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Der Streikaufruf sorgt für Wirbel

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Fussball – Die Mehrheit der Schiedsrichter folgte dem Boykott-Aufruf

Autor: Von MICHEL SPICHER

Nachdem am Samstag, dem 27. Oktober, anlässlich des 4.-Liga-Spiels Wünnewil II gegen Schönberg ein Schiedsrichter verprügelt worden war, hat die Freiburger Schiedsrichtervereinigung (FSV) seine Mitglieder aufgefordert, dieses Wochenende keine Spiele zu pfeifen. «Rund 70 unserer Mitglieder sind unserer Aufforderung nachgekommen und haben damit ein klares Zeichen gegen Gewalt auf dem Fussballplatz gesetzt», zieht Heinz Gutknecht von der FSV Bilanz. In der 2. Liga sei gar nur ein einziges Spiel durchgeführt worden. «Unsere Aktion war damit ein voller Erfolg. Dass 100 Prozent unserer Mitglieder mitmachen würden, konnte man nicht erwarten. Es gibt immer einige, die nur wegen des Geldes pfeifen.»

«Veräppelung unserer Leute»

Trotz der Freude über die Solidarität unter den Unparteiischen ist Gutknecht enttäuscht. Enttäuscht über die Schiedsrichterkommission (SK) des Freiburgischen Fussballverbandes, von der er sich «veräppelt» vorkommt. «Wenn der Präsident der SK die aufgebotenen Schiedsrichter hinter unserem Rücken anruft, sie zum Pfeifen auffordert und mit Gratis-T-Shirts ködert, dann ist das eine Veräppelung unserer Leute», echauffiert sich Gutknecht.Genauso wenig hält er vom 5-Punkte-Plan, den die SK verabschiedet hat. Darin wurde den Unparteiischen erklärt, wie sie sich zu verhalten hätten. «Indem man die Spiele verspätet anpfeift, vorgängig durchs Mikrofon den Zuschauern und Spielern einen Brief vorliest und dann während dem Match eine Armbinde trägt, bewirkt man gar nichts», ist Gutknecht überzeugt.

«Die Falschen wurden bestraft»

Der Präsident der Schiedsrichterkommission Pierre Bourguet kann ob der Vorwürfe nur den Kopf schütteln: «Ich weiss von Schiedsrichtern, die nachts von ihrer Vereinigung telefonisch bedrängt wurden, damit sie nicht pfeifen gehen.»Wer nun tatsächlich wem telefoniert hat oder nicht, ist eigentlich nebensächlich. Fakt ist, dass zwei Schiedsrichtervereinigungen, die eigentlich das gleiche Ziel verfolgen – nämlich die Gewalt von den Fussballplätzen zu verbannen – sich gegenseitig an den Karren fahren, anstatt gemeinsam etwas zu bewegen. «Wir haben schon mehrere Male mit den FSV zusammenarbeiten wollen, eine konstruktive Arbeit ist jedoch nie herausgekommen», bedauert Bourguet. Es sei ja nicht so, dass er und die Schiedsrichterkommission nicht auf die Vorfälle in Wünnewil habe reagieren wollen. «Nur fanden wir den Streik kein gutes Mittel und haben deshalb mit unserem 5-Punkte-Plan Überreaktionen vermeiden wollen. Wir wollten lieber etwas Konstruktives und Nachhaltiges anbieten.»

Ehrenkodex und Charta

So sei zum Start der Rückrunde ein Projekt geplant, bei dem «jeder Schiedsrichter ein T-Shirt erhält, auf dem eine Charta gegen die Gewalt aufgedruckt ist. Zudem unterschreiben die Spieler aller Mannschaften einen Ehrenkodex gegen Gewalt, den sie dann in ihren Garderoben aufhängen und somit immer wieder vor Augen geführt bekommen», erklärt Pierre Bourguet. Mit dem Streik habe man ein falsches Zeichen gesetzt. «Es ist schade für all die Freiwilligen, die ihre Freizeit dem Fussball widmen und den Vereinen und dem Sport Gutes tun. So hat man mit dem Streik zum Beispiel mehrern Clubs ein schönes Fest ruiniert, mit dem man den Abschluss der Vorrunde friedlich feiern wollte. All die Arbeiten, die geleistet wurden, die Kuchen die gebacken und die Zelte, die aufgestellt wurden, waren umsonst.»

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