Die Erkenntnis stammt von einem französischen Forschungsinstitut: Verliert das Lieblingsteam auf dem grünen Rasen, so steigt der Konsum von Zucker und fettreicher Nahrung beim frustrierten Supporter. Vor allem bei knappen Niederlagen. Auf einen Sieg aber reagiert der Fan mit gesünderer Kost.
Der Wissenschaft sei Dank! Kein schlechtes Gewissen mehr, wenn der Body-Mass-Index überschritten oder der Cholesterin-Spiegel zu hoch ist. Anzügliche Bemerkungen wegen des Bauchansatzes? Wer in einer Saison mit den SCL Tigers und Servette FC gleich beide Lieblingsteams hat absteigen sehen, dem darf etwas Speck auf den Rippen durchaus verziehen werden. Es ist eben doch so: Die Wahrheit bringt allein der Totomat.
Oder soll man den französischen Forschern doch etwas Skepsis entgegenbringen? Jedenfalls stehen die erfolgsverwöhnten Beppi im St.-Jakob-Park in der Pause wie eh und je Schlange für eine Joggeli-Wurst. Und in Bern ist selbst nach fünf YB-Siegen in Serie Ramadan noch nicht verkündet worden.
Stimmen die Ergebnisse der Studie, so müsste Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre sofort bei Säckelmeister Godel intervenieren, er solle Gottéron den einen oder anderen Toptransfer finanzieren. Damien Brunner und Patrick Kane auf Staatskosten aus Nordamerika einfliegen, und schon würde die Fettleibigkeit an der Saane drastisch verringert. Herz- und Kreislaufkrankheiten gingen rapide zurück, die Krankenbetten leerten sich, die Betriebe florierten, weil Angestellte nicht mehr krank wären, der Staat könnte Personal abbauen und seine Sparmassnahmen aufheben. Bio-Bauern kämen ohne Subventionen aus, McDonald’s würde aus Freiburg verschwinden, Fettes Brot einen Auftritt im Fri-Son endgültig vergessen und die FN auf fette Schlagzeilen verzichten.
Doch Hand aufs Herz: Wäre das nicht langweilig? Lassen wir doch der nordamerikanischen Hockeyliga ihre Stars und den Gottéron-Fans auch mal ein Frust-Erlebnis. Es muss ja nicht unbedingt gegen Bern sein.