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Der Turnverein Murten feiert 175 Jahre Bestehen

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Der Turnverein Murten bietet für jede Altersgruppe sportliche Aktivitäten und möchte das anlässlich seines 175. Geburtstages zeigen. Präsident Matthias Spring spricht über Trainingsgruppen, den Nachwuchs und das Jubiläumsfest.

«Letztes Jahr ist Corona-bedingt nicht viel gelaufen. Jetzt wollen wir Vollgas geben und unser grosses Jubiläum feiern», sagt Matthias Spring, Präsident des Turnvereins (TV) Murten, rund einen Monat vor dem Fest. Mit dem Anlass möchte der Verein nicht nur sein 175-jähriges Bestehen feiern, sondern auch seinen Bekanntheitsgrad steigern und neue Mitglieder anziehen. «So könnten wir den Verein auf breitere Schultern stellen.» Gut 100 Aktivmitglieder zähle der TV derzeit. Es seien aber nicht alle aktiv in den Sporthallen anzutreffen und die Mitgliederzahl stagniere momentan.

Das Programm des Jubiläumsfestes (siehe Kasten) solle der Öffentlichkeit zeigen, dass die Aktivitäten des TV sehr vielfältig seien und sich an alle Generationen richteten, so der Präsident, der die verschiedenen Trainingsgruppen aufzählt.

Spiel und Spass kommen nicht zu kurz

Gewissermassen einzigartig sei die Gruppe Geräteturnen, welche sich einmal pro Woche in der Turnhalle der OS Region Murten treffe und vor allem mit Reckgeräten trainiere. «Dieses Geräteturnen bieten die anderen Sportvereine in der Region Murten nicht an. Wir wollen es nun stärken.» Die Geräteturnerinnen und -turner erlernen Jahr für Jahr eine Aufführung, mit welcher sie als Verein an Turnfesten teilnehmen. Weiter zählt Matthias Spring bei den Aktiven die Gruppe Polysport und das Team Aerobic auf. Beide trainieren Kraft, Ausdauer und Koordination. Obwohl die Teilnehmerinnen und Teilnehmer sich in ihren Trainingsstunden für Turnfeste und Vereinswettkämpfe vorbereiteten, kämen Spiel und Spass nicht zu kurz, versichert der 28-Jährige.

Mit dem Mutter-Kind- beziehungsweise Vater-Kind-Turnen – kurz MuKi und VaKi – richtet sich der Turnverein bereits an Kinder ab 2,5 oder 3 Jahren. Diese können nicht nur mit ihren Eltern, sondern auch mit den Grosseltern oder dem Götti gemeinsam turnen, spielen und sich austoben. «Wir möchten damit die Freude an der Bewegung bei allen Teilnehmerinnen und Teilnehmern fördern.» Ab dem ersten Kindergartenjahr steht den Mädchen und Jungen das Kinderturnen offen. Hier können sie springen, lachen, tanzen, klettern und sich bewegen, ohne dass sie von Verwandten begleitet werden. Mit zunehmendem Alter können sie zu den Jugi Kids wechseln, danach zu den Jugi Juniors und schliesslich zu den Jugi Teens. In letzterer Gruppe machen die Mädchen und Jungen, welche die 9H bis 11H besuchen, getrennt nach Geschlechtern Parcours, Ballspiele, Leichtathletik, Krafttraining oder Turnen.

Sich fit zu halten und beweglich zu bleiben sind im Bereich Senioren die Ziele der Frauen- sowie der Männer- und Seniorenriege. Neben dem Turnen gehe es hier auch um Kameradschaft und Geselligkeit.

Präsident Matthias Spring möchte den Verein auf breitere Schultern stellen.
zvg

«Auch für fitte, junge Leute»

Dem Turnverein Murten hänge das Image an, sich vor allem an ältere Personen zu richten. Das sei aber eine falsche Vorstellung, sagt Matthias Spring, der seit rund sieben Jahren Mitglied des TV ist. «Wir sind auch für fitte, junge Leute da, die Sport machen wollen, ohne Höchstleistungen erbringen zu müssen.» Doch sicherzustellen, dass die Mitglieder der Jugi-Gruppen zu den Aktiven wechseln, sei nicht so einfach. Mit zunehmendem Alter sei bei Kindern und Jugendlichen das Interesse für das Turnen und für den Verein rückläufig, lautet seine Feststellung.

