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Diagnose für ein verspanntes Volk

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Es gibt eine Sprachgruppe, welche durch und durch zweisprachig ist. Gastreferent Roger de Weck machte es an der Generalversammlung der Freiburger Handelskammer im Forum nicht lange spannend: Es sind die Rätoromanen. Jeder einzelne Rätoromane spreche auch Deutsch, sagte de Weck, und zog den Gedanken weiter: «Wäre das nicht auch eine Utopie für Freiburg? Die Freiburger sind nicht dümmer als die Rätoromanen; die Freiburger könnten das schaffen.»

Mit diesem Beispiel war de Weck mitten im Thema seines Vortrags: «Was die Schweiz zusammenhält.» Die Vielfalt der Schweiz, der Föderalismus, für dessen Förderung der SRG-Generaldirektor dem Kanton Freiburg eine Vorbildrolle zuwies. «Der Kanton ist dynamisch, finanziell gesund, und er wird gut regiert», lobte der gebürtige Freiburger. Wenn es um den Zusammenhalt des Landes geht, sieht Roger de Weck aber hauptsächlich zwei Schlüsselfaktoren: die politischen und gesellschaftlichen Institutionen und die Berge.

Ort des Rückzugs

«Wir haben vielleicht die kompliziertesten Institutionen, die es überhaupt gibt», meinte der Publizist. «Aber es sind diese Institutionen, die Kompromisse schaffen.»

Die Berge hingegen halten die Schweiz zusammen, weil sie ein Ort des Rückzugs und der Besinnung seien. Diese würden es den Schweizern wiederum erlauben, sich zu öffnen. «Wir sind wohl das am stärksten globalisierte Volk der Welt», meinte de Weck. Er stellte aber fest, dass die Schweiz wirtschaftlich zwar extrem internationalistisch ausgerichtet sei, politisch hingegen sehr nationalistisch. «Das verspannt», stellte er eine Diagnose des Ist-Zustandes. «Die Bundesverfassung verpflichtet, uns zu öffnen. Es würde uns schwächen, wenn wir uns nicht auf unsere Werte des Ausgleichs zurückbesinnen.» De Weck wagte gar die These, dass die erfolgreichen Länder jene sind, die den Kompromiss suchen.

Klagen auf hohem Niveau

Dass die Schweiz erfolgreich ist, darüber liess Roger de Weck keinen Zweifel offen. «Wir haben ein ungemein erfolgreiches Land und klagen auf allerhöchstem Niveau.»

De Weck relativierte damit Voten seiner Vorredner, Handelskammer-Präsident René Jenny und Direktor Alain Riedo, die ihre Mitglieder auf harte Zeiten vorbereitet hatten. Während Riedo vor einer weiteren Schwächung bis hin zur Parität des Euro warnte, sagte Jenny: «Wir sprechen hier von einer Krise, die 20 Jahre dauern kann.»

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