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Deutliche Veränderung der Wirtschaftslage

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Autor: walter buchs

Im Jahresdurchschnitt gesehen bewegte sich die Freiburger Wirtschaft 2008 auf dem nationalen Wachstumspfad. Das reale Wachstum des kantonalen Bruttoinlandprodukts (BIP) wird wahrscheinlich wenig unter zwei Prozent liegen.

«Über das ganze Jahr gesehen, ist die Freiburger Wirtschaft weiter gewachsen. Das Freiburger Bruttoinlandprodukt und die Exporte sind 2008 weiter gestiegen, allerdings weniger stark als in den Vorjahren.» Dies stellt Thierry Mauron, Direktor der Freiburger Wirtschaftsförderung, im FN-Interview fest und ergänzt, dass die Beschäftigungslage derzeit im Kanton nocht gut ist und die Arbeitslosenquote mit aktuell 2,7 Prozent unter dem Durchschnittswert der letzten Jahre liegt.

«Während man von Wirtschaftskrise spricht, blicken die KMU und das Gewerbe auf ein relativ gutes Jahr zurück», sagt Jean-Pierre Siggen. Als Grund weist der Direktor des Arbeitgeberverbandes darauf hin, dass die Mehrheit der KMU auf dem Inlandmarkt tätig ist. Die wirtschaftliche Abkühlung habe sich im dritten und vierten Quartal aber auch bei diesen bemerkbar gemacht. Der Geschäftsgang sei seither in allen Sektoren durch Ungewissheit geprägt, insbesondere im Bauwesen, welches «einen brutalen Bestellungseinbruch» erlebt.

Günstige Währungslage

Aber auch die exportorientierte Industrie konnte übers ganze Jahr gesehen ihre Wettbewerbsstellung recht gut halten, wie die Ausfuhrzahlen der ersten drei Quartale und der gute Auslastungsgrad der Produktionskapazitäten zeigen. «Die gute Entwicklung der Exporte ist in erster Linie auf die starke Stellung des Euro gegenüber dem Schweizer Franken zurückzuführen. In den vergangenen Trimestern hat dies unseren europäischen Partnern erlaubt, Schweizer Produkte zu besonders interessanten Preisen zu kaufen.» Auf diese günstige Währungssituation weist Georges Oberson hin. Für den Direktor der Freiburger Handelskammer gehen auch die Rekordzahlen im Tourismus auf das Konto des starken Euro.

In der Zwischenzeit hat sich die Situation geändert, wie Georges Oberson weiter sagt: «Während des letzten Trimesters 2008 hat der Rückgang des Euro-Kurses für die Schweizer und namentlich auch Freiburger Exportunternehmen zu einer Minderung der Margen geführt. Gegenwärtig haben wir im Vergleich zum Euro und zum Dollar einen starken Franken. In einem Umfeld, das von der Weltwirtchaftskrise geprägt ist, werden die Schwierigkeiten durch die Währungssituation noch verschärft.» Laut dem Präsidenten der Handelskammer kann der Preisrückgang für Rohstoffe den allgemeinen Nachfrageeinbruch nicht ausgleichen. Die Situation sei besonders in den Branchen angespannt, die wenig Wertschöpfung generieren.

Schwierigeres 2009

«Angesichts der Finanzkrise, die im Verlaufe des Jahres auch auf die europäische Realwirtschaft übergegriffen hat, ist davon auszugehen, dass die Anträge für Kurzarbeit und die Arbeitslosigkeit in den nächsten Monaten zunehmen werden.» Mit diesen Worten charakterisiert Thierry Mauron, Direktor der Wirtschaftsförderung, die kurzfristigen Aussichten. Er weist darauf hin, dass das Seco für 2009 von einem Rückgang des BIP um 0,8 Prozent ausgeht. Möglicherweise kann der Kanton Freiburg ein leicht besseres Ergebnis realisieren. Die Entwicklungserwartungen der Industrie, wie sie im Wirtschaftsbarometer des Amts für Statistik zum Ausdruck kommen, lassen jedenfalls wenig Spielraum für Optimismus.

Weniger Investitionen

Angesichts der Tatsache, dass das wirtschaftliche Umfeld die Konsumenten dazu verleitet, geplante Investitionen hinauszuschieben, teilt auch Arbeitgeber-Direktor Siggen die erwähnte Einschätzung, wenn er sagt: «Der schlechtere Geschäftsgang wird unweigerlich zu einer Zunahme der Kündigungen und damit der Arbeitslosigkeit führen. Die Wettbewerbssituation wird härter, ja konfliktgeladener werden.» Einen positiven Ansatz sieht Thierry Mauron in der Haltung von Bundesrätin Doris Leuthard, die angesichts der schwierigeren Situation bereit ist, die Kurzarbeit flexibler zu handhaben.

Gegensteuer geben

Für Jean-Pierre Siggen ist es wichtig, dass die Konsumenten nicht der Angst vor einer Krise verfallen und so die wirtschaftliche Abkühlung noch verschärfen. Die Banken, namentlich die regionalen Institute, sollten bei der Kreditvergabe an Unternehmen grosszügig sein. «Dies ist eine Grundvoraussetzung, um erste Ansätze eines Aufschwungs nicht gleich im Keime zu ersticken», so der Arbeitgeberdirektor.

Für den Direktor der Handelskammer ist die Zustimmung zur Weiterführung und Erweiterung der Personenfreizügigkeit mit den EU-Ländern, die am 8. Februar 2009 zur Abstimmung gelangen, ein ganz entscheidender Schritt, um das Erreichte zu bewahren und neue Handelstätigkeiten zu finden. «Es gibt kaum einen günstigen Zeitpunkt, Verträge mit den wichtigsten Handelspartnern aufzulösen. In Zeiten wirtschaftlicher Krise ist das schon gar nicht der Fall», so Georges Oberson.

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