In der Jugi-Gruppe für die ganz jungen Kinder und beim Geräteturnen gebe es hingegen keine Nachwuchssorgen. «Das MuKi-VaKi-Turnen ist sehr beliebt. Beim Geräteturnen haben wir sogar eine Warteliste. Um hier die Kapazitäten zu erhöhen, bräuchten wir mehr Turnhallen und Leiter für das Training.»

Rückblick

«Aus dem Marschieren begleitet von einem Tambourin wurde Gymnastik mit moderner Musik»

Vom Training im Freien, dem unbekannten Volleyball und einem Trampolin als Highlight berichtet Ehrenpräsident Heinz Kaufmann.

«Marschieren, Laufschritt und Formationen üben, Fechten, Schwingen und Steinstossen»: Das seien die Übungen des 1846 gegründeten Turnvereins (TV) Murten gewesen, dem ersten Männerturnverein im Kanton, sagt Ehrenpräsident Heinz Kaufmann. «Damals war von Körperertüchtigung die Rede. Es wurde ohne Geräte geturnt, auch eine Halle für die sportlichen Aktivitäten gab es nicht.» Der Sport fand unter freiem Himmel statt, «fast militärisch organisiert». 1855, nur wenige Jahre nach der Gründung, brachte das Vereinsmitglied Pierre Habegger den ersten Eidgenössischen Kranz nach Murten. 1866 war der Verein Gründungsmitglied des Freiburgischen Kantonalturnverbandes. Als 1896 in Murten die Turnhalle gegenüber vom Viehmarktplatz gebaut worden war, mussten die Turner nicht mehr nur im Freien trainieren.

1954, also im Alter von zehn Jahren, trat Heinz Kaufmann in die Jugendriege ein. In den 1950er-Jahren sei mit dem Geräteturnen begonnen worden, konkret am Barren, an den Ringen und am Reck, sagt der Murtner. Auf der Längmatt beim Kindergarten hatten die Turner eine Strecke von 100 Metern abgemessen. «Das war unsere Laufstrecke.» In Fronarbeit habe der TV Anfang der 1960er-Jahre auf der Engematte eine Anlage für Weit- und Hochsprung gebaut. «Wo heute das Openair-Kino und die Eisbahn stehen, war früher unser Turnplatz», erinnert er sich.

Turnvorstellungen als Tradition

Die Murtner hätten nicht nur vor den Toren des Stedtlis, sondern auch an kantonalen und eidgenössischen Turnfesten ihr Talent gezeigt. Die Kreisschlussturnen seien Jahr für Jahr im Herbst das Ende der Saison gewesen. «Hier trafen sich Vereine aus der Region. Das Gebiet reichte vom Seeland bis nach Avenches.» Nach dem Kreisschlussturnen hätten die Mitglieder des TV Murten ihre Turnvorstellung vorbereitet und geprobt.

Solche Vorstellungen veranstaltet der TV Murten seit dem 19. Jahrhundert. Die erste öffentliche Turnvorstellung habe 1885 stattgefunden. Ein Gruppenfoto von 1898 zeugt von der Vorstellung eines italienischen Tanzreigens unter dem Motto «Tamburella». 1959 sei «Flug um die Welt» das Motto gewesen. «Etliche Städte hatte der Verein besucht, so auch Moskau, und brachte einen russischen Tanz nach Murten», sagt der Ehrenpräsident. Ein Jahr später standen Zirkusnummern auf dem Programm in der Show «Zirkus Moratti». Begleitet von Livemusik fuhren zwei Turner unter anderem mit dem Velo über ein gespanntes Seil.

Die Anschaffung eines grossen Trampolins sei 1963 ein Highlight für die Mitglieder des Turnvereins gewesen. «Das war etwas total Neues. Entsprechend wahnsinnig war der Run auf dieses Trampolin.» Während der Turnstunden habe der Oberturner jeweils die Zeit stoppen müssen, damit jeder einmal aufs Trampolin konnte.

Volleyball sei Ende der 1960er-Jahre aufgekommen. «Damals hatten wir keine Ahnung, wie dieser Sport funktioniert. Wir haben Handbücher darüber gelesen», erinnert sich Heinz Kaufmann, der einige Jahre lang Leiter der Volleyballer war. Aus der Volleyballequipe vom Turnverein sei später der eigenständige Verein TV Murten Volleyball geworden. Auch der Turnverein Muntelier, der Athletic Club Murten sowie die Orientierungslaufgruppe Murten hätten ihren Ursprung im Murtner Turnverein.

