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Der Umzug bildete einen würdigen Abschluss des gelungenen Westschweizer Jodlerfests

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Das 30. Westschweizer Jodlerfest ist Geschichte. Die rund 1400 Aktiven und die bis zu 25 000 Besucherinnen und Besucher haben die familiäre Ambiance in Bösingen geschätzt. Für viele war es ein willkommener Neustart nach einer langen Corona-Pause.

«Ob ich müde bin?» Ein Jodler, der gerade noch im grossen Umzug durch das Dorf Bösingen mitgemacht hat und sich nun zur Zuschauerschar am Strassenrand gesellt, wischt sich den Schweiss von der Stirn, trinkt einen Schluck Bier und lacht: «Gar nicht! Jetzt bin ich gerade richtig angelaufen und das Fest könnte von mir aus noch eine Woche weitergehen.» So wie ihm geht es an diesem Sonntag noch ein paar anderen Leuten. Ein älterer Mann, der es sich im Schatten einer Hausmauer auf einem Campingstuhl bequem gemacht hat und wartet, bis es weitergeht, sagt: 

Es ist schön, wieder einmal so etwas zu erleben.

Es seien so viele Leute da und es gebe so viel zu sehen. 

Ein buntes Sujet nach dem anderen

Zu sehen und zu hören gibt es tatsächlich viel. Die Musikgesellschaft Bösingen hat den Anfang gemacht. Die Mitglieder des Sensler Harscht haben ihren strammen Marschschritt trotz der Sommertemperaturen durchgezogen und die Trachtengruppe Gurmels trägt ihre Herzensbotschaft «Singe macht Früüd» voller Enthusiasmus vor.

Das Dorf Bösingen hat sich herausgeputzt, die Strassenränder sind dekoriert und die Gemeinde an der Grenze zu Bern präsentiert sich den Besucherinnen und Besuchern von nah und fern in einem guten Licht. Allein rund um die Kreuzung im Dorfkern stehen unzählige Leute, die Tribüne ist vollbesetzt und auch an der restlichen Umzugsstrecke haben sich überall sehr viele Leute versammelt. Die Organisatoren schätzen, dass zwischen 4000 und 5000 Leute gekommen waren.

Fröhliche Stimmung

Sie begrüssen die Gruppen und Formationen mit Klatschen und Winken, hie und da werden Hände geschüttelt, alte Bekannte und Familienmitglieder begrüsst oder ein Spruch geklopft. Es ist ein Sehen und Gesehen werden; die Stimmung ist fröhlich und ausgelassen. Es wird viel gelacht und alle, die am Umzug teilnehmen werden von den hochgehaltenen Mobiltelefonen zigfach geknipst oder gefilmt. Auch die mit viel zum Detail gezierten Wagen ernten viel Lob und Bewunderung.

Die Fahnenschwinger werden bei ihren Schwüngen vom Publikum sportlich angefeuert, denn sie haben gleich mit zwei Hürden zu kämpfen: zum einen gegen die blendende Sonne, wegen der es trotz Sonnenbrille zuweilen schwer fällt, das Ende der Fahnenstange richtig zu fassen. Zum anderen geht ein laues Lüftchen, das ihre Fahnen ab und zu in einem anderen Winkel Richtung Boden segeln lässt als sie es berechnet haben.

Der Umzug ist bunt und abwechslungsreich. Zuweilen ergeben sich ganz ungewöhnliche Tonkombinationen: Das Tuckern alter Traktormotoren geht einher mit besinnlichen Alphornklängen, das Hecheln der Hunde vom Schweizer Bernhardiner Club mischt sich mit dem Quietschen des alten Leiterwägelis, auf dem der jüngste Nachwuchs mitfährt. Es wird gedrechselt, gegeisselt, gesungen und gehupt…

Und dann wird schon das 28. und letzte Sujet angekündigt: Der Sammelwagen, mit dem die Organisatoren um letzte Spenden für den Anlass bitten und sich gleichzeitig verabschieden. «Schön ischis gsi», sagt eine Besucherin und klappt ihren Klappstuhl zusammen. Das gilt wohl für den Umzug wie auch für den ganzen Anlass: Ein schönes Fest geht zu Ende.

