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Der Traum von der Arbeit mit Pferden

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Tatsächlich, die Geschlechterverhältnisse rund um die Arena des Nationalgestüts in Avenches waren an diesem heissen Nachmittag eindeutig: Viele Mädchen sowie jüngere und ältere Frauen bewunderten die stattlichen Pferde, welche während rund einer Stunde durch die Arena schritten, trabten oder auch einmal galoppierten. Männer und Knaben gab es durchaus. Oft sassen ganze Familien auf den bereitgestellten Bänken im Schatten. Nicht bei allen Familienmitgliedern war das Interesse für die Tiere ausgeprägt. Einem Jungen war mehr als deutlich anzusehen, dass er diesen Nachmittag wohl lieber am Strand des nahen Murtensees verbracht hätte.

Dass die Faszination für Pferde bei Mädchen und Frauen besonders ausgeprägt ist, scheint also kein Klischee zu sein. Das bestätigt auch Rudolf von Niederhäusern, Leiter der Forschungsgruppe Pferdezucht und Pferdehaltung am Nationalgestüt. «Bei uns sprechen wir nicht von Kunden, sondern von Kundinnen», sagt er. Und Kurt Walther, Teamleiter der Sattlerei, ergänzt: «Auf zehn Frauen, die sich für eine Sattlerlehre bewerben, kommen vielleicht zwei Männer.»

Kaum Nachwuchssorgen

Einmal ganz abgesehen von der Geschlechterfrage: In der Pferdebranche muss man sich um Nachwuchs keine Sorgen machen. So erzählt Florian Hauser, Leiter der Schmiede im Gestüt, er habe für die Lehrstellen im Sommer 2016 schon drei Kandidaten. Insgesamt gebe es deutlich mehr Interessenten als Lehrstellen. Dies ganz im Gegensatz zu anderen Handwerksberufen, in denen kaum qualifizierte Lehrlinge gefunden werden. Hauser erklärt sich diese Situation mit der veränderten Beziehung zum Pferd. Nachdem das Pferd in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts seine Rolle als Arbeitstier verlor, wurde es gegen Ende des Jahrhunderts zunehmend wichtiger als Freizeitbeschäftigung. Durch diesen eigentlichen Boom gebe es dann in der Folge auch mehr junge Menschen, die mit Pferden arbeiten wollten. Die Herausforderung besteht nun gemäss Hauser darin, die besten Kandidaten zu finden. Er persönlich achtet dabei weniger auf die körperliche Kraft. «Die kommt dann mit dem Arbeiten», meint er. Absolut unverzichtbar sei aber das Gefühl für den Umgang mit dem Pferd. Sei dieses nicht vorhanden, könne es schnell gefährlich werden.

Der Hufschmied macht sich um die Zukunft seines Berufs keine Sorgen. «Solange man auf betonierten Wegen reitet, wird es noch Hufschmiede brauchen.» Obwohl man diverse Alternativlösungen getestet habe, sei man immer wieder zum klassischen Hufeisen zurückgekehrt.

Rudolf von Niederhäusern freut sich über das grosse Interesse an Pferden. Dennoch verschweigt er Schwierigkeiten nicht. «Oft müssen wir interessierten Mädchen zuerst einmal die Schattenseiten von Traumberufen wie Bereiterin oder Pferdepflegerin klarmachen.» Dazu gehören etwa lange Arbeitszeiten oder mühsame Putzarbeiten. Da könnten dann schon Mädchenträume auf die Realität prallen.

Zu teures Handwerk

Nicht alle Berufe haben eine günstige Zukunft vor sich. Davon berichtet etwa Jean-Philippe Chêne. Der gelernte Schreiner kümmert sich in Avenches um alle Wagnerarbeiten, wie die Reparatur von Wagenrädern. Eine Ausbildung zum Wagner gibt es in der Schweiz nicht mehr. Wagner würden heute auch kaum mehr ganze Wagen herstellen. «Das wäre in der Schweizschlicht zu teuer.»

Zahlen und Fakten

Kompetenzzentrum für Pferdehaltung

Das Schweizer Nationalgestüt in Avenches wurde 1898 gegründet und entwickelte sich zu einem Kompetenzzentrum für Pferde und andere Equiden. Zu seinen Aufgaben gehören die Forschung und Entwicklung, die Ausbildung sowie die Unterstützung der Pferdezucht, insbesondere des Freibergers. Das Gestüt ist dem eidg. Departement für Wirtschaft, Bildung und Forschung angegliedert.sos

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