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«Der Wurm muss dem Fisch schmecken und nicht dem Angler»

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Das Thema der Fortbildungstage in Visp VS hiess «Glaubensbildung im Kulturwandel». Die Deutschfreiburger Seelsorger diskutierten gesellschaftliche Veränderungen und deren Auswirkungen auf ihre konkrete Arbeit. Besonders im Fokus standen die Glaubensbildung und Bereiche, in denen traditionelle Formen der Seelsorge scheitern.

Die Grundlage der Tagung war das «Leitbild Katechese im Kulturwandel» der Deutschschweizerischen Ordinarienkonferenz (DOK). Im Zuge einer sich wandelnden Gesellschaft müsse man auch die eigenen Angebote überprüfen, sagte Mario Parpan von der Deutschfreiburger Fachstelle für Katechese. Die Frage sei, ob die Angebote vom Veranstaltungsort, vom Setting, von der Sprache und der Art der Einladung her tatsächlich alle Teile der Gesellschaft ansprächen.

«Auch in Deutschfreiburg wandelt sich die Gesellschaft», sagte Marianne Pohl-Henzen, Adjunktin des Bischofsvikars. Veränderung geschehe vor allem durch Neuzuzüger und die geringere Bedeutung von Traditionen wie dem Besuch des sonntäglichen Gottesdienstes. Die Seelsorgerinnen müssten sich die Frage stellen, wie sie die Leute erreichen und ihnen Lebenshilfe bieten können. Dazu müsse die Kirche wissen, wie es mit der Gesellschaft aussehe und was sie brauche. «Der Wurm muss dem Fisch schmecken, nicht dem Angler», sagte Pohl-Henzen.

Näher am Puls des Lebens

Damian Kaeser-Casutt vom Bistum St. Gallen stellte das Konzept der «lebensraumorientierten Seelsorge» vor. Dieses sei entwickelt worden mit der Vorgabe, das ganze Dekanat in St. Gallen zu verbinden. Das sei durch ein Umdenken bewirkt worden. Zunächst müsse man die Gesellschaft vor Ort kennen. Man habe über den eigenen Kirchturm hinaus geblickt, um gemeinsam zu organisieren, was für eine einzelne Pfarrei nicht möglich gewesen sei: Lesungen zu Bibel und Literatur, ein Jugendtreff auf dem Klosterplatz, neue Projekte für Menschen am Rande der Gesellschaft und Angebote für junge Erwachsene.

Die Jugendseelsorge Thurgau stellte eine Ausstellung zur biblischen Pfingsterzählung vor, bei der Feuer, Wind und Sprache für Jugendliche erfahrbar gemacht werden. Spannende Projekte gab es auch im eigenen Dekanat zu entdecken: Projekte zur Förderung des interreligiösen Dialogs oder die ökumenische Bibellektüre in Murten.

Prozess soll weitergehen

Am Schluss der Tagung wurden verschiedene Anliegen formuliert: die Suche nach einer angemesseneren religiösen Sprache, die Nutzung von anderen Orten, die Orientierung an den Begabungen der Seelsorgerinnen sowie eine bessere Kenntnis der Gesellschaftsmilieus vor der eigenen Haustür. Die Seelsorger sprachen sich dafür aus, an der nächsten Fortbildung im Februar 2014 am Prozess «Glaubensbildung im Kulturwandel» weiterzuarbeiten. fca

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