Bilanz

Die Organisatoren sind mehr als zufrieden mit dem Fest

Das Organisationskomitee und die drei Trägervereine ziehen eine positive Bilanz des 30. Westschweizer Jodlerfests. Wetterglück und geschätzte 20 000 bis 25 000 Besucherinnen und Besucher haben dazu geführt, dass ihre Erwartungen mehr als erfüllt worden sind.

«Menschen aus unterschiedlichen Regionen und mit unterschiedlichen Sprachen sind zusammengekommen, haben sich unterhalten und gemeinsam gesungen. Wir wollten, dass sie sich am Fest wohlfühlen», sagte Christine Bulliard am Sonntagabend. «Bösingen hat diese Brückenfunktion sehr gut wahrgenommen.» Die Nationalrätin aus Ueberstorf bildete zusammen mit Oberamtmann Manfred Raemy das Co-OK-Präsidium des Jodlerfests in Bösingen.

Mehrere Höhepunkte

Auf die Frage, was ihr am besten gefallen habe, zählte sie mehrere Sachen auf: «Mich hat die Echtheit beeindruckt, mit der die Jodler, Fahnenschwinger und Alphornbläser aufgetreten sind.» Der offizielle Akt der Fahnenübergabe sei sehr emotional gewesen, der Mitternachtsjutz habe bei ihr Gänsehaut verursacht und der Auftritt des Nachwuchstes habe gezeigt, dass sich auch Jugendliche für Traditionen und Brauchtum interessieren.

«Ich bin glücklich und zufrieden. Wir haben lange für diesen Moment gearbeitet – einen Moment, von dem einige Zeit gar nicht sicher war, ob er jemals stattfinden kann», so Christine Bulliard weiter.Viele UnsicherheitenEs sei nicht leicht gewesen, den Anlass nach der coronabedingten Verschiebung auf die Beine zu stellen. Die Suche nach Sponsoren und nach den rund benötigten 570 Helferinnen und Helfern seien zwei grosse Hürden gewesen. «Wir haben noch bis zur letzten Minute gesucht», sagte sie. Wer sich zur Verfügung gestellt habe, habe viel Flexibilität gezeigt, weil bei den Einsätzen oft kurzfristig Änderungen gab.

Bargeldlos klappte nicht immer

Für einige Kritik sorgte der Entscheid des OK, das Jodlerfest bargeldlos durchzuführen. «Es war ein Versuch, der zum Teil gelungen ist, aber doch an ein paar Kinderkrankheiten litt», führte Christine Bulliard aus. Wegen technischen Problemen habe das Bezahlen nicht immer einwandfrei funktioniert. Auch hätten sich einige Besucher und Teilnehmer generell über dieses System beschwert. «Wir haben ihre Einwände ernst genommen und versucht, sie zu informieren und zu unterstützen.» Sie sei überzeugt, dass bargeldloses Fest in wenigen Jahren zum Standard gehören. Für die Organisatoren sei dies viel einfacher, weil die Abrechnung schneller gemacht sei.

Motor des Fests

Was sie jetzt nach dem Ende des Fests vermissen werde, sei die gute Zusammenarbeit im OK, sagte Christine Bulliard zum Schluss, bevor sie das Wort an OK-Mitglied Armin Zollet übergab. Diesen bezeichnete sie als «Motor des Jodlerfests», weil er trotz Hürden immer motiviert und positiv gestimmt gewesen sei. «Ich bin erleichtert, dass der Anlass reibungslos über die Bühne gegangen ist», sagte er. «Die Leute haben sich bei uns wohlgefühlt und waren zufrieden, das ist für mich das Wichtigste.»

Es sei klar zu spüren gewesen, dass viele Leute ein grosses Bedürfnis hatten, wieder einmal gemütlich zusammenzusitzen und fröhlich zu sein. «Die Ambiance war einfach nur schön – so etwas brauchte es mal wieder.» Und natürlich gefällt ihm als Bösinger auch, dass sein Dorf eine gute Visitenkarte abgeben konnte. «Das hat die Gemeinde verdient, sie wird zu oft unterschätzt», so Armin Zollet. Auf die Frage, wie viel er an diesem Wochenende geschlafen habe, antwortete er mit einem Lachen und nimmt ein Schluck von seinem Bier.

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