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Der Ton in Murten verschärft sich

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Nicht nur aus Murten, sondern auch aus Muntelier, Kerzers und sogar aus Amsterdam kommen die Leserbriefe zum geplanten Bauprojekt an der Prehlstrasse (die FN berichteten). Alle Autoren sprechen sich darin deutlich gegen die neun Mehrfamilienhäuser aus: «Was mit diesem Monsterprojekt realisiert werden soll, schockt uns» oder «Anwohner und Bürger werden mit dem an diesem Standort völlig deplatzierten, überdimensionierten Spekulationsobjekt vor der Altstadt Murtens definitiv für dumm verkauft», so die im Murtenbieter publizierten Leserbriefe.

Die Stadtbehörden von Murten werden gar der Mauschelei verdächtigt: Gegenüber dem Bauherrn lasse sich «ein Entgegenkommen der Gemeinde bestenfalls vermuten». Das Grundstück neben den Eisenbahnschienen sei «klammheimlich massiv aufgezont» worden, so der Vorwurf an die Gemeinde. Die Nachbarn hätten es verpasst, Einsprache gegen die Aufzonung in der Ortsplanungsrevision (OPR) zu erheben, weil sie damals darüber «nicht direkt informiert» wurden.

«Vorbildlich informiert»

Diesen Vorwürfen widersprach die Vize-Stadtpräsidentin Ursula Schneider Schüttel (SP) in den FN vom 29. September. Sie verwies auf die freiwilligen Infoveranstaltungen, welche die Gemeinde zur OPR durchgeführt hatte. Nun stützt die FDP Murten in einem am Wochenende verschickten Communiqué die Position von Schneider Schüttel. Der Gemeinderat und die Verwaltungen hätten «umfassend und vorbildlich informiert. Jeder Bürger und jeder Interessierte konnte sich ein Bild machen.» Einsprachen zur Aufzonung des Areals seien nicht eingereicht worden.

Jeorge Riesen, Präsident der SP-Fraktion im Generalrat, sagt auf Anfrage, dass das Bauprojekt den rechtlich vorgeschriebenen Weg eingehalten habe. Er bemerke eine «Stimmungsmache» und die Ausübung von «ungerechtfertigtem Druck auf die lokalen Politiker und die Gemeinde». Die Bürger würden mit falschen Informationen verunsichert. Die zweiwöchige Frist für Einsprachen gegen das Bauprojekt werde als Fehler der Gemeinde dargestellt. «Dabei handelt es sich hier in Wahrheit um eine gesetzliche Vorgabe, die die Stadt einzuhalten hat.»

Martin Leu, Präsident der GLP Seebezirk, glaubt, dass das Projekt Bürger aufgeschreckt habe, «weil wir solch grosse Überbauungen nicht gewöhnt sind». Jacques Moser, Präsident der CVP Murten und ehemaliger Generalrat, teilt diese Meinung: Die Anwohner seien von der Projektgrösse überrascht worden. Jedoch sei die Gemeinde bei der OPR «ziemlich transparent und zugänglich» gewesen.

Die Nachbarn der geplanten Überbauung gründeten die Interessengemeinschaft Meylandstrasse, um sich gegen die Mehrfamilienhäuser zu wehren. Sie schickten allen Generalräten Informationen zu. Jedoch hätten Generalräte keinen Einfluss auf private Bauprojekte, so der Hinweis von Riesen und Leu.

Mobilität

Wie viele Parkplätze brauchen Häuser nahe dem Bahnhof?

Die 99 Wohnungen an der Prehlstrasse sollen 2,5 bis 5,5 Zimmer haben. Ebenfalls sind rund 100 unterirdische Parkplätze sowie zehn Besucherparkplätze vorgesehen.

Aus Sicht der FDP sei diese Zahl unzureichend, teilte die Partei am Wochenende per Communiqué mit. Mit einem Parkplatz pro Wohnung sei der gesetzliche Minimalbestand geplant, sagt Fraktionspräsident Urs Kramer den FN. Auf Anfrage bewerten auch Fritz Wüthrich (SVP) und Jacques Moser (CVP) die vorgesehene Anzahl Parkplätze als knapp. Es sei nicht unüblich, dass eine Familie ein Zweitauto habe. Martin Leu (GLP) begrüsst die geringe Zahl Parkplätze, wünscht aber Begleitmassnahmen wie Carsharing. Dies solle verhindern, dass Autos im Quartier parkiert werden. ­Jeorge Riesen (SP) findet, dass es nicht die Aufgabe seiner Partei sei, zu jedem Bauprojekt eine Meinung zu haben.

jmw

 

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