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Der Zufall ist seine Muse

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Sich hinsetzen und den ganzen Tag Kunst machen: Das hatte sich Rodolpho Zet für den Ruhestand vorgenommen. Doch das mit dem Kunst machen, war dann doch schwieriger, als gedacht. Stillstand: Nicht nur beruflicher, sondern auch kreativer. Selbst der sonst so zuverlässige Prosecco konnte dem nicht entgegenwirken. Doch dann erinnerte sich Rodolpho Zet an einen berühmten Kabarettisten.

Von der Werbung zur Kunst

Rolf Zbinden, wie Rodolpho Zet bürgerlich heisst, kam 1950 in Bern auf die Welt. Nach der KV-Ausbildung absolvierte er die Werbefachschule und arbeitete unter anderem für die Schweizerische Gewerbezeitung. Dort konnte er seine Hobbys, die Fotografie und das Zeichnen von Karikaturen, miteinbringen. Parallel dazu besuchte er verschiedene Kurse an der Kunstgewerbeschule in Bern. Ganz gefesselt hat ihn die Fotografie aber nie: «Das war mir immer zu gegenständlich. Ich wollte reduzieren, Dinge weglassen und dann schauen, ob der Betrachter das Gleiche sieht wie ich.» Erst mit 42 Jahren konnte er diesem Anspruch gerecht werden – als er anfing, Skulpturen zu fertigen. Dass das so gekommen ist, sieht er im Zufall begründet – wie vieles in seinem Leben.

Von Stahl zu Glas zu Stein

Stahl, Glas und Stein: Rodolpho Zet hat sich diesen drei Elementen verschrieben. 1992 fing alles an: Der Cousin von Rolf Zbinden hatte in seiner Spenglerei eine Walze, mit der man Metall verbiegen konnte. Dies sah Rolf Zbinden als Möglichkeit, endlich abstrakte Kunst machen zu können. Und er nutzte sie: Fortan tüftelte er regelmässig in der Spenglerei an seinen Skulpturen, zuerst aus Eisen und dann aus Stahl. Je mehr Zeit er damit verbrachte, desto stärker wuchs die Leidenschaft.

Drei Jahre später wurde er auf Glas aufmerksam. Bei einem Besuch in einer Kunstglaserei war er beeindruckt von den kunstvoll gefertigten Wappenscheiben und den Kirchenfenstern – so sehr, dass er sich wenig später mit dem Kunst-Glasmaler verabredete. An diesem Tag verlor er sein Herz an das lichtdurchlässige Material – und einige Jahre später dann auch an die Tochter des Kunst-Glasmalers. «Ein Zufall» sagt Rodolpho Zet – auch Jahre später noch mit einem staunenden Tonfall in der Stimme. Um sich mit dem Material besser vertraut zu machen, reiste der Künstler fortan jährlich nach Murano in Venedig. Dort wunderte er sich über die Kunstfertigkeit der Glasbläser, dort schloss er Freundschaften mit Einheimischen und dort kam er zu seinem Künstlernamen: Rodolpho für Rolf, Zet für den ersten Buchstaben seines Nachnamens.

Auch beruflich und privat änderte sich in den kommenden Jahren viel. 1999 gründete Rolf Zbinden in Bern eine Schule im Bereich der Information und Kommunikation, und 2000 zog er mit seiner Partnerin, der Tochter des Kunst-Glasmalers, nach Gurmels. Zum dritten und bisher letzten Element, dem Stein, fand Rodolpho Zet dann 2010. Er begleitete einen befreundeten Steinhauer zu einem Steinbruch in Collonges im Wallis, um diesem beim Transport zu helfen. Vor Ort war er dann aber selber so fasziniert von den herumliegenden Gesteinsbrocken, dass es ihn «so richtig gepackt» habe. Mit einem voll beladenen Auto fuhren die beiden dann nach Hause. Und dort fing Rodolpho Zet an, mit Stein, Glas und Stahl zu «spielen».

