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Der Verein zur Vermittlung von Hilfsdiensten wird für die Zukunft fit gemacht

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Susanne Lottaz hat den Verein für Hilfsdienste vor 20 Jahren gegründet und will ihn nun professionalisieren.
Aldo Ellena

Das Konzept des Vereins zur Vermittlung von Hilfsdiensten soll nach 20 Jahren in die nächste Generation geführt werden. Gründerin Susanne Lottaz will den im ganzen Kanton tätigen Verein auf eine professionelle Basis stellen. Dafür hat sie sich externe Hilfe geholt.

Der Verein zur Vermittlung von Hilfsdiensten (VHD) ist vor 20 Jahren gegründet worden, um all jenen zu helfen, die im Alltag nicht mehr allein zurechtkommen. Er organisiert Fahrdienste, sucht jemanden, der eine Glühbirne wechseln kann, die Sender beim Fernseher richtig einstellt oder Unkraut jätet.

Die Dienste können alle in Anspruch nehmen, die gesundheitliche Probleme haben. Mehrheitlich sind es jedoch ältere oder kranke Menschen, die den Verein kontaktieren (siehe Kasten).

An die nächste Generation

Initiantin Susanne Lottaz hat im Lauf der Jahre viele Erfahrungen gesammelt und ein grosses Netzwerk aufgebaut. «Nun ist die Zeit gekommen, den Verein in neue Hände zu geben», sagt sie. Sie werde übernächstes Jahr 64 Jahre alt, und es sei deshalb absehbar, dass sie die Verantwortung an die nächste Generation abgeben wolle und müsse. 

Weil sie und ihre Mitstreiterinnen aber so viel Wissen angehäuft haben, war es ihr ein Anliegen, die Nachfolge richtig zu organisieren. «Es ist gut gegangen, weil wir so so viel reinsteckten und so viel wussten und deshalb auf jede Situation reagieren konnten», sagt sie.

Und weil sie so viel Herzblut in ihren Verein gesteckt hat, hat sie sich die Nachfolgeregelung nicht einfach gemacht. «Es ist ja alles auf ehrenamtlicher Basis. Da ist es noch schwieriger, jemand zu finden, der übernehmen will.» Der Verein habe dies bei der Suche nach Vorstandsmitgliedern gemerkt.

Hilfe von der Age-Stiftung

Schliesslich hat Susanne Lottaz bei der Age-Stiftung angeklopft. Diese Schweizerische Stiftung fördert zukunftsfähige und innovative Wohn- und Betreuungsangebote rund ums Älterwerden. Die Stiftung hat das Anliegen des VHD geprüft und als förderungswürdig eingestuft. «Wir haben Glück gehabt», sagt Susanne Lottaz. Die Zusage der Stiftung sei für sie auch eine Art Anerkennung all der Arbeit, die der Vorstand geleistet habe.

Die 130’000 Franken der Age-Stiftung ermöglichen es dem Verein, die «Langzeitsicherung eines überregionalen Hilfsdiensts» anzugehen, wie es im Förderauftrag der Stiftung heisst. Konkret heisst das, dass sich der Vorstand externe Hilfe holen konnte, um den Verein auf Vordermann zu bringen. «Wir brauchten einen Profi, der uns hilft, unsere Abläufe durchleuchtet, die Strukturen bereinigt und auf eine professionelle Ebene stellt.»

Fit bis zum Jahr 2023

Mit Markus Ith vom Büro MDI Backoffice in Murten ist diese Aufgabe letztes Jahr angepackt worden. In einem ersten Schritt wurde die Buchhaltung ins Büro verlegt, und ein professioneller Buchhalter hilft und unterstützt nun bei Buchungen und Abschlüssen. «Das Ziel ist es, dass unsere Organisation spätestens 2023 so weit ist, dass es nicht nur irgendwie weitergeht, sondern dass es gut weitergeht.» Der Erfolg dürfe nicht mehr von einzelnen Personen abhängen, erklärt Susanne Lottaz.