Materialverwalter, Kassier und 15 Jahre lang Präsident: Heinz Kaufmann hatte mehrere Funktionen im Turnverein Murten.
Jean-Michel Wirtz

Am Übergang von den 1960er- zu den 1970er-Jahren sei das Turnen in Murten moderner geworden. «Aus dem Marschieren begleitet von einem Tambourin wurde Gymnastik mit moderner Musik.» Weil der Oberturner einen Klavierspieler kannte, hätten die Murtner 1972 zu Klavierklängen trainiert, erzählt Heinz Kaufmann. Nun seien auch Trainings getrennt nach Altersgruppen und Disziplinen möglich gewesen – dank der neuen Turnhalle beim Feuerwehrlokal an der Bernstrasse. «Jetzt wurde viel intensiver geturnt und unser Verein konnte sehr gute Athleten hervorbringen.»

Während zu Beginn ausschliesslich Männer im Turnverein waren, wurde später eine Damenriege ins Leben gerufen. Wann das genau war, kann Heinz Kaufmann nicht sagen.

Werbung für Murten

Der TV Murten turnte und trainierte nicht nur. Zur 125-Jahrfeier des Vereins im Jahr 1971 erstellten die Mitglieder den Vitaparcours im Greng. Anlässlich der 500-Jahr-Feier der Schlacht bei Murten 1976 hätten der Turnverein und die Stadtmusik Werbung für Murten gemacht. Die zwei Gruppen seien gemeinsam in die deutschen Zähringerstädte gereist und hätten dort an Festakten und Umzügen teilgenommen. «Wir Turner traten aber nicht als Sportler auf, sondern als Winzergruppe, die Wein vom Vully ausschenkte, und einen Tanz zeigte.» Die Gemeinde habe den Turnverein für diese Aktion angefragt, so Heinz Kaufmann, der damals Vereinspräsident und Stadtpolizist von Murten war. Das Murtner Stadtfest sei von den Turnern importiert worden. «Wir waren in Neuenburg am Rhein und sahen das dortige Stadtfest. Da war für uns klar: Wir wollen das auch in Murten haben.»

Als sehr beliebt und abwechslungsreich beschreibt Heinz Kaufmann die Turnerfahrten. «Das waren ziemlich schwierige Touren. Es brauchte ein spezielles Training im Vorfeld. Heute ist das ja eher ein Plausch», sagt er mit einem Lachen. Eine Turnerfahrt habe in drei Tagen vom Jungfraujoch via Konkordiahütte zur Grimsel geführt.

Nachdem er im Laufe der Jahrzehnte verschiedene Ämter im Turnverein Murten innehatte – Materialverwalter, Kassier und 15 Jahre lang Präsident – ist Heinz Kaufmann auch heute noch mit dabei, nun aber in der Senioren- und Männerriege. jmw

Programm

Stadtlauf, Generationen-Wettkampf und Show-Block

Am Sonntag, dem 12. September, feiert der TV Murten in und um das Stedtli sein 175-jähriges Bestehen. Los geht es um 10 Uhr mit einem Stadtlauf, der auf der Soli-Strecke das ganze Stedtli passiert. Start und Ziel sind beim Berntor. Teilnehmerinnen und Teilnehmer bis zwölf Jahre laufen 400 Meter, die anderen rund 1000 Meter. «Es wird eine Rangliste geben, aber im Vordergrund soll der Spass am Laufen stehen», sagt Matthias Spring, Präsident des Turnvereins (TV) Murten. In diesem Sinne werden Guggenmusiken am Streckenrand für eine festliche Atmosphäre sorgen. Auch Plausch-Stafetten mit sechs Läuferinnen und Läufern stehen am Vormittag in der Hauptgasse auf dem Programm.

Um 12 Uhr beginnt auf der Engematte hinter dem Berntor-Schulhaus der Generationen-Wettkampf. Frisuren-Memory, Nageln, Ball-Weitwurf und Rasenmäher ziehen sind die vier Disziplinen. Jedes Team muss aus zwei oder mehr Generationen bestehen und sollte zwei bis vier Personen umfassen. «Für diesen Wettkampf braucht es weder Training noch Sportbekleidung. Einfach vorbeikommen und Spass haben», so Matthias Spring.

Die Anmeldungen nimmt der TV Murten im Voraus auf seiner Website und am Wettkampftag vor Ort entgegen.

Um 16 Uhr führen die Mitglieder des TV Murten im Festzelt einen Showblock auf. «Unter dem Thema Zeitreise zeigen wir, welch unterschiedliche Sportaktivitäten im Verein in den 175 Jahren gemacht wurden, zum Beispiel Fechten und Schwingen», sagt Matthias Spring. jmw

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