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Deutschfreiburger Jugendliche warten weiter auf ein lückenloses Psychiatrieangebot

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Und immer noch weist das psychiatrische Angebot für Deutschfreiburg Lücken auf.

Charles Ellena/a

Ein Kontakt mit Bern sei zu wenig, um die mangelhafte psychiatrische Betreuung von Deutschfreiburger Kindern und Jugendlichen zu beheben. Diese Meinung äusserten Sensler Grossräte im Parlament. Es verabschiedete einen Auftrag an den Staatsrat.

Zuletzt konnte der Staatsrat Deutschfreiburg etwas Hoffnung machen. Er anerkennt, dass der Kantonsteil bei der psychiatrischen Versorgung von Kindern und Jugendlichen gegenüber dem französischsprachigen Teil benachteiligt ist und dass es Lücken im Angebot gibt. So fehlt es an einem stationären Angebot für Deutschfreiburger Jugendliche sowie an einer ambulanten Versorgung für die Klassen 9H bis 11 H, also die 12- bis 15-Jährigen.

In seiner Antwort auf einen Auftrag aus dem Parlament hat der Staatsrat kürzlich kundgetan, dass er mit den Universitären Psychiatrischen Diensten Bern Gespräche bezüglich einer Vereinbarung aufgenommen habe, wie sie bereits mit Solothurn existiere. Und für die Tagesklinik, schrieb der Staatsrat, liefen Bestrebungen, um das Angebot einer therapeutischen Stiftung von heute zwei auf künftig einen Standort zu konzentrieren und auch ältere Deutschfreiburger Schüler aufnehmen zu können. Dies solle 2023 der Fall sein.

Der Grosse Rat hat am Freitag diesen Auftrag an den Staatsrat einstimmig gutgeheissen. Er wurde nach einer Dringlichkeitserklärung auf den September traktandiert.

«Verzögerungstaktik»

Doch was auf den ersten Blick nach einer hoffnungsvollen Botschaft aussieht, wurde in der Debatte heftig kritisiert. «Der einzige Fortschritt ist eine Kontaktaufnahme mit Bern», sagte Bernadette Mäder-Brülhart (ML-CSP, Schmitten). Eine Tagesklinik für Schüler der Stufen 9H bis 11H wäre aber mit etwas Pragmatismus und gutem Willen bereits nächstes Jahr realisierbar, meinte sie. 

Für Bruno Boschung (Die Mitte, Wünnewil) ist die Antwort auf den Auftrag zweideutig: «Der Staatsrat ist bereit, den Auftrag entgegenzunehmen. Gleichzeitig zeigt er sich zögerlich.» Boschung sprach von einer «Verzögerungstaktik, die einem Affront gegenüber der Deutschfreiburger Bevölkerung gleichkomme. 

Dass für das ambulante Angebot für 12- bis 15-Jährige erst 2023 eine Verbesserung in Aussicht gestellt wird, ist für Achim Schneuwly (Die Mitte, Oberschrot) «völlig unbegreiflich.» Schliesslich habe ja der Grosse Rat extra einen Dringlichkeitsantrag gestellt. «Wenn jemand krank ist und Hilfe braucht, will er nicht drei Jahre warten müssen», so Schneuwly. 

Hoffnung gibt Olivier Flechtner (SP, Schmitten), dass der Staatsrat die Lücken im Angebot anerkannt hat. «Konkret hat sich aber nichts verändert. Die Ungeduld und die Unzufriedenheit bleiben.» Mit Blick auf die Staatsratswahlen meinte er, die jetzigen Gespräche blieben wertlos, wenn sie nächstes Jahr nicht weitergeführt würden.

Markus Julmy (Die Mitte, Schmitten) sagte, dass die Situation schwierig bleibe. In Bern gebe es Wartelisten, und bei einem psychischen Problem müssten sich Jugendliche in ihrer Muttersprache ausdrücken können, was in diesem Fall die Dialektsprache sei. 

Bern plant mehr Plätze

Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) versicherte, das Dossier geniesse höchste Dringlichkeit. Bezüglich der Universitären Dienste Bern sagte sie, dass am 30. Juni eine Sitzung mit den Berner Professoren stattgefunden habe. Auch habe Freiburg sich mit Solothurn bezüglich der Vereinbarung des Kantons mit Bern ausgetauscht. Bereits sei eine Sitzung zwischen den Diensten in Bern und dem Freiburger Netzwerk für Psychische Gesundheit angesetzt. Bern plane, mehr Plätze zu schaffen.

Demierre informierte auch über Pläne für einen Neubau für die ambulanten Dienste der therapeutischen Stiftung. Es sei zudem möglich, deutschsprachige Jugendliche in Marsens zu empfangen, und 16- bis 18-Jährige könnten mit Einverständnis der Eltern auch die Tagesklinik für Erwachsene in Villars-sur-Glâne aufsuchen.

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