Viel Dankbarkeit

Für sie ist es eine Herzensangelegenheit, dass ihr «Kind» in gute Hände kommt, weil sie im Lauf der Jahre viele positive Rückmeldungen erhalten hat und der Verein jetzt überregional tätig ist. Sie ist glücklich und auch stolz, dass ihre Idee, ältere Menschen dabei zu unterstützen, möglichst lange zu Hause zu leben, erfolgreich ist. «Ich habe so viel Dankbarkeit bekommen: von Leuten, die Hilfe brauchten und sie bekommen haben, und von Leuten, die eine sinnvolle Beschäftigung suchten und bei uns eine gefunden haben.» 

Geehrt fühlte sie sich auch von Anfragen von Leuten aus anderen Kantonen, die ihr Konzept übernehmen und selber etwas Ähnliches aufbauen wollten. «Das zeigt doch, dass unser Projekt Beispielcharakter hat.» Ein wenig hofft sie, dass eine etablierte Hilfsorganisation sich meldet und anbietet, den Verein zu übernehmen. «Das wäre natürlich super.» Erste zaghafte Kontakte in dieser Richtung habe es auch bereits gegeben, konkret sei aber noch nichts, sagt Susanne Lottaz.

Zahlen und Fakten

120 Helferinnen und Helfer
leisten 44’700 Stunden

Susanne Lottaz hat den Verein zur Vermittlung von Hilfsdiensten 2001 in Schmitten gegründet. Das Prinzip ist einfach: Für ein kleines Entgelt verrichten freiwillige Helferinnen und Helfer eine Hilfsleistung bei Menschen, die diese Arbeit nicht mehr selbst ausführen können.

Mit wenigen Leuten hat das Projekt, das sich zum Ziel gesetzt hat, die Selbsthilfe und die Solidarität unter den Generationen zu fördern, damals angefangen. Doch es ist nicht lange dabei geblieben. Die Nachfrage war gross, und bereits 2003 kam das Sekretariat langsam an seine Grenzen, wenn es darum ging, all die Abrechnungen und Löhne der Hilfeleistenden unter einen Hut zu bringen. «Steuern, Versicherungen, die ganzen Datenbanken, da steckt viel dahinter», sagt die Gründerin. 

Filialen im Seebezirk und in der Romandie

2012 ist eine Filiale im Seebezirk gegründet worden und 2017 eine in der Romandie. Heute verrichten die Mitglieder des Vereins in einem riesigen Gebiet ihre Hilfsleistungen. Oft arbeitet der Verein auch mit Arbeitslosen oder Studierenden, die sich so kurzfristig etwas dazuverdienen. Das ist gut für sie, für den Verein aber auch mit viel Administration verbunden, weil es eine grosse Fluktuation gibt und weil jeder, der eine Arbeit ausführt, einen Lohnausweis erhält.

2018 hat der Verein mit 57’380 Stunden eine Rekordzahl an geleisteten Stunden erreicht. 2020 waren es 44’703 Stunden. In dieser Zeit haben durchschnittlich 120 Helferinnen und Helfer bei 248 Kundinnen und Kunden gearbeitet. «Einige nehmen unsere Dienste nur einmal in Anspruch, zum Beispiel wenn sie krank sind oder einen Unfall hatten. Andere sind uns seit Jahren treu.»

Zwischen vielen Helfern und Kunden seien im Lauf der Zeit freundschaftliche Beziehungen entstanden. Am meisten werden Hausarbeiten ausgeführt oder Gartenarbeiten. «Wir waren letztes Jahr auch während 882 Nächten im Einsatz», sagt Susanne Lottaz, und zwar bei Menschen, die in den Nachtstunden nicht allein sein können, Hilfe beim Aufstehen oder auch einfach Gesellschaft brauchen. Während der Corona-Zeit, als der Fahrdienst Passpartout ausfiel und die Pflegeheime ihre Autos selber benötigten, hat der VHD das Passpartout-Auto zur Verfügung gestellt bekommen. So konnte der Verein die eingehenden Fahraufträge weiterhin erfüllen. im

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