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Der Traum ist ausgeträumt

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Autor: matthias fasel

Noch vor einem Jahr hatten die Freiburger Spieler nach dem Halbfinal-Aus gegen Servette bereits wenige Minuten nach dem Spiel einen Kasten Bier in der Kabine und ein Lächeln auf dem Gesicht. Am Samstag in Davos sah das ganz anders aus.

Diesmal prägten niedergeschlagene Gesichter und Tränen das Bild. «Vielleicht werden wir später einmal auf das Geleistete stolz sein. Aber jetzt sicher nicht», beschrieb der sichtlich enttäuschte Beni Plüss den Gefühlszustand der Spieler. Zu nahe war Gottéron diesmal am Finaleinzug dran. Das gilt nicht nur im Bezug darauf, dass die Freiburger in der Serie mit 3:1 geführt hatten, sondern auch für das siebte und entscheidende Spiel vom Samstag.

Kampf um Zentimeter

Nach der bescheidenen Leistung im Heimspiel vom Donnerstag zeigte Gottéron zum Abschluss noch einmal eine überraschend starke Leistung. Wie die Davoser konnten auch die Freiburger die Intensität deutlich erhöhen. Zuträglich dafür war sicher auch Pelletiers Entscheidung, für die am Donnerstag enttäuschenden Marc Chouinard und Kirby Law wieder Laurent Meunier und Mark Mowers zu bringen.

Die Zuschauer in der erstmals in dieser Serie ausverkauften Vaillant-Arena bekamen deshalb einen dramatischen Playoff-Kampf zu sehen, in dem zwei ebenbürtige Teams um jeden Zentimeter Eis kämpften. Eingeläutet wurde dieser von den Gästen. Mit bedingungslosem Forechecking setzten die Freiburger Davos in der Startphase unter Druck. Folgerichtig stocherte Gil Montandon im letzten Spiel seiner Karriere bereits in der vierten Minute den Puck über die Linie. Genau wie die Davoser dem Ausgleich, standen die Freiburger danach dem 2:0 einige Male nahe.

Als aber der HCD mit einem Doppelpack nach Spielmitte das Spiel drehte, schien Gottéron zu wanken. Nach einem Timeout von Serge Pelletier bewies Beni Plüss jedoch, wie viel Moral in dieser Mannschaft steckte. Nur 39 Sekunden nach Petr Sykoras 2:1 lenkte er auf dem Eis kniend einen Schuss Sprungers zum Ausgleich ins Tor. Als Valentin Wirz zu Beginn des Schlussdrittels einen katastrophalen Querpass von Andreas Furrer abfing und Leonardo Genoni zwischen den Beinen erwischte, war für Gottéron das Tor zum Final wieder weit offen.

Zwei Fehler zu viel

Dass die Teams der harten Serie Tribut zollten, zeigte sich daran, dass nicht nur Davos, sondern auch Freiburg in der Verteidigung mehr Fehler beging als üblich. So verhinderten schliesslich zwei individuelle Fehler Gottérons ersten Finaleinzug seit der Saison 93/94. Den ersten Fauxpas leistete sich Wesley Snell in der 48. Minute, als er einen Querpass des omnipräsenten Guggisberg relativ unbedrängt in das eigene Tor lenkte. Dass die Bündner danach nach einer offenen Schlussphase das Spiel, wie bereits in Spiel fünf am Dienstag, wieder in der Schlussminute für sich entschieden, ist nicht bloss Zufall.

«Es ist schon möglich, dass die Erfahrung am Ende den Unterschied ausgemacht hat. Beim Heimspiel vom Donnerstag und in den entscheidenden Phasen in Davos wollten wir es zum Teil zu gut machen», sagt Alain Birbaum. Den besten Beweis dafür lieferte Michael Ngoy. Als alles auf eine Verlängerung hindeutete, warf er sich völlig unbedarft zu Boden, um hinter dem Tor Guggisberg zu stoppen. Stattdessen behinderte er mit dieser Aktion auch noch gleich Sandy Jeannin, so dass Guggisberg vors Tor passen und Andres Ambühl Davos in den sechsten Final seit 2002 schiessen konnte.

«Ein unglaublicher Monat»

Gleichzeitig riss der Stürmer Gottéron jäh aus den Finalträumen und den Kanton Freiburg aus der Playoff-Euphorie. Bei den Spielern sorgte diese Tatsache sichtlich für Wehmut. «Es war ein unglaublicher Monat. Wir haben so viele grossartige Momente erlebt. Überall wurde von Gottéron gesprochen», sagte Birbaum. Und Ngoy doppelte nach: «Wir haben gespürt, dass eine ganze Region hinter uns stand.»

Trainer Serge Pelletier wollte und konnte seinen Spielern zumindest für das Spiel vom Samstag keine Vorwürfe machen, ausser höchstens, dass das Powerplay höheren Ansprüchen einmal mehr nicht genügte. «Die Mannschaft hat toll gekämpft und alles gegeben. Die Serie war so eng, dass am Ende die bessere Chancenauswertung den Unterschied ausgemacht hat. Denn Chancen auf den Finaleinzug hatten wir genug. Trotzdem haben wir eine starke Saison gespielt. Wir haben eine Euphorie entfacht, die wiederum das gesamte Team stark geprägt und zusammengeschweisst hat.»

Mit der Saison grundsätzlich zufrieden ist auch Julien Sprunger: «In diesem Jahr haben wir gezeigt, dass wir zu den besten Teams der Schweiz gehören. Aber auf diese brutale Art auszuscheiden tut schon sehr, sehr weh.» Aber wie sagte Unglücksrabe Ngoy treffend: «Das ist eben Sport.»

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