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Der Traum: eine zweisprachige Sitzung

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Autor: Nicole Jegerlehner

Jean-Pierre Wolhauser, neue Ratspräsidenten betonen jeweils, sie wollten effizient arbeiten. Sie sind Sekretär des Verwaltungsrats der Grenette AG und lesen an deren Generalversammlung jeweils das Protokoll vor. Geht der Generalrat mit Ihnen den Weg der gepflegten Langsamkeit?

Nein, der Generalrat ist ein anderer Betrieb als die Generalversammlung. Das Protokoll verlesen wir jeweils, weil es niemand liest, wenn man es nur auflegt.

Was macht einen guten Ratspräsidenten aus?

Er braucht Erfahrung im Ratsbetrieb, und er sollte schon länger dabei sein. Und er sollte systematisch vorgehen. Ich hoffe, ich erfülle das, auch von meinem Beruf als Notar her.

Sie sassen bereits zwischen 1991 und 2006 im Generalrat; 2006 wurden Sie abgewählt. Was hat Sie nun motiviert, wieder anzutreten?

Der Politvirus… (lacht). Ich wollte es noch einmal versuchen. Gewisse Themen wie Verkehr oder das Burgquartier sprechen mich an. Als Generalrat hat man eine schöne Aufgabe, man beschäftigt sich mit Themen, die nicht alltäglich sind. Und ich fühle mich sehr verbunden mit dieser Stadt und versuche, mit dem Amt im Generalrat der Gemeinschaft etwas zu geben.

Sie wurden vor einem Jahr in den Generalrat gewählt und übernehmen nun das Präsidium. Helfen Sie Ihrer Partei aus der Patsche, oder ist dies ein Anlauf für den Sprung in den Grossen Rat oder gar in ein Exekutivamt?

Eigentlich war die SVP an der Reihe, das Präsidium zu übernehmen, aber sie hatte keinen Kandidaten. Also ist meine Partei eingesprungen. Und da stiess man auf mich, ich bin einer der erfahrensten Generalräte der FDP. Und ich bin zweisprachig, vielleicht spielte das auch eine Rolle. Ambitionen für ein Amt im Grossen Rat oder in einer Exekutive hege ich aber keine.

Sie haben Ihre Zweisprachigkeit angesprochen. Wie wichtig ist die Sprachenfrage im Freiburger Generalrat?

Mir ist diese Frage wichtig. Wir leben in einer zweisprachigen Stadt, auch wenn die welschen Kollegen manchmal vergessen, dass Freiburg im 17. Jahrhundert mehrheitlich deutschsprachig war. Ich bin zweisprachig aufgewachsen, mit einer deutschsprachigen Mutter und einem Vater französischer Zunge, der aber auch Deutsch sprach. Das ist ein grosser Vorteil, ich habe das immer sehr geschätzt. Ich arbeite auch in beiden Sprachen.

Wird sich das auf Ihr Präsidialjahr auswirken?

Es wäre schön, würde der Gemeinderat den deutschsprachigen Generalratsmitgliedern auf Deutsch antworten – so wie das Gemeinderat Thierry Steiert tut. Und die deutschsprachigen Generalräte sollten öfter Deutsch sprechen. Mein Traum wäre es, einmal eine zweisprachige Sitzung abzuhalten.

Was möchten Sie in Ihrem Präsidialjahr bewirken?

Dies ist das dreissigste Jahr, in dem der Generalrat eigenständig ist – also sein eigenes Präsidium hat und nicht mehr vom Gemeindeammann geleitet wird. Da wäre es schön, wenn wir ausserhalb des Ratsbetriebs die eine oder andere Aktion durchführen könnten.

«Ich bin zweisprachig aufgewachsen»: Jean-Pierre Wolhauser ist ab heute Generalratspräsident.Bild Alain Wicht/a

Zur Person

Ein zweisprachiger Stadtfreiburger

Der 57-jährige Jean-Pierre Wolhauser sass von 1991 bis 2006 im Freiburger Generalrat; dann wurde der zweisprachige FDP-Politiker abgewählt. Vor einem Jahr schaffte er den Sprung ins Parlament wieder. Aufgewachsen ist er im Burgquartier; dort lebt und arbeitet er auch heute. Die Schulen hat er auf Deutsch absolviert, studiert hat er in St. Gallen und Freiburg. Zuerst schloss er in Ökonomie ab, bevor er Jura studierte und das Notariatspatent erlangte. Er ist verheiratet und hat zwei Kinder in Ausbildung. njb

Bahnhofsschilder:«Ein Fortschritt im Verhältnis»

An seinen ersten beiden Sitzungen unter dem neuen Präsidenten stimmt der Freiburger Generalrat auch über einen Kredit von 40000 Franken für zweisprachige Bahnhofsschilder ab. «Ohne ein Theater machen zu wollen», sagt Generalratspräsident Jean-Pierre Wolhauser: «Es ist ein Fortschritt im Verhältnis zwischen den beiden Sprachgruppen, dass der Freiburger Bahnhof zweisprachig beschildert wird.» Das sei ein Zeichen gegenüber «den vielen Deutschsprachigen, die in der Stadt Freiburg leben». njb

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