Der Wolf rückt vor
In der Region Thun auf Beutefang
Der Wolf erobert die Nordseite der Alpen zurück: In Pohlern bei Thun hat ein Wolf am 27. November acht Schafe gerissen.
POHLERN. Nach dem toten Wolf von Gsteigwiler BE ist es der zweite Nachweis im Norden seit dem Aussterben vor über 100 Jahren.Der Wolf riss die Schafe am frühen Morgen auf einer unbewachten Weide an einem Waldrand, wie der bernische Jagdinspektor Peter Juesy zu einer Mitteilung des Kantons Bern vom Dienstag sagte. Drei der acht Schafe habe der Wolf nur schwer verletzt, sie hätten nach dem Auffinden getötet werden müssen. Eine DNA-Analyse habe danach einwandfrei einen Wolf als Urheber des Angriffs ergeben. Die weiteren Untersuchungen sollen zeigen, ob es sich um ein Weibchen oder um ein Männchen handelt.Sicher ist aufgrund der Gene bereits heute, dass das Tier ursprünglich aus Italien stammt. Laut Juesy könnte es über einen Alpenpass zwischen Grimsel und Sanetsch aus dem Wallis eingewandert sein. Möglicherweise gelangte der Wolf aber auch über das Chablais und die Freiburger Voralpen ins Stockental nahe Thun.Überrascht ist Juesy vom Auftauchen des Wolfes nicht, auch wenn er einen solchen Vorfall eher im inneren Alpenraum erwartet hätte. Am 22. März war in Gsteigwiler bei Interlaken ein Wolf von einem Zug überfahren worden. Dabei handelte es sich um den ersten gesicherten Nachweis an der Alpennordflanke in jüngerer Zeit.sda
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