Bis zur Pensionierung leitete Rodolpho Zet am Tag seine ICT-Schule, und an den Wochenenden und abends war er im Atelier kreativ. Mit 66 wollte er sich dann nur noch auf die Kunst fokussieren. Doch die Kunst war plötzlich kein Ausgleich mehr, sondern eine Verpflichtung. «Ich dachte ans Aufhören» sagt Rodolpho Zet. Dann erinnerte er sich an den Kabarettisten Emil: Dieser begann im Alter von 80 Jahren, täglich Sketches und Kabarett-Stücke aufzuschreiben. Diese Idee gefiel Rolf Zbinden. Er kaufte sich zwei Notizbücher und nahm sich vor, ein Jahr lang jeden Tag eine Seite zu füllen, mit Ideen für seine Skulpturen. Rund ein Drittel der Einfälle seien «Chabis» gewesen. Trotzdem inspirierten ihn die Zeichnungen, so dass er sich nach einem Jahr wieder in das Atelier wagte, um Eisenstangen zu verformen, Glasscheiben zu schneiden und Steine zu bearbeiten.

Eine andere Perspektive

Viele von Rodolpho Zets Kunstwerken bestehen aus geometrischen Figuren: Linien, Wellen, Kugeln. Das Motiv dahinter lässt sich oft nur erahnen. Mit diesen abstrakten Skulpturen wolle er allgemeingültige Wahrheiten infrage stellen, sagt Rodolpho Zet. Dadurch lerne man, Dinge aus einer anderen Perspektive zu sehen. Das gelte insbesondere für Farben: «Wenn ich schweisse, dann ist die Flamme so heiss, dass die Flamme blau ist. Nun hat irgendjemand mal definiert, dass Blau eine kalte Farbe ist. Und alle glauben daran. Wenn mir das dann jemand sagt, denke ich nur: ‹Ok, dann fass mal diese Flamme an›.» Weil er seine Sichtweise den Betrachtern nicht aufdrängen wollte, blieben seine Werke lange Zeit ohne Namen. Mittlerweile hat er aber Freude daran gefunden, sich ausgefallene Titel auszudenken und sich auch von der Popkultur, zum Beispiel dem Komiker «Müslüm» («Chli la bambele») oder berühmten Filmen («Vom Winde verdreht»), inspirieren zu lassen.

Die Ideen für seine Werke sammelt Rodolpho Zet durch Beobachtungen im Alltag, durch Dinge. Mit den gesammelten Eindrücken schafft er dann in seinem Kopf neue Skulpturen. Und das tut er am liebsten in den Ferien auf dem Liegestuhl, mit einem Glas Prosecco in der Hand. Und wenn dann später in der Werkstatt ein Glas an der falschen Stelle bricht, lässt er sich auch davon inspirieren.

Egal, ob Glasscheiben zu Bruch gehen oder nicht: Rodolpho Zet werden die Ideen auch in Zukunft nicht ausgehen. Und wenn er sich doch mal «Was mache ich morgen bloss?» fragen sollte, dann reicht ein Blick in seine beiden Notizbücher. Und wenn auch das nichts nützt, hilft sicher der Prosecco.

Serie

Eine Stafette mit Porträts

In einer losen Serie stellen die FN verschiedenste Menschen aus ihrem Einzugsgebiet vor. Die Serie funktioniert wie eine Stafette: Es ist der Porträtierte, der das nachfolgende Porträt bestimmt.

Ausstellung

Persönliche Führungen

Rodolpho Zet stellt seine Skulpturen zurzeit in der Galerie Pellegrini in Murten aus. Die Ausstellung mit dem Namen «Balance der Elemente» wurde um zwei Monate verlängert und läuft noch bis zum 31. Januar. Aufgrund der aktuellen Lage ist ein Besuch nur auf Voranmeldung möglich, dafür führt der Künstler persönlich durch die Ausstellung. Interessierte können sich bei Rodolpho Zet anmelden.

as

Anmeldung unter: 079 109 71 53.

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