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Deutschsprachige Kandidaten im Nachteil

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Die Enttäuschung war gross bei Ursula Schneider Schüttel: Um rund 300 Stimmen verpasste sie die Wiederwahl in den Nationalrat. Damit ist der Seebezirk nach drei Jahren nicht mehr im Bundesparlament vertreten. Kein ungewöhnlicher Zustand: «Der Seebezirk ist nicht verwöhnt. Die vergangenen drei Jahre mit dem Mandat von Ursula Schneider Schüttel waren eher eine sehr erfreuliche Ausnahme», erklärt Bernadette Hänni, Präsidentin der SP-Sektion See. Mit der Wahlkampflokomotive Christian Levrat habe die SP 2011 einen dritten Sitz erobert. Als Levrat kurz darauf Ständerat wurde, rutschte Schneider Schüttel als Ersatzkandidatin nach. Es sei sicher so, dass im Seebezirk nicht die gleiche Solidarität spiele wie etwa im Sensebezirk, meint Hänni und nimmt sich selber nicht aus: «Für mich war der Wahlsonntag vor allem enttäuschend, weil Freiburg eine fähige Nationalrätin verloren hat, aber natürlich auch, weil wir keine Nationalrätin mehr aus unserem Bezirk haben.»

Wichtige Rolle der Sprache

 Ursula Schneider Schüttel sieht ihre Abwahl nicht als Folge der fehlenden Solidarität im Seebezirk. «Ich bin mit dem Resultat in meinem Bezirk sehr zufrieden.» Entscheidender sei, dass sie in den französischsprachigen Medien des Kantons zu wenig wahrgenommen worden sei. Zusammen mit dem Sitzverlust ihrer Partei sei ihr das zum Verhängnis geworden. Bernadette Hänni sagt dazu: «Wir haben von Anfang an gewusst: Wenn wir einen Sitz verlieren, wird es für Ursula Schneider Schüttel sehr eng.» Freiburg sei nun einmal ein französischsprachig dominierter Kanton. Weil dementsprechend auch die französischsprachigen Medien einen grossen Einfluss hätten, sei die Sprache entscheidender als die regionale Herkunft eines Kandidaten.

Susi Moser, Fraktionspräsidentin der SVP in Murtens Generalrat, bedauert den Verlust der regionalen Vertretung in der Bundesversammlung. «Ich bedauere es sowohl für Frau Schneider Schüttel als auch für Käthi Thalmann.» Sie habe auch festgestellt, dass Thalmann in den französischsprachigen Kantonsteilen nicht so stark gepunktet habe. Sie stimmt damit weitgehend der Erklärung von Bernadette Hänni zu. «Eine deutschsprachige Frau hat es in diesem Kanton nicht einfach.»

Eine See-Staatsrätin?

Auch wenn die fehlende Vertretung im Nationalrat bedauerlich sei: «Viel entscheidender wäre ein guter Staatsrat aus dem Seebezirk», stellt Moser fest. Der Letzte, der Murtner Hans Bächler, trat 1991 zurück.

Für die Nachfolge des Sozialdemokraten Erwin Jutzet könnte eine Kandidatur aus dem Seebezirk durchaus infrage kommen. Bernadette Hänni: «Wir würden Ursula Schneider Schüttel von den Fähigkeiten her absolut im Staatsrat sehen.» Das sei jetzt aber noch etwas früh, um darüber zu sprechen. Auch die Angesprochene gibt sich diplomatisch: «Nach 15 Jahren im Murtner Gemeinderat würde mich ein Exekutivamt auf Kantonsebene reizen.» Ob sie antrete, hänge aber stark von der Strategie ihrer Partei sowie allfälligen anderen Interessenten ab. In der Zwischenzeit bleibt ihr die Aussicht, für Jean-François Steiert in den Nationalrat nachrücken zu können, sollte dieser zum Staatsrat gewählt werden.

Für Susi Moser braucht es für einen Staatsrat aus dem Seebezirk die Fähigkeit der Parteien, zusammenzuspannen. «Die Parteien müssen im entscheidenden Moment einen Kandidaten präsentieren, der über die Parteigrenzen hinaus wählbar ist.»

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