fördert das Gleichgewicht und ist gleichzeitig eine Konzentrationsübung. Sie ist eine der vielen Yogaübungen, von denen jede ihren Sinn und Zweck hat. Welchen genau, das weiss die ausgebildete Yogalehrerin Rita Wicky-Berni. Für jede Yogastunde bereitet sie neue Übungen vor – immer wieder in anderen Kombinationen.

Wohlweh-Übung

Die Stunde beginnt in Stille. Wir zwölf Frauen liegen bequem auf der Yogamatte und warten, bis Rita Wicky uns bittet, eine bequeme Yoga-Sitzstellung einzunehmen. Schneider- oder Fersensitz, so gut es halt geht. «Stille ist das Thema des Wintersemesters», sagt sie. «Vom Winter lernen wir, der Stille zu vertrauen.» Sie liest uns einen kurzen Text von Evelyne Hasler vor. Wir atmen drei Mal tief ein und singen unisono «Om». Ein Summen, das zur inneren Ruhe führt.

Übungen folgen. Rita Wicky führt sie vor. Leitet an. Schreitet durch die Reihen. Fasst diskret den einen oder andern Arm. Schiebt ihn in die richtige Position. «Schmerzen soll keiner erleiden», sagt sie. Doch so ganz ohne Anstrengung geht es auch nicht. Rita Wicky hat dafür einen schönen Begriff geprägt und spricht von einem «Wohlweh».

Sport und Entspannung

Doch was ist Yoga? Ein paar Körperübungen? Ein bisschen Stillsitzen? Esoterik gar? «Ich verstehe Yoga als einen Weg zu mehr Gesundheit, Beweglichkeit und Gelassenheit», sagt Rita Wicky. Yoga ist vorab eine sportliche Aktivität. Muskeln werden gedehnt und gestärkt. «Seit ich ins Yoga komme, sind meine Rückenschmerzen weg», sagt eine langjährige Teilnehmerin. Yoga bringt aber auch Entspannung. So endet die Stunde, wie sie begonnen hat: in Stille. Wir liegen auf der Yogamatte. Schliessen die Augen. Wer es wünscht mit einem Kräuterkissen auf den Lidern. Für eine Weile vergessen wir die Welt. Entspannt, still und innerlich bei uns angekommen, verlassen wir das Kurslokal.

Für jedes Alter

Rita Wicky unterrichtet Hatha Yoga–eine Methode, die sich auf die Fähigkeiten des Einzelnen ausrichtet. «Jeder Mensch bringt unterschiedliche Voraussetzungen mit. Daher macht jeder, was er kann», sagt die ehemalige Krankenschwester. Den Kopfstand zum Beispiel mutet Wicky auch in unserem Kurs nur den Jüngeren und Geübteren zu. Die Älteren hingegen halten mit Hilfe der Yogarolle nur die Beine in senkrechter Stellung. Für den Rücken eine erholsame Übung. Apropos Rückenschmerzen: Da ist die Yogalehrerin sehr vorsichtig und mahnt immer wieder, sich selber nicht zu überfordern. Für Leute mit konstanten Rückenschmerzen empfiehlt sie einen Privatkurs oder Physiotherapie.

Ob auch ältere Menschen noch mit Yoga beginnen können? «Selbstverständlich, zu jeder Zeit», sagt Wicky. In ihren Kursen, die zurzeit alle ausgebucht sind, ist denn auch jedes Alter vertreten: 25- wie 75-Jährige. Nur die Männer fehlen. Warum? «Männer sind leistungsorientierter ausgerichtet, und das hält sie wohl davon ab, an einem Yogakurs teilzunehmen», vermutet die Yogalehrerin. Um sich ein Bild zu machen, ob Yoga das Richtige ist, lädt Rita Wicky Interessierte zu einer Schnupperstunde ein.

Ausbildung ist wichtig

Eines ist aber klar: Yoga steht und fällt mit der Kompetenz der Yogalehrerin oder des Yogalehrers. Tatsächlich gibt es etliche Anbieter, die sich via Schnellbleiche minimales Wissen aneignen und danach eigene Kurse anbieten. Interessierte sollten daher am besten über den Berufsverband Yoga Schweiz (www.yoga.ch) nach einem Kurs mit einer ausgebildeten Lehrerin oder einem ausgebildeten Lehrer suchen.

