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«Deutschland ist nicht die Schweiz»

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Ein Punkt unter Verschiedenes gab an der Generalversammlung der Gemüseproduzenten-Vereinigung der Kantone Bern und Freiburg (GVBF) in Ried bei Kerzers zu reden. Einige der 39 anwesenden Seeland-Gmüesler kritisieren die Praxis von Bauern in Grenzkantonen, auf Feldern im grenznahen Ausland zu ernten, die Produkte – namentlich aus dem Ackerbau–aber als Swiss Made zu verkaufen. Traditionell bearbeiten Schweizer Bauern Land in Süddeutschland. Die Erträge führen sie zollfrei ein und verkaufen sie zu Schweizer Preisen. Entsprechend fordern deren Verbände eine lockerere Lösung, während Gemüsebauern im Binnenland ein enges Verständnis der Herkunftsbezeichnung Suisse Garantie verlangen.

Ein Kompromissvorschlag sieht laut dem Präsidenten des Schweizer Dachverbandes (VSGP) Pascal Toffel vor, dass «angestammtes Land» im grenznahen Ausland, das seit 1984 ständig von Schweizer Bauern bewirtschaftet wird, «als schweizerisch» gelten darf. Konkret betrifft das 5000 Hektare Land, davon ist der Anteil Gemüse aber mit einem Prozent sehr klein. Der Bundesrat tue sich mit dem Entscheid schwer, so Toffel. Das Thema wird nun der Delegiertenversammlung der Schweizer Gemüseproduzenten in Bern am 22. April vorgelegt.

In der Frage zeigte sich eine Differenz zwischen den Positionen des nationalen und des regionalen Verbandes. Während der nationale Verband den Bauern im Grenzland entgegenkommen möchte, haben die Berner und Freiburger Bauern wenig Verständnis dafür. GVBF-Geschäftsführer Peter Herren gab zu bedenken, dass Schweizer Bauern dank moderner Technologien immer mehr Erträge im Ausland erwirtschaften. «Wenn auf einem Gemüse ‹Suisse Garantie› draufsteht, muss es auf Schweizer Boden gewachsen sein.» Der Nachweis, auf welchem Boden ein Produkt gewachsen ist, sei schwierig zu erbringen. Vizepräsident Pascal Gutknecht wies auf die Bemühungen der Bauern hin, Konsumenten zum Einkaufen in der Schweiz zu bewegen. «Wie sollen wir das tun, während Bauern grosse Mengen zollfrei über die Grenze karren und teuer verkaufen?» Die Anwesenden unterstützten in einer Konsultativabstimmung die Haltung ihres Vorstandes zugunsten eines engeren «Suisse»-Begriffes.

Sparpaket umgesetzt

An der Generalversammlung letztes Jahr in Gampelen hatten die Gemüsebauern zur Kenntnis genommen, dass für die Finanzen des Verbandes dunkle Wolken aufziehen. Ein Fünf-Jahresplan zeigte, dass die Rechnungen ins Tiefrote zu fallen drohten. Der Vorstand reagierte mit einem Sparpaket (siehe Kasten).

Das Ziel sei, so GVBF-Präsidentin Nadja Pieren, die Kasse langfristig zu stabilisieren, weder grosse Gewinne noch Verluste zu schreiben. Das eindrückliche Verbandsvermögen von über einer halben Million Franken sollte für Notzeiten zur Verfügung stehen. Pieren beantragte einen Mechanismus, womit mit allfälligen Gewinnen die Mitgliederbeiträge des nächsten Jahres reduziert werden sollen. Die Mitglieder hiessen die Massnahme gut.

Regionale Gemüsebauern: Management ist Familiensache

Z u seinem 75. Geburtstag hatte die regionale Gemüseproduzentenvereinigung (GVBF) letztes Jahr angesichts sinkender Mitgliederzahlen ein Sparpaket beschlossen. Die Zahl der angeschlossenen Bauern nahm 2014 um 8 auf 465 Mitglieder ab. Gestrichen wurde beim Personal; mit der Folge, dass der frühere Geschäftsführer Martin Jenni ging und durch einen Nachfolger mit einem 20-Prozent-Pensum, Peter Herren, ersetzt wurde. Seine Ehefrau Claudia besorgt die Administration. Damit wurden beim Personal laut Rechnung 2014 40 000 Franken gespart. Auf der anderen Seite nahm die Vereinigung gegen 81 000 Franken durch das Gmüesfescht in Kerzers vom Frühherbst ein. Der GVBF schloss das Jahr somit nicht mit dem budgetierten Verlust von 30 600 Franken ab, sondern mit einem Gewinn von 21 300 Franken. Hinzu kommt der Gewinn vom Gmüesfescht, den die GVBF aus steuerlichen Gründen für zukünftige Werbung und die Senkung von Mitgliederbeiträgen zurückstellt. Die Versammlung nahm das abgespeckte Budget 2015 an. fca

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