 Klar kann man Yoga zuhause auch selber machen. «Allerdings ist die Gefahr gross, dass sich Fehler einschleichen», räumt Wicky ein. Daher muss auch die erfahrene Yogalehrerin jährlich 20 Stunden Weiterbildung nachweisen. «Wenn wir das nicht tun, werden wir von der Liste des Berufsverbandes gestrichen.»

Idealerweise sollten die Kursteilnehmer zuhause üben. Auch wenn es nur ein paar Minuten sind. Die Wirkung bestätigt eine Kursteilnehmerin: «Seit ich zuhause jeden Tag ein paar Übungen mache, kann ich morgens wieder problemlos meine Socken anziehen, und das gleich noch im Einbeinstand.»

Wenn der Körper dich plagt

Auch Rita Wicky-Berni ist vor 30 Jahren wegen Rückenschmerzen auf Yoga gestossen. «Ich versuchte es zuerst mit Ballett, dann mit autogenem Training, vergebens», sagt die Mutter von drei erwachsenen Kindern. Im Yoga hat sie gefunden, was sie gesucht hat. Und gleich so sehr, dass sie berufsbegleitend eine vierjährige Ausbildung in Angriff nahm. Heute verbindet sie damit eine «Spiritualität ohne Dogmen». Yoga ist für sie eine Aktivität, die sowohl den Körper wie auch den Geist erreicht. Eine Lebenshaltung, die sie so erklärt: «Yoga ist für Hindus und Buddhisten das Gleiche wie die Mystik für die Christenheit.»

 Doch warum haben die hinduistischen Meditationen und Körperübungen auch hierzulande einen so grossen Zulauf? «In unserer hektischen und leistungsorientierten Welt ist Yoga ein Gegenpol», bemerkt Rita Wicky. Lieber aber drückt sie es mit den Worten der Teresa von Avila aus: «Tue deinem Körper etwas Gutes, damit die Seele Lust hat, darin zu wohnen.»

Informationen:www.yoga-wicky-berni.ch.

Psychologie: Für Körper und Seele

D er Run auf Yoga: Was ist das Gute und Geheimnisvolle dieses Phänomens, das heute im Westen so verbreitet ist? «Die Menschen sind auf der Suche, auch nach anderen Werten als körperlicher Fitness und Workout», sagt die diplomierte Psychologin und diplomierte Yogalehrerin Ruth Westhauser. «Yoga bewegt, schafft innere (Frei-)Räume, lässt besser abschalten vom Tagesgeschäft.»

Hinter dem bekannten Hatha Yoga stehe eine uralte philosophische und psychologische Tradition. «Wirklich profitieren können wir von einem Unterricht, wenn sowohl der physische Aspekt als auch dieses Geheimnisvolle Platz hat, wenn wir einerseits körperlich fitter werden und andererseits Impulse erhalten, die wir in unseren Alltag einbauen können und die uns das Leben besser verstehen lernen», so Ruth Westhauser, die auch Erwachsenenbildnerin und Komplementärtherapeutin ist und seit dreizehn Jahren die Yoga-Schule Tapas im bernischen Kehrsatz leitet. il

Informationen: www.tapas-yoga.ch.

Erfahrung: Von Anfang an dabei

S eit fünfzehn Jahren fährt die 63-jährige Rosa Allemann für die Yogastunde bei Rita Wicky-Berni jede Woche von Freiburg nach Tafers und ist damit eine Schülerin der ersten Stunde. Auf die Frage, was ihr Yoga bringe, antwortet sie: «Ich bin psychisch stabiler geworden, und auch physisch geht es mir besser.» Grundsätzlich genügt ihr der wöchentliche Kursbesuch. «Ab und zu mache ich zuhause den Kopfstand und den Sonnengruss.» Allemann ist überzeugt, dass nur ein regelmässiger Kursbesuch Stabilität und Wohlbefinden bringe. Damit unterstreicht sie auch die Aussage der Yogalehrerin, dass nur Regelmässigkeit eine Wirkung zeige. il

Meistgelesen

Mehr